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Medienkonferenz im Liveticker
«Ein gutes System hat seinen Preis»: Das sagt Baume-Schneider zum Prämien-Anstieg

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Zusammenfassung der Medienkonferenz

Die Schweiz habe ein sehr gutes Gesundheitssystem, sagte Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider vor den Medien in Bern. Und dieses System habe seinen Preis. Sie sei jedoch überzeugt, «dass es möglich ist, die Kosten zu dämpfen, ohne dass die Qualität leidet». Dazu müssten alle Akteure im Gesundheitswesen sowie die Versicherten selbst beitragen.

Sie kündigte an, Anfang November an einem runden Tisch neue Sparvorschläge zu analysieren. «Die gesamte Branche ist aufgefordert, rasch umsetzbare Kostensenkungsmassnahmen umzusetzen.» Neben dem Bund spielten auch die Kantone eine zentrale Rolle «im Kampf gegen steigende Prämien.»

Neben neuen Medikamenten und Therapien sei die Inflation als Kostentreiber.

Leistungskatalog nicht einschränken

Den Leistungskatalog bei der Grundversicherung will sie nicht einschränken. «Der Katalog ist nicht das Problem.» Es gelte vielmehr, bei den negativen Anreizen und den Doppelspurigkeiten im Gesundheitssystem anzusetzen.

Die einheitliche Finanzierung der Gesundheitskosten (Efas) sei ein wichtiger Schritt. Die vom Parlament verabschiedete Vorlage kommt Ende November vors Volk. «Wir werden damit zwar keine Senkung der Gesundheitskosten erreichen, jedoch eine Dämpfung des Anstiegs.»

Auch diskutiert werden müssten die Verwaltungskosten im System, so Baume-Schneider weiter. Sie wolle dem runden Tisch aber nicht vorgreifen. Nach den Gesprächen werde kommuniziert.

Neue Tarifstruktur ab Ende November

Die Bundesrätin zeigte sich optimistisch, dass bis Ende November ein positiver Verhandlungsabschluss über die neue Tarifstruktur vorliegt. «Vielleicht wird noch nicht alles perfekt sein, aber dann kann man später nachbessern.» Wenn es die Tarifpartner allerdings nicht schaffen würden, sich zu einigen, würde der Bundesrat eingreifen. «Wir müssen jetzt vorwärtsmachen.»

Auch das elektronische Patientendossier erwähnte die Bundesrätin als wichtige Massnahme im Gesundheitswesen. Sie werde sehr bald darüber informieren. (SDA)

Die Medienkonferenz ist beendet. In Kürze folgt hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen von Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider.

Neue Tarifstruktur

Die neue Tarifstruktur für Anbieter im Gesundheitswesen sei sehr wichtig, sagt Baume-Schneider. Sie hofft, dass die Verhandlungen im Herbst abgeschlossen seien. «Vielleicht wird noch nicht alles perfekt sein, aber dann kann man später nachbessern.» Sie sei zuversichtlich. Wenn es die Tarifpartner nicht schaffen, dann entscheide der Bundesrat. «Wir müssen jetzt vorwärtsmachen.» Sie glaubt, dass die neue Struktur ab 2026 greift.

Sie sei auch überzeugt, dass das elektronische Patientendossier nützlich sei, gerade, was die negativen Anreize angehe.

Versicherte gehen aus Kostengründen nicht zum Arzt

«Man muss auch sehen, dass es viele Versicherte gibt, die aus Kostengründen auf einen Arztbesuch verzichten», sagt die Bundesrätin. Sie lade alle Versicherten ein, weniger Angebote zu konsumieren – sofern dies für ihre Gesundheit sinnvoll sei. «Es geht vor allem darum, Doppelspurigkeiten zu vermeiden.» Es seien nicht nur versicherte Personen, die mitunter zu viele Leistungen in Anspruch nehmen – sondern dazu würden auch die Anbieter im Gesundheitswesen beitragen. Hier könne beispielsweise das elektronische Patientendossier helfen.

Negative Anreize

Den Leistungskatalog bei der Grundversicherung möchte Baume-Schneider nicht einschränken. «Der Katalog ist nicht das Problem.» Es gelte vielmehr, bei den negativen Anreizen und den Doppelspurigkeiten im Gesundheitssystem anzusetzen.

Die einheitliche Finanzierung der Gesundheitskosten (Efas) sei ein wichtiger Schritt. Die vom Parlament verabschiedete Vorlage kommt Ende November vors Volk. «Wir werden damit zwar keine Senkung der Gesundheitskosten erreichen, jedoch eine Dämpfung des Anstiegs.»

Auch diskutiert werden müssten die Verwaltungskosten im System, so Baume-Schneider weiter. Sie wolle dem runden Tisch aber nicht vorgreifen. Nach den Gesprächen werde kommuniziert.

Baume-Schneider kündigt runden Tisch an

Bei der Ausarbeitung von Reformen solle die Grundversorgung im Zentrum stehen, sagt Baume-Schneider. Alle Akteure der Gesundheitsbranche müssten auf eine Dämpfung der Gesundheitskosten hinarbeiten. Anfang November sollen an einem runden Tisch neue Sparvorschläge analysiert werden. «Die gesamte Branche ist aufgefordert, rasch umsetzbare Kostensenkungsmassnahmen zu machen.»

Sparbeitrag der Kantone

Die Kantone versuchten bereits das Maximum zu machen, um die Gesundheitskosten tief zu halten, erklärt Baume-Schneider auf eine Frage. Es gebe keine einfache Massnahme. Wenn sie sage, dass die Kantone mehr tun müssten, seien die Massnahmen immer gut zu prüfen. Die Zusammenarbeit sei «gut und offen» sei. Mehr Verantwortung beim Bund sei nicht die Lösung. «Wenn alle 27 Piloten das gleiche Ziel verfolgen, sind wir stärker.» Jeder Kanton habe seine eigene Realität und könne entsprechend handeln. «Das System ist nicht so schlecht.»

Teure Medikamente

BAG-Direktorin Anne Lévy erklärt, wie der Bund mit der Überprüfung von Medikamentenpreisen, Förderung von Generika und Überprüfung von ausgewählten medizinischen Leistungen, die Kosten zu senken versuche. Kostentreiber seien vor allem neue, patentgeschützte Medikamente. Das BAG werde auch in Zukunft klären, ob solche neuen Medikamente nützlich und wirtschaftlich seien.

Seit 2012 würden die Medikamentenpreise alle drei Jahre geprüft. Mittlerweile hätten so fast 1,5 Milliarden Franken eingespart werden können. Weitere 250 Millionen Franken Entlastung im Jahr bringe die Förderung von Generika und Biosimilars.

Zudem überprüfe das BAG ausgewählte medizinische Leistungen auf Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit, mit den Health Technology Assessments (HTA). Das bringe direkte Einsparungen von 90 Millionen Franken im Jahr. Geprüft würden zum Beispiel Blutzuckermessstreifen über Rücken-Operationen bis zum Vitamin-D-Test. «Solche Verbesserungen sind entscheidend, um die Kosten zu dämpfen ohne Verzicht auf notwendige Behandlungen», sagt Lévy.

Wichtig sei es auch, die richtige Behandlung zur richtigen Zeit und weder zu viel noch zu wenig zu machen. «Beides kann Lebensqualität beeinträchtigen und Patientensicherheit gefährden.» Das BAG habe dazu ein Projekt gestartet. Eine Auslegeordnung solle zeigen, wo Handlungsbedarf bestehe.

«Ein gutes System hat seinen Preis»

Baume-Schneider erläutert verschiedene Ideen zur Dämpfung der Gesundheitskosten. Sie nimmt die Kantone in die Pflicht: Diese hätten bei der Zulassung der Spitäler einen Einfluss. Die Verantwortlichkeiten im Gesundheitswesen seien geteilt. «Wir müssen Acht geben, das Leistungsniveau zu erhalten und dieses bezahlbar zu halten», sagte Baume-Schneider. Es brauche beides. Die Schweiz habe ein sehr gutes Gesundheitssystem. «Und ein gutes System hat seinen Preis.» Sie gab sich jedoch überzeugt, «dass es möglich ist, die Kosten zu dämpfen, ohne dass die Qualität leidet».

Sie verwies auf laufende politische Massnahmen und stellte klar: «Das Parlament hat es in der Hand, die Kosten zu dämpfen.» Als Beispiel nannte die Gesundheitsministerin das zweite Paket zur Kostendämpfung, das derzeit im Parlament beraten wird. Erste Massnahmen daraus waren bereits 2023 und 2024 in Kraft getreten. Im zweiten Teil nun sind Massnahmen enthalten wie etwa Mengenrabatte bei Medikamenten, die viel Umsatz generieren. Ferner die Stärkung einer koordinierten Gesundheitsversorgung. Der Bund rechnet mit einem Sparpotenzial von bis zu einer halben Milliarde Franken pro Jahr.

Inflation als Kostentreiber

Die Zunahme der Kosten habe mehrere Gründe. Neben der Inflation, die sich dieses Jahr erstmals in den Tarifen niederschlage, nennt Baume-Schneider neue Medikamente, Therapien und eine grössere Nachfrage nach Leistungen im Gesundheitssystem.

Anstieg um 6 Prozent

Ihr sei bewusst, dass die Prämien eine der grössten Sorgen der Bevölkerung seien, da sie das Budget speziell von Familien stark belasteten, sagt Baume-Schneider zum Auftakt. Für 2025 beträgt der Anstieg der mittleren Prämie 2025 schweizweit 6 Prozent, gibt sie bekannt.

Baume-Schneider informiert zum Prämienanstieg

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider informiert ab 14 Uhr über den Anstieg der Krankenkassenprämien 2025. Auch Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit, beantwortet an der Medienkonferenz in Bern Fragen.

red