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Geldberater antwortet
Eine Festhypothek gibt Berechenbarkeit, engt aber die Flexibilität ein

Teilamortisation, Saron- oder Festhypothek: Wie finanziert man im Rentenalter sein Eigenheim am besten?
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Meine Frau und ich wohnen in einem Haus, das mit einer Hypothek von 360’000 Franken belastet ist. Unsere 6-jährige Festhypothek bei der Berner Kantonalbank läuft ab. Die BEKB hat uns ein Angebot für eine Festhypothek unterbreitet. Wir sind im Pensionsalter – 68 und 70 Jahre – und möchten, sofern es die Gesundheit zulässt, möglichst lange im Haus bleiben. Unsere Kinder werden das Haus voraussichtlich nicht übernehmen. Ist im Hinblick auf einen späteren Hausverkauf eine Festhypothek angemessen? Welche Laufzeit käme für uns infrage? Wir wären einer 10-jährigen Hypothek nicht abgeneigt. Ist eine Saron-Hypothek die bessere Wahl? Oder wäre es angesagt, einen Teil zu amortisieren? M.F.

Eine Teilamortisation Ihrer Hypothek wäre sinnvoll, wenn Sie drei Voraussetzungen erfüllen:

  1. Wenn Sie viele Mittel haben, die Sie nicht für die Bestreitung Ihres Lebensunterhaltes benötigen, damit Sie locker eine Teilamortisation vornehmen können.

  2. Wenn Sie diese Gelder nicht anderweitig besser anlegen können oder wollen.

  3. Wenn Sie auch nach einer Teilamortisation viele finanzielle Reserven haben, damit Sie über die Bestreitung des Lebensunterhaltes hinaus auch für unerwartete hohe Auslagen – etwa eine dringend notwendige Renovation am Haus oder Gesundheitsausgaben – jederzeit gut gewappnet sind.

Falls die Voraussetzungen erfüllt sind, würde ich – trotz der wieder tieferen Zinsen – eine Teilamortisation prüfen, da Sie damit einen Teil Ihrer Zinskosten für die Fremdfinanzierung sparen. Diese Ersparnis ist faktisch eine sichere Rendite.

Natürlich könnten Sie freie Mittel anlegen und allenfalls eine Rendite erwirtschaften, die höher als der Hypozins ist. Damit Sie dies aber erreichen, müssten Sie ein Anlagerisiko in Kauf nehmen und hätten keine Garantie, dass Sie die Rendite jedes Jahr erreichen, zumal Sie noch Gebühren zahlen.

Saron- oder Festhypothek?

Eine andere Frage ist, ob Sie eine Saron-Hypothek oder wieder einen Festvertrag wählen sollten. Sie neigen selbst zu einer Festhypothek mit 10 Jahren Laufzeit, wie Sie schreiben. Das ist verständlich, da Sie Klarheit und finanzielle Berechenbarkeit für die nächsten 10 Jahre hätten – ein positiver Wert, den man im Alter schätzt.

Allerdings sind Sie mit einem Festvertrag gebunden. Falls sich der Gesundheitszustand von Ihnen oder Ihrer Frau verschlechtert und Sie entgegen Ihrer heutigen Absicht das Haus verkaufen müssen, könnte sich die Festhypothek als Nachteil erweisen, weil ein vorzeitiger Ausstieg teuer kommen kann.

Dies können Sie bewusst in Kauf nehmen oder aber deswegen eine kürzere Laufzeit von 5 Jahren wählen. Eine Saron-Hypothek könnten Sie wählen, wenn Sie bereit sind, das Zinsrisiko zu tragen und erwarten, dass die Zinsen weiter sinken. Dann würden Sie mit einem Saron-Vertrag günstiger fahren.

Persönlich rechne ich damit, dass die Zinsen im ersten Semester 2025 den Tiefpunkt erreichen und vorderhand tief bleiben. Letztlich geht es um die Frage, ob die Inflation wieder anzieht oder tief bleibt. Negativ-Zinsen müssen wir hoffentlich nicht wieder erleben. In Europa tendieren die Zinsen weiter nach unten, während in den USA die Zeit der grossen Zinssenkungen angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Trump vorbei sein dürften, da höhere US-Importzölle die Inflation anheizen.

Angebote vergleichen lohnt sich meistens

Bei uns dürften die Zinsen und die Teuerung vorderhand weiter tief bleiben. Wenn Ihnen Sicherheit wichtig ist, würde ich eher eine Festhypothek nutzen, aber im Alter nicht eine zu lange Laufzeit wählen. Die Konditionen der Banken für verschiedene Hypotheken sind basierend auf den Zinsen am Kapitalmarkt in Bewegung.

Wie gut ein Angebot ist, sehen Sie erst, wenn Sie mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einholen. Da Sie keine zu grosse Belehnung aufweisen und die Tragbarkeit der Hypothek aufgrund Ihrer Vermögenssituation offenbar gut gegeben ist, empfehle ich Ihnen, auch mit anderen Banken und Versicherungen zu sprechen und deren Offerten einzuholen.

Möglich ist dies auch über verschiedene Vergleichsportale und Hypothekenvermittler. Dank eines Vergleichs können Sie unter Umständen locker einiges an Zinskosten pro Jahr einsparen.