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Übersicht nach Kantonen
Prämien steigen um 6 Prozent – wo der Schock am stärksten ausfällt

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Die Krankenkassen schlagen 2025 im Schnitt um 6 Prozent auf. Am extremsten trifft es das Tessin. Dort steigen sie um durchschnittlich 10,5 Prozent. Das belastet die Tessiner umso krasser, als sie bereits in den beiden Vorjahren einen Schub um 10,5 respektive 9,3 Prozent verkraften mussten. Die Krankenkassenprämien steigen im Tessin also in lediglich drei Jahren um ein Drittel.

Das macht vielen Familien zu schaffen. Denn während die Prämien im Südkanton besonders hoch sind, werden dort schweizweit die tiefsten Löhne bezahlt. Die Tessinerinnen und Tessiner müssen folglich einen besonders grossen Anteil ihres Einkommens für die Krankenversicherung aufwenden. (Mehr dazu: Mit diesen 7 Schritten sparen Sie Hunderte Franken an Prämien)

Darunter leidet vor allem die Mittelschicht. Bei den ganz Armen kommt der Kanton für die Prämien auf – mehr als ein Drittel bezieht dort Prämienverbilligung. Dennoch können viele Tessinerinnen und Tessiner die Krankenkassenrechnungen nicht mehr bezahlen. Jährlich 6000 bis 7000 Versicherte werden zahlungsunfähig und landen auf der schwarzen Liste.

Grund für den starken Prämienanstieg sind die Kosten, die im Tessin besonders stark angestiegen sind. Kommt hinzu, dass der Anteil der Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz nirgendwo so hoch ist wie im südlichsten Kanton. Ein Viertel der Bevölkerung ist dort pensioniert.

Besonders stark steigen die Prämien auch in den Kantonen Glarus und Jura, wo die mittlere Prämie um je rund 9 Prozent ansteigt.

In den Kantonen Zürich (plus 4,9 Prozent) und Bern (plus 5,6 Prozent) liegt der Anstieg unter dem gesamtschweizerischen Schnitt von 6 Prozent. Am wenigsten hart trifft es wie schon im Vorjahr die Baslerinnen und Basler. Sie kommen mit einem Aufschlag von 1,5 Prozent davon. Dies entspricht exakt dem Wert, um den die Gesundheitskosten in der ersten Hälfte dieses Jahres in Basel-Stadt angestiegen sind.

Zu beneiden sind die Baslerinnen und Basler trotzdem nicht. Sie zahlen nämlich die dritthöchsten Krankenkassenprämien der Schweiz. Noch höher ist die mittlere Erwachsenen-Prämie im Tessin und in Genf, wo sie nun rekordhohe 572 Franken pro Monat erreicht hat.

Die Gründe fürs Tessin haben wir bereits erörtert. Für Genf und Basel gilt: In Stadtkantonen generieren die Einwohnerinnen und Einwohner besonders hohe Gesundheitskosten, was unter anderem auf die hohe Dichte an Spezialärzten und Spitälern zurückzuführen ist. Dieses Angebot wird rege genutzt und schlägt sich in happigen Prämien nieder.

Ganz anders in Appenzell Innerrhoden. Dort zahlt man für die Krankenkassen rund halb so viel wie in Genf – im Mittel etwas mehr als 300 Franken. Auch in den Zentralschweizer Kantonen Uri, Obwalden, Nidwalden und Zug liegen die Prämien weit unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 449 Franken. Im Kanton Zürich werden im Mittel 432 Franken, im Kanton Bern 456 Franken pro Monat fällig.

Grob zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Krankenkassenprämien vor allem in der Romandie und im Tessin besonders hoch sind. Am günstigsten sind sie in der Ostschweiz und der Zentralschweiz, wo man die Kosten deutlich besser im Griff hat.