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Probefahrt Citroën e-C4 X
Eine Limousine als Vorbote der Markenzukunft

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Mit 4,6 Metern Länge reiht sich der e-C4 X zwischen C4 und C5 in der oberen Kompaktklasse ein. 
Nur als Stromer: Anders als das Basismodell wird der C4 X hierzulande nur mit Elektroantrieb angeboten.
Das Schrägheck steht der Limousine gut, die Sitzposition ist leicht erhöht. 
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Citroën hat bereits beim Mittelklassemodell C5 eine etwas längere Schrägheck-Variante mit der Zusatzbezeichnung X gebracht, nun adaptieren die Franzosen das Konzept auf den Kompaktwagen C4. Spannender Unterschied dabei: Der C4 X wird hierzulande sowie in 13 anderen europäischen Ländern ausschliesslich als Variante e-C4 X mit reinem Elektroantrieb angeboten. Wieso? «Weil wir es können», sagt Citroën-Chef Vincent Cobée schmunzelnd. Die Elektro-Anteile beim C4-Basismodell seien so hoch, da könne man das Risiko eingehen. Global haben sich 35 Prozent der C4-Käufer für die E-Variante entschieden, in der Schweiz war sogar jeder Zweite C4 mit E-Antrieb ausgestattet. «Ausserdem», fügt Cobée an, «ist nun der richtige Moment, um der E-Mobilität einen weiteren Push zu verleihen.»

Da die zum Stellantis-Konzern gehörende Marke bis Ende 2030 den Wechsel zum reinen Elektroautohersteller vollzogen haben will, macht dieses Vorgehen Sinn. Dass das neue Modell nur in 13 europäischen Märkten rein elektrisch angeboten wird, ist verständlich: Viele Länder bieten noch nicht die Infrastruktur, um problemlos elektrisch fahren zu können, in manchen Ländern mangelt es allein an der ausreichenden Stromversorgung dafür. Citroën ist heute in über 100 Märkten weltweit vertreten, 22 Prozent des Absatzes werden inzwischen ausserhalb Europas erzielt. «Wir wollen diesen Anteil aber auf 30 Prozent steigern», sagt Cobée. Da muss sich jedes Modell gut verkauffen, auch der neue C4 X.

Fliessende Silhouetten sind gefragt

Wie Konzernpartner Peugeot setzt Citroën aktuell auf die Verschmelzung traditioneller Karosserieformen. Auch der C4 X ist ein Crossover, eine Kreuzung aus Schräghecklimousine und SUV. Das ist gerade gross in Mode. Für Vicent Cobée sind die Gründe für diese Karosserieform aber andere: «Je mehr es um Verbrauchseffizienz geht, desto wichtiger werden fliessende Silhouetten, gerade beim Elektroauto.» Ein SUV hat naturgemäss eine grössere Angriffsfläche für den Wind, ein Schrägheck hingegen ist deutlich aerodynamischer. «Dazu behalten wir aber einige interessante Vorteile eines SUV, wie die hohe Sitzposition und die Vielseitigkeit des Fahrzeugs.»

Das Resultat kann sich sehen lassen. Der C4 X ist elegant langgestreckt, reiht sich mit einer Länge von 4,6 Metern zwischen dem C4 und dem C5 ein und bietet somit spürbar mehr Platz im Innern als das Basismodell. Wie von Citroën gewohnt, ist das Design extravagant, gerade genug, um aus der Masse hervorzustechen, ohne dabei zu ausgefallen zu sein. Das Cockpit mit einem leicht abgeflachten Zweispeichenlenkrad, Digitalinstrumenten und einem kleinen Head-up-Display auf einer Plexiglasscheibe dahinter sowie einem über der Mittelkonsole platzierten Touchscreen für das Infotainmentsystem ist im Vergleich dazu eher schlicht, aber übersichtlich und funktional. Bemerkenswert sind die sehr bequemen Sitze mit einer extradicken Schaumstoffpolsterung und Massagefunktion, die gut zum Citroën-Credo «Advanced Comfort» passen.

Ohne Wanderschuhe und Rucksack

Der Antrieb des e-C4 X kommt bereits in anderen Konzernmodellen zum Einsatz. Mit einer Leistung von 100 kW (136 PS) und einem Drehmoment von 260 Nm ist der Elektromotor vergleichsweise schwachbrüstig, die Batterie ist mit einer Kapazität von 50 kWh eher klein, die Norm-Reichweite mit 360 Kilometern entsprechend gering und die maximale Ladeleistung von 100 kW allenfalls durchschnittlich. Wieso das aus Sicht des Herstellers Sinn macht, erklärt Markenchef Cobée anhand einer Analogie: Wir würden täglich etwa fünf Kilometer zu Fuss zurücklegen und vielleicht zwei Mal im Jahr auf eine grössere Wanderung oder auf eine Bergtour gehen. Doch niemand würde deshalb das ganze Jahr hindurch mit Wanderschuhen und Proviant-Rucksack ausgerüstet durch die Gegend laufen. Das leuchtet zwar ein, bedeutet aber auch, dass man auf ganz viele Gegenstände verzichten müsste, die eigentlich unnötig sind, die das Leben aber deutlich bequemer machen.

Im Fall des e-C4 X bedeutet dieser Verzicht: Die Beschleunigung auf Tempo 100 dauert knapp 10 Sekunden, für das Laden auf 80 Prozent muss man sich mindestens eine halbe Stunde gedulden, und bewegt man sich innerhalb des empfohlenen Ladebereichs zwischen 10 und 80 Prozent, sinkt die realistische Reichweite noch einmal drastisch. Andererseits sind auch diese Werte für die meisten Alltagssituationen absolut ausreichend. Belohnt wird man dafür mit einem attraktiven Preis: Der e-C X wird ab 42'000 Franken angeboten, wobei er jetzt zum Marktstart als «Swiss Edition» bereits ab 38'700 Franken erhältlich ist. Mit einer grösseren Batterie und damit einer höheren Reichweite wäre das Modell nicht nur deutlich teurer, die Umweltbelastung in der Produktion wäre ebenfalls wesentlich höher.