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Mittel gegen Prämienschock
Einsparungen im Wert eines Kleinwagens möglich

Drei Viertel der Erwachsenen sind bereits einem Hausarzt- oder HMO-Modell angeschlossen.
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Der durchschnittliche Prämienaufschlag für 2023 von 6,6 Prozent belastet das Budget vieler Versicherter. Rund 1000 Franken im Monat kostet für eine vierköpfige Familie mittlerweile die Grundversicherung. Die mittlere Prämie beträgt ab nächstem Jahr für Erwachsene 397 Franken und für Kinder 105 Franken. Wer seine Prämienrechnung reduzieren will, dem bieten sich mehrere Möglichkeiten: die Wahlfranchise zu erhöhen, das Versicherungsmodell oder die Kasse zu wechseln.

Viele Versicherte haben einen Teil des Sparpotenzials bei der Krankenversicherung schon ausgeschöpft: Drei Viertel der Erwachsenen sind bereits einem Hausarzt- oder HMO-Modell angeschlossen, und über die Hälfte hat eine höhere Franchise. Deshalb ist oft der Kassenwechsel die einträglichste Sparmöglichkeit.

Die Online-Vergleichsplattform Comparis hat errechnet, dass mit einem jeweiligen Kassenwechsel vom teuersten zum günstigsten Versicherer selbst ohne Modell- und Franchisewechsel in zehn Jahren das Geld für einen Kleinwagen zusammenkommt. In Basel-Stadt hätten allein mit einem Kassenwechsel im Standardmodell in der Grundversicherung 17’023 Franken für diesen Zeitraum gespart werden können. Das ist eine Prämienersparnis von fast einem Viertel. In Zürich wären es noch 14’303 Franken (23,2 Prozent) und in Bern 10’541 Franken (17,0 Prozent) gewesen. Die aktuelle Prämienrunde 2023 ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Aktuell bietet sich folgendes Einsparpotenzial bei einem Krankenkassenwechsel: Ein Prämienvergleich für 2023 auf dem BAG-Prämienrechner (Priminfo.ch) zeigt, dass etwa in der Stadt Zürich mit einem Wechsel von der teuersten zur günstigsten im Standardmodell über 1400 Franken gespart werden kann. In Bern sind es über 1200 und in Basel gar über 2500 Franken.

Alternativmodelle lohnen sich

Noch grösser ist das Sparpotenzial beim Wechsel vom Standardmodell zu einem alternativen Versicherungsmodell, wenn gleichzeitig noch von der teuersten zu einer günstigen Kasse gewechselt wird. Laut Comparis beläuft sich die gesamte Einsparung beispielsweise in Basel, Bern und Zürich in zehn Jahren auf über 30’000 Franken. Das maximale Sparpotenzial bezieht sich auf die in jedem Jahr jeweils günstigste Kasse. 

Ein Viertel der Versicherten hat noch immer das Standardmodell, das die freie Arztwahl garantiert. Wer eine Einschränkung der Arztwahl auf sich nimmt und sich einer HMO-Versicherung oder einem Hausarztmodell anschliesst, kann gegenüber der Standardgrundversicherung bis zu 20 Prozent Prämien sparen. Häufig scheuen jene Patientinnen und Patienten den Wechsel in ein Hausarzt- oder HMO-Modell, die regelmässig medizinische Behandlungen benötigen. Sie befürchten durch den Verlust der freien Arztwahl eine Einbusse an Behandlungsqualität. Laut Comparis-Experte Felix Schneuwly ist diese Befürchtung jedoch unbegründet. Gerade chronisch Kranke seien in einem integrierten Versorgungsmodell, wie es etwa HMO-Praxen bieten, oft besser aufgehoben.   

Eine grosse Prämienreduktion winkt schliesslich mit der Maximalfranchise von 2500 Franken. Wer sich für diese Franchise entscheidet, erhält einen Prämienrabatt von 1540 Franken im Jahr. Behandlungskosten bis zu einem Betrag von insgesamt 2500 Franken müssen dann jedoch im Krankheitsfall vollständig selbst getragen werden. 

Maximalfranchise nicht für alle geeignet

Ein Drittel der erwachsenen Versicherten hat laut der Statistik des Bundesamts für Gesundheit von der Sparmöglichkeit der Maximalfranchise bereits Gebrauch gemacht. Ein Viertel hat eine der anderen Franchisen gewählt, wobei in der Regel nur die unterste von 300 und die oberste von 2500 Franken Sinn machen. Gut 40 Prozent haben aber immer noch die Franchise von 300 Franken.

Damit ergibt sich für viele Versicherte allein mit der Wahlfranchise noch ein beträchtliches Sparpotenzial. Wer jährliche Behandlungskosten von unter 1800 Franken erwartet, wählt am besten die höchste Franchise von 2500 Franken. Allerdings sollte dieser Schritt nur gemacht werden, wenn man im Krankheitsfall jährliche Behandlungskosten von 2500 Franken auch wirklich selbst tragen kann. Nicht ratsam ist eine hohe Franchise zudem für chronisch Kranke, und auch bei Kindern lohnen sich höhere Franchisen oft nicht. Unabhängig von der Höhe der Franchise kommt für Versicherte noch ein Selbstbehalt von 10 Prozent der Behandlungskosten. Der Selbstbehalt ist jedoch auf maximal 700 Franken pro Jahr begrenzt.