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Meinung

Kommentar zu Elon Musk
Das Projekt X ist gescheitert

Düsteres Weltbild: Elon Musk hat die Plattform X, vormals Twitter, in einen Ort des Ressentiments verwandelt.
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Niemand weiss, wie langweilig dem reichsten Menschen der Welt genau ist. Es bleibt unklar, ob X – wie das soziale Netzwerk Twitter heute heisst – Teil einer politischen Strategie ist. Schliesslich hat Elon Musk, Twitter-Besitzer seit einem Jahr, sich selbst zum Rebellen gegen eine von ihm behauptete Linksdrehung des Westens ernannt.

Die Fakten jedenfalls sind deprimierend. Täglich aktiv sind deutlich weniger Nutzer als vor der Übernahme, es ist ein Minus von mehr als zehn Prozent auf 76 Millionen. Das Produkt X ist für die meisten langjährigen Nutzer unangenehmer geworden. Attraktiver hat Musk es nur für jene gemacht, die «Meinungsfreiheit!» schreien und eigentlich ein Internet ohne Anstand wollen.

Musk hat nach der Übernahme mehr als einmal gezeigt, dass er weder die technischen Grundlagen der Plattform versteht noch die Faszination, die Twitter einst ausmachte. Viele der Menschen, die Twitter mit Leben füllten, sind weg. Denn auf X gewinnt oft das Ressentiment. Seriöse Stimmen gehen unter.

Ärger mit den Moderations- und Sicherheitsteams bekommen Nutzer kaum noch – weil Musk diese Teams gefeuert hat.

Die Plattform ist brutaler geworden, sie entspricht Musks rechtslibertärem Weltbild, und das ist düster: Propaganda gegen die «woke Diktatur», Hass auf Minderheiten, ungefilterte Bilder von Kriegen und Ausschreitungen. Die Gewalt in Nahost hat eine neue Welle der Propaganda und der Manipulationen von Bildern ausgelöst, die niemand stoppt.

Sicher fällte Twitter vor Musks Firmenkauf problematische Entscheidungen, wenn es um Löschungen oder Sperrungen ging. Doch Ärger mit den Moderations- und Sicherheitsteams von X bekommen Nutzer heute praktisch nicht mehr. Weil Musk diese Teams gefeuert hat. Nun verbreiten Lügen sich ungehindert. Er liess Neonazis zurück auf die Plattform, verbreitete selbst dubiose Informationsquellen.

Musk hat seine eigene These widerlegt: dass die wichtigste Politplattform der Welt seine Idee der «absoluten Meinungsfreiheit» brauchen würde. Damit hat er auch die These widerlegt, dass das Internet Elon Musk braucht.