AboSamstagsgespräch mit Johannes FreyerDieser Mönch lebt von 150 Franken pro Monat
Johannes Freyer war ein Banker. Jetzt ist er Franziskanermönch und Theologieprofessor. Ein Gespräch über die Bedeutung von Geld und das konservative Kirchenbild des Papstes.
Beim Eintritt in den Franziskanerorden mussten Sie drei Gelübde leisten: Armut, ehelose Keuschheit und Gehorsam. Fällt es Ihnen schwer, in Armut zu leben?
In meiner Kindheit hat meine Grossmutter oft auf mich und einen Verwandten aufgepasst und war auch mit uns einkaufen. Dieser Verwandte wollte immer irgendetwas gekauft haben, ich dagegen nicht, so erzählte es meine Grossmutter jedenfalls später. Ich war wohl als Kind schon sehr genügsam. Meine Spielzeugeisenbahn reichte mir. Das ist heute nicht anders. Materiell gesehen vermisse ich nicht wirklich etwas. Ich habe immer alles gehabt. Kleidung, genügend gut zu essen, ein Dach über dem Kopf. Das sind ja Dinge, die viele Menschen auf der Welt entbehren müssen.