ProbefahrtEin würdiger Einstieg in die SUV-Welt von BMW
Die neue Generation des X1 ist deutlich eigenständiger und überzeugt mit vielen Qualitäten. Das hat allerdings seinen Preis.
Die drei meistverkauften Modelle von BMW in der Schweiz sind allesamt SUV. Im vergangenen Jahr hatte der X3 mit 3146 Stück die Nase vorn und landete damit sogar auf Platz 9 in den hiesigen Verkaufscharts. Dahinter liegen der X1 mit 2359 Einheiten sowie der X5 mit 2152 Stück. Erst dahinter folgt mit dem 2er das erste Limousinenmodell. Seit Herbst 2022 ist der X1 in der komplett neuen, dritten Modellgeneration auf dem Markt und wird sowohl mit Benzin- und Dieselmotoren als auch mit Plug-in-Hybridantrieben sowie als reiner Stromer (iX1) angeboten. «Der X1 ist der Einstieg in die SUV-Welt von BMW und daher sehr wichtig für uns», sagt Stefan Floeck, der bei BMW die Kompaktklasse verantwortet. Das Modell wurde deshalb eigenständiger gestaltet. «Der neue X1 ist kein kleiner X3 mehr. Er ist jetzt der X1.»
Die Frontpartie des X1 ist deutlich steiler, was ihm einen selbstbewussteren Look verpasst. «Wir sind bei der Gestaltung so stark wie möglich in Richtung SUV gegangen», erklärt Designer Jacek Peplowski. Dazu wurden auch die Abmessungen grösser: Der neue X1 ist 5,3 Zentimeter länger und 4,4 Zentimeter höher als der Vorgänger, der Kofferraum wuchs um 50 auf 540 bis 1600 Liter. Und auch im Cockpit ist ein deutlicher Schritt nach vorn erkennbar: Auch der X1 trägt nun das moderne Layout mit dem Curved Display, das die beiden Bildschirme hinter dem Lenkrad und über der Mittelkonsole in einer Einheit zusammenfasst.
Praktischer Alltagsbegleiter
Zum Test trat der Bayer in der Version xDrive23i an, also mit einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner (150 kW/204 PS), 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb. Unterstützt wird der Verbrenner von einem 48-Volt-Mildhybridsystem, das vor allem beim Beschleunigen 14 kW Leistung beisteuert und somit den Antritt verbessert und gleichzeitig den Verbrauch etwas reduziert. Ausserdem kann das Stopp-Start-System damit den Benzinmotor zwischendurch früher und für längere Zeit ausschalten.
Der X1 ist ein praktischer Alltagsbegleiter. Familien werden den grossen, gut zugänglichen Kofferraum und die gute Variabilität schätzen – die Rückbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 dreigeteilt umklappen und bis 13 Zentimeter in der Länge verschieben, was das Leben an Bord deutlich vereinfacht. Die Isofix-Befestigungshaken sind gut und einfach zugänglich, auch da wurde an die Familien gedacht. Die Platzverhältnisse sind auf allen Plätzen gut, im Innern wirkt der X1 grösser, als er mit seinen 4,5 Metern Länge tatsächlich ist.
Er macht, was er soll
Hinter dem Lenkrad wird man das moderne Cockpit mit dem einigermassen einfach bedienbaren Infotainmentsystem, die hohe Sitzposition und die gute Ergonomie schätzen. Vor allem aber wird das Fahrverhalten Freude bereiten, was schliesslich die Kernkompetenz der Münchner ist. Der X1 ist sehr harmonisch abgestimmt, bietet einen gelungenen Mix aus Fahrkomfort und direktem Handling – da werden auch Personen, die nicht besonders fahraffin sind, Gefallen daran finden. Die Kombination aus 2-Liter-Turbobenziner, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb ist eine gute Wahl: Der kompakte SUV beschleunigt unaufgeregt, aber kraftvoll, der Motor läuft kultiviert und unaufdringlich, das Getriebe schaltet blitzschnell und kaum wahrnehmbar. Und der bewährte xDrive-Allradantrieb sorgt dabei für Traktion, Stabilität und Sicherheit.
Was alle Insassen geniessen werden, ist die feine Ausstaffierung samt verschiedener Annehmlichkeiten wie die Harman-Kardon-Soundanlage, das Panorama-Glasdach oder die Sitzheizung. So macht der X1 genau das, was er per Definition soll: Er vereint die SUV-Qualitäten von BMW in einem kompakten Modell und bietet somit den idealen Einstieg in diese Fahrzeugkategorie. Der Preis ist natürlich auch auf BMW-Niveau. Doch ab 55'900 Franken für die gefahrene Variante xDrive23i ist das Modell dennoch für viele erschwinglich.
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