Ein Sanierer übernimmtGlobus-Mitbesitzer René Benko von Investoren entmachtet
Das Imperium des österreichischen Immobilien-Unternehmers ist in Schieflage geraten. Investoren um den Lindt&Sprüngli-Verwaltungsratspräsident Ernst Tanner machten nun Druck auf Benko. Mit Erfolg.
Der österreichische Milliardär René Benko gibt die Kontrolle über sein in Schieflage geratenes Imperium ab. Die «Kronen Zeitung» schreibt, dass Benko sich aus seinem eigenen Konzern zurückzieht, der Druck der Investoren wurde zu gross. Benko übergab am Freitag seine Signa-Stimmrechte an Sanierer Arndt Geiwitz.
Gestern wurde bekannt, dass wichtige Investoren Benko das Vertrauen entzogen hatten. In einem persönlichen Schreiben wird der 46-Jährige aufgefordert, sich aus der Führung seiner Signa-Gruppe zurückzuziehen. Nur bei einem sofortigen Rückzug Benkos sei ein «Krisenmanagement [...] zur Rettung der Gruppe» möglich, zitiert das «Handelsblatt» aus dem Brief.
Zu den Unterzeichnern gehören neben Lindt&Sprüngli-Verwaltungsratspräsident Ernst Tanner auch Strabag-Grossaktionär Hans Peter Haselsteiner, Kaffeemaschinen-Unternehmer Arthur Eugster, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller sowie Mitglieder der südamerikanischen Logistik-Dynastie Arduini.
Gegenüber dem «Standard» bestätigte Haselsteiner den Vorgang. Diese Woche hätten die Gesellschafter Benko gebeten, Geiwitz auch als Beiratsvorsitzenden einzusetzen – und diesem alle Stimmrechte zu übertragen, die Benko und seinen Stiftungen zustehen, so Haselsteiner. Denn: «Geiwitz ist bekannt als erfahrener Sanierungsexperte, er kennt die Signa schon gut und geniesst das Vertrauen aller Beteiligten.»
Über ein Joint Venture ist Benkos Signa zusammen mit der thailändischen Central Group auch am Schweizer Warenhaus Globus beteiligt. Am Wochenende berichtete diese Redaktion, dass Globus neue Investoren suche.
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