Ehemaliges Chemieareal UetikonIndustriehalle droht einzustürzen
Der Anbau auf der Ostseite des Düngerbaus ist so instabil, dass er vorzeitig abgebrochen wird. Ein ganzer Teil des Areals ist darum gesperrt.
Auf dem ehemaligen Chemieareal in Uetikon, das in den kommenden Jahren zu einem neuen Ortsteil direkt am See umgewandelt wird, tut sich etwas. Und zwar schneller als gedacht. Allerdings wird nicht gebaut, sondern ein Gebäude abgebrochen – aus Sicherheitsgründen.
Wie der Gemeinderat mitteilt, muss ein Anbau des denkmalgeschützten Düngerbaus «aus Sicherheitsgründen vorzeitig zurückgebaut» werden. Es geht also um das Herzstück des künftigen Quartiers am See – aber nur um den Richtung Männedorf vorgelagerten, deutlich tieferen Anbau, die Halle 444A. «Aktuelle Untersuchungen durch Bauingenieure zeigen, dass die Stirnfassade Ost des Gebäudes nach aussen baucht und zum Einsturz der gesamten Fassade inklusive Anbau führen könnte», wie es in der Mitteilung heisst.
Gemeindepräsident Urs Mettler (parteilos) sagt, es sei augenfällig, dass mit der Statik etwas nicht mehr stimme: «Die Aussenfassade des Anbaus wölbt sich richtiggehend nach aussen.» Darum haben Gemeinde und Kanton, die das Areal gemeinsam entwickeln, beschlossen, denn Abbruch vorzuziehen. «Bevor etwas passiert», wie Mettler sagt.
340’000 Franken
Für den Rückbau haben die Gemeinde Uetikon und der Kanton als Miteigentümer einen Kredit von 340’000 Franken gesprochen. 50 Prozent davon gehen zulasten der Gemeindekasse. «Um einen geordneten Abbruch des Anbaus sowie der Ostfassade des Düngerbaus umgehend vornehmen zu können», wie es in der Mitteilung des Gemeinderats weiter heisst. Der Rückbau erfolge in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege.
Der Abbruch der Halle 444A war vorgesehen, das ist im bewilligten Gestaltungsplan so festgehalten. Denn sie steht nicht unter Schutz. Allerdings war vorgesehen, den Abbruch erst mit Beginn der Arbeiten am ehemaligen Düngerbau vorzunehmen. Die Firma Mettler Entwickler AG plant, aus dem ehemaligen Industriebau das Zentrum des neuen Quartiers am See mit Gastro- und Dienstleistungsnutzungen zu erstellen.
Neue Zufahrt zur Bike-Halle
Dieses Projekt ist gemäss Website von Mettler Entwickler AG auf Kurs. Die Baubewilligung für die Sanierung und den Umbau des Düngerbaus liege vor, mit der Baufreigabe sei jederzeit zu rechnen. Der Baustart sei für Frühjahr 2025 vorgesehen. Der Abbruch der Halle 444A erfolgt nun aber bereits ein Jahr früher.
Als Sofortmassnahme ist das Gelände um die Halle grossräumig abgesperrt worden. Darum ist beispielsweise auch die alte Zufahrt zur Bike-Halle seeseitig des Düngerbaus gesperrt. Die Zufahrt erfolgt neu direkt von der Seestrasse her – auf der Ausfahrt muss darum mit Gegenverkehr gerechnet werden.
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