Geldberater zu VersandapothekeRiesenverlust mit Doc-Morris-Aktien – gibt es eine Trendwende?
Weil das Unternehmen seine eigenen Prognosen gesenkt hat, haben viele Aktionäre ihre Wertpapiere abgestossen. Die Aussichten für die Firma sind nicht gut.
Ich halte seit Jahren eine grössere Anzahl von Doc-Morris-Aktien. Mittlerweile bin ich rund 75 Prozent im Minus. Rechnen Sie mit einer grösseren Erholung? S. M.
Nein. Nach dem Verkauf ihres Schweiz-Geschäfts hatte sich die Zur-Rose-Gruppe in Doc Morris umfirmiert und ist heute zwar weiterhin an der Schweizer Börse kotiert, aber sie ist eine international tätige Onlineapotheke.
Lange wurden die Aktien durch das Hin und Her bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland belastet. Zuletzt hat Doc Morris wieder einen hohen Verlust erwirtschaftet, der nicht zuletzt aufgrund von Marketingkosten im Zusammenhang mit der Lancierung des E-Rezepts zustande kam.
Im ersten Semester wies das Unternehmen einen Reinverlust von 37,9 Millionen Franken aus. Immerhin war dies weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode und sogar weniger schlimm, als manche befürchtet hatten. Für eine von Ihnen und anderen Aktionären ersehnte Erholung spricht die wachsende Verbreitung des E-Rezepts in Deutschland.
Für einen erneuten Aktientaucher gesorgt hat aber, dass Doc Morris den Ausblick gesenkt hat und für das laufende Jahr nur noch ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent erwartet. Früher wurden mindestens 10 Prozent prognostiziert.
Die Grundidee von Doc Morris finde ich weiterhin spannend, ich sehe aber keine Faktoren, die eine baldige starke Erholung auslösen könnten.
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