Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Neuzugang Christof von Burg
Wird er der künftige Nummer-1-Goalie beim SCB?

SCB-Goalie Christof von Burg hält ein Eishockeytor im leeren Stadion in Bern, 17.02.2025. Foto: Raphael Moser / Tamedia AG
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk
In Kürze:
  • Christof von Burg hat eine vielfältige Vergangenheit – geografisch und sprachlich.
  • Er verbrachte vier Jahre in Schwedens dritthöchster Eishockeyliga.
  • Experten loben sein Talent, einer traut ihm schon bald die Nummer-1-Position zu.

Eine klare Heimat zu definieren, ist für Christof von Burg nicht einfach. Seinen Dialekt beschreibt er als Mischung. Er kam schlicht zu viel herum! Das begann schon nach der Geburt: Er kam in Locarno auf die Welt, nur ein Jahr später verliess die Familie das Ticino wieder. Sie lebten in Luzern, aber auch in Tschechien, dem Geburtsland der Mutter, dort stand er erstmals auf einem Eisfeld.

Der Club, der ihn als Junior prägte, war Rapperswil-Jona, doch der allererste war der HC Wohlen/Freiamt. Seine letzten Jahre im Nachwuchs verbrachte er beim HC Fribourg-Gottéron, der ihn auch bei Düdingen in der Mysports League einsetzte. Danach, mit 19, ging er nach Skandinavien.

Ein Schweizer Goalie-Teenager, der in Schwedens dritthöchste Liga wechselt und dort vier Jahre bleibt, ist bereits eine Story für sich. Von Burg suchte eine Herausforderung und fand sie in einem Städtchen am Bottnischen Meerbusen. Sundsvall mag klein sein, aber wunderschön, sagt von Burg: «Es wurde einmal sogar zur schönsten Stadt im Land gewählt!»

«Ich war ‹jung und dumm›»

Sein Ziel war die zweithöchste Liga in der Schweiz, bloss interessierte sich niemand für ihn. Er gesteht, dass dies alleine seine Schuld gewesen sei: «Das Talent war vorhanden, aber ich hatte zu wenig hart an mir gearbeitet.» Der Grund? «Ich würde es mit ‹jung und dumm› zusammenfassen.»

In Schweden angekommen, habe es in seinem Kopf klick gemacht. Er wusste: Ändert er sich nicht, ist die Karriere in Gefahr, bevor sie richtig begonnen hat. Er wechselte ins andere Extrem und schob regelmässig Extraschichten, teilweise auch alleine auf dem Eis. Die Fortschritte waren offensichtlich: «Ich sah kürzlich Bilder meiner ersten Saison und wie langsam ich mich damals bewegte.»

Auch als Person reifte von Burg. Als er ankam, war er der Einzige im Team, der kein Schwedisch sprach. Vor seiner zweiten Saison lernte er im Städtchen seine heutige Freundin kennen, eine angehende Schwedisch-Lehrerin. «Ich war ein gutes Testobjekt», erzählt von Burg lachend. Auch hier galt: Er machte schnelle Fortschritte, und als die Sprachbarriere gefallen war, schloss er mehrere gute Freundschaften im Team.

Sundsvalls Torwart Christof Von burg kassiert das 1:1 während des Eishockeyspiels im SCA-Cup zwischen Sundsvall und Modo am 10. September 2021 in Sundsvall.

Die wenig spektakuläre Juniorenkarriere liess ihn vom Radar der meisten Schweizer Clubs verschwinden. Nach der besten Saison mit Sundsvall kam letzten Sommer die Anfrage vom Swiss-League-Club Winterthur gelegen. Er unterschrieb bis 2026, aber mit einer Klausel für die National League.

Wie schnell dies ein Thema wurde, überraschte auch von Burg: Kaum habe mit Winterthur die Saison begonnen, sei aus Bern Interesse signalisiert worden. Auch andere Clubs meldeten sich. «Aber mein Bauchgefühl sagte mir schon bald: Bern, da will ich hin!» Gute Gespräche mit SCB-Sportchef Patrik Bärtschi und Goalietrainer Simo Vehviläinen hätten das Gefühl verstärkt.

Von Burg unterschrieb für die nächsten zwei Saisons ab Sommer. Und weil Winterthur das Playoff verpasste, wechselte er nun vorzeitig in die Bundeshauptstadt. Sprachbarrieren gab es in Bern keine, im Gegenteil: Mit Verteidiger Lukas Klok kann er sich auch auf Tschechisch unterhalten.

Vorerst stehen vor allem viele Einheiten mit Vehviläinen auf dem Programm. Von Burg muss sich auch ohne Spiele an die neue Intensität gewöhnen, erstmals absolviert er unter der Woche ein tägliches Goalietraining.

Ein Experte traut ihm die Nummer 1 in Bern zu

Einmal mehr gilt: Das Talent ist da, er muss es auch auf höherem Level umsetzen. Fragt man bei Fachleuten nach, hört man auch ausserhalb von Winterthur und Bern viel Lob: Von Burg habe eine gute Technik und sei auch ein hervorragender Puckhandler. Ein Trainer eines Swiss-League-Clubs traut ihm beim SCB schon nächste Saison den Angriff auf die Nummer-1-Position zu.

Eishockey-Torhüter Marco Buehrer vom SC Bern während des Schweizer Cup Finales gegen die Kloten Flyers am 11. Februar 2015 in Bern.

So weit denkt von Burg noch nicht: Die Nummer 1 in einem NL-Team sei ein längerfristiges Ziel. Mit seiner Unbekümmertheit könnte er den Konkurrenzkampf in Bern (auch Adam Reideborn und Andri Henauer haben SCB-Verträge) dennoch schon bald befeuern. Von Burg beschreibt sich als Goalie, der nicht zu viel analysiere, sondern einfach den Puck halten wolle. Auch wenn dies auf ihn selbst nicht zutrifft: Zu seinen Vorbildern gehörten mit Tim Thomas und Dominik Hasek zwei Weltklasse-Torhüter, die legendär dafür waren, keinen richtigen Stil zu spielen.

Ihm sei bei der Zusage die spezielle Goalie-Situation in Bern bewusst gewesen – auch was die Historie angeht. Marco Bührers («Diese spezielle Maske!») Karriere habe er verfolgt, er wisse auch, welche Goalie-Grössen vor und nach dem dreifachen Champion beim SCB gewesen seien: «Es ist speziell, nun in der gleichen Garderobe zu sitzen wie diese Legenden.»

EHC Winterthur-Torwart Christof Von Burg in rotem Trikot mit der Nummer 30 während des Spiels gegen Bellinzona in der SKY Swiss League in Winterthur Deutweg, Zürich, Schweiz.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.