Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Diese fünf Grafiken zeigen, wie sich die Kriminalität verändert

Kommt in der Schweiz immer seltener vor: Ein Kantonspolizist legt einem Verdächtigen Handschellen an.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Es ist ein erfreulicher Trend, den die neuste Kriminalstatistik des Bundes präsentiert: In der Schweiz werden immer weniger Straftaten verübt. 2018 registrierte die Polizei gut 432'000 Verstösse gegen das Strafgesetzbuch. Das waren 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr und fast 18 Prozent weniger als noch vor fünf Jahren. Im gleichen Zeitraum nahmen auch Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (–6 Prozent) und das Ausländergesetz (–3 Prozent) ab.

Hauptgrund für die positive Entwicklung ist vor allem der Rückgang bei den Diebstählen, die sich seit dem Rekordjahr 2012 fast halbiert haben. Damals belief sich die Zahl der Diebstähle auf über 219'000. 2018 waren es nur noch 112'000.

Der Fahrzeugdiebstahl erreichte mit rund 41'000 verzeigten Straftaten sogar ein 10-Jahres-Tief. Im Vergleich zu 2017 wurden weniger Fahrräder, jedoch mehr E-Bikes bei der Polizei als gestohlen gemeldet.

Einbruchdiebstähle nahmen um sieben Prozent auf gut 30'000 Delikte ab. «Dieses Resultat ist positiv, es bedeutet aber auch, dass immer noch jede Stunde über drei Einbrüche in der Schweiz verübt werden», schreibt Stefan Blättler, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS), in einer Mitteilung.

Rückläufig ist der Trend auch bei Sachbeschädigung (ohne Diebstahl). 2018 kam es hier zu insgesamt 42'000 beziehungsweise fünf Straftaten pro 1000 Einwohner/innen – der tiefste Wert seit zehn Jahren.

Dafür nahmen andere Straftatbestände zu, insbesondere Betrugsdelikte. 2018 wurde solche Fälle mehr als 16'000-mal polizeilich registriert, dies entspricht dem höchsten Wert seit der Revision der Statistik im Jahr 2009.

Andere, weniger häufig registrierte Straftatbestände (unter 1000 Straftaten pro Jahr) erreichten ebenfalls ihren Höchststand seit zehn Jahren; dazu zählen Erpressung, Erschleichen einer Leistung, unbefugtes Eindringen in Datenverarbeitungssysteme oder Zechprellerei.

Kopfzerbrechen bereitet der KKPKS die Zunahme von Delikten im Internet, wobei hier mit einer grossen Dunkelziffer gerechnet werden muss. «Die Strafverfolgung dieser Taten obliegt den Kantonen, und wir arbeiten eng zusammen; auch mit den Bundesbehörden», erklärt Blättler. Das aufgebaute Netzwerk Ermittlungsunterstützung digitale Kriminalitätsbekämpfung (Nedik) werde die Zusammenarbeit zwischen den Kantonen weiter fördern.

Auch bei den Sexualstraftaten wird eine Verschiebung der kriminellen Aktivitäten vom reellen in den virtuellen Raum vermutet. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf fast 7500 Fälle an. Zudem registriert die Polizei eine kontinuierliche Zunahme bei den Beschimpfungen. 2018 stellten über 10'000 geschädigte Personen eine Anzeige deswegen. Seit 2009 sind die Verzeigungen wegen Beschimpfung damit um 84 Prozent gestiegen.

Dafür bleibt die Zahl der Gewaltstraftaten seit fünf Jahren stabil. 2018 gab es pro 1000 Einwohner im Schnitt gut fünf Drohungen, Tätlichkeiten oder Körperverletzungen. Zudem wurden 50 Tötungsdelikte registriert, was dem Durchschnitt der letzten Jahre entspricht. Mehr als die Hälfte davon fand im häuslichen Bereich statt.

Der Kanton, in dem verglichen mit seiner Bevölkerungszahl insgesamt am meisten Verstösse gegen das Strafgesetz verzeichnet wurden, ist der Kanton Basel-Stadt. Pro 1000 Einwohner wurden hier 106,3 Straftatenregistriert. Nur Genf erreicht eine ähnlich hohe Zahl.

In Uri und Appenzell Innerrhoden kommen auf 1000 Einwohner nur gut 20 Fälle, also fünfmal weniger. Ohnehin registrierte die Polizei in eher ländlichen Kantonen verglichen mit der Einwohnerzahl weniger Gesetzesverstösse.

Die Kriminalstatistik weist allerdings darauf hin, dass geografische Vergleiche insofern unfair sind, weil Städte und somit auch Stadtkantone wegen ihrer Funktion als «Knotenpunkte menschlicher Aktivitäten» benachteiligt sind. In den Städten halten sich tagsüber und nachts viele Personen auf, die nicht in der Stadt wohnen, sodass die Anzahl der Anwesenden die Anzahl der offiziell gemeldeten Einwohnerinnen und Einwohner oft übersteigt. Die Häufigkeit der Straftaten könnte in manchen Städten und Kantonen deshalb zu hoch geschätzt werden.