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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Nick Hayek und die Halb­werts­zeit der Spekulation

Nick Hayek im Gespräch mit der FuW in Zürich
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Am Donnerstag trieben die vorab veröffentlichten Aussagen von Swatch-Chef Nick Hayek in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» den Börsenkurs des Uhrenherstellers nach oben. Hayek erklärte, dass seine Familie die Firma am liebsten von der Börse nehmen würde. Das ist nichts Neues. Hayek sagt seit vielen Jahren immer wieder, dass er keine Freude an der Börse hat. Schon im Laufe des Donnerstags relativierte er denn auch gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg: Eine Dekotierung sei «pure Spekulation». Vielleicht lanciert er demnächst eine Uhr, die die Halbwertszeit solcher Spekulationen anzeigt.

Flache Lernkurve bei Bundesrätin Baume-Schneider

«Ich bin nicht die Spezialistin des Kantons Jura», sagte Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider an der Medienkonferenz zu den Krankenkassenprämien, als sie auf die starke Prämienerhöhung im Kanton Jura angesprochen wurde. Sie sass dort 13 Jahre lang in der Regierung – hoffentlich ist die Lernkurve im Bundesrat etwas steiler.

Hoffen auf Verspätungen bei der Deutschen Bahn

SBB-Chef Vincent Ducrot hat Mitleid mit seinem Pendant Richard Lutz, dem Chef der Deutschen Bahn. In einem Interview mit dem Berliner «Tagesspiegel» sagt Ducrot: «Ihr Land hat ein sehr komplexes System, das nicht in einem guten Zustand ist. Ich leide mit den engagierten Eisenbahnern und den Kunden mit.»

Vincent Ducrot, CEO SBB, spricht anlaesslich der Einweihung der neuen Personenunterfuehrung West, am Donnerstag, 26. September 2024, Im Bahnhof Fribourg. (KEYSTONE/Peter Schneider)

Immerhin versucht man, Verspätungen etwas Positives abzugewinnen. So fragen die Interviewer: «Haben nicht auch Verspätungen einen Wert? So hat man mehr Zeit, seine Mitreisenden kennen zu lernen.»

Ducrot sagt dazu: «Bei uns braucht es wohl eine längere Verspätung, bis wir eher zurückhaltenden Schweizer ein längeres Gespräch beginnen. Aber tatsächlich hatten wir 2005 einen grossen Stromausfall, alles stand still. Da mussten sich die Menschen zusammentun und Fahrgemeinschaften bilden, damit sie es nach Hause schafften und nicht irgendwo strandeten. Und tatsächlich kamen an diesem Tag sogar Paare zusammen.»

Da wünschen wir der Deutschen Bahn ja geradezu noch mehr Verspätungen.

«Rollende Entwicklung» bei Privatbank-Schliessung

Vor einer Woche kam aus, dass die Zürcher Privatbank Ihag schliessen muss, weil sie dem österreichischen Pleitier René Benko 30 Millionen Euro geliehen hatte. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» behauptete eine Sprecherin, nur eine Minderheit der 76 Mitarbeitenden müsse eine Kündigung oder Frühpensionierung befürchten.

Diese Woche gab die Bank Vontobel bekannt, dass sie nur 25 Mitarbeitende und 3 Lehrlinge übernimmt. Sprich: Die überwiegende Mehrheit der Angestellten muss mit Kündigung oder Frühpensionierung rechnen.

gratian anda hotel extra mai 2017

Die Sprecherin will aber nichts davon wissen, dass sie den Journalisten in die Irre geführt hat. Es handle sich «um eine rollende Entwicklung». Mal schauen, welche Zahlen die Bank, die zu 80 Prozent dem Bührle-Erben Gratian Anda gehört, in einer Woche aus dem Hut zaubert.

Produzentin von veganem Käse ist innovativer als Microsoft

Am Freitag verschickte der US-Techkonzern Microsoft eine E-Mail mit der Botschaft, er habe auf der Rangliste der innovativsten Unternehmen der Schweiz in der Kategorie «International» den ersten Platz erreicht. Schweiz-Chefin Catrin Hinkel schrieb stolz, die Auszeichnung spiegle «die beeindruckende Leidenschaft und den innovativen Geist unserer Mitarbeiter in der Schweiz». Doch sie hat sich zu früh gefreut.

Microsoft Schweiz
Catrin Hinkel, Country General Managerin von Microsoft Schweiz
Zürich, 13.9.2022

Etwa eine Stunde später verschickte die Firma eine Korrektur: Man sei nur in der Unterkategorie «Elektro- und Industrietechnik» die Nummer eins. Derweil hätte eine andere Firma Grund zur Euphorie. Im Gesamtranking ganz oben steht New Roots, die Produzentin von veganem Käse aus Oberdiessbach (BE).

Die Gründer Alice Fauconnet und Freddy Hunziker haben deswegen aber nicht extra eine Medienmitteilung verschickt.