Vegane Gerichte unter 5 FrankenDiese fleischlose Bratensauce begeistert
Ein Zürcher Paar zeigt in 100 Rezepten, wie man für wenig Geld ohne tierische Produkte kocht – ganz ohne falsches Steak und teure Hefeflocken.
Worum geht es?
Viele typisch vegane Zutaten, unter anderem Ersatzprodukte für Fleisch und Käse, sind eher teuer. Daran haben sich die beiden Köpfe hinter dem Kochbuch «Vegan unter 5 Franken» schon länger gestossen. Es müsste doch möglich sein, dachten sie, Gerichte ohne tierische Produkte hinzubekommen, die ausschliesslich auf den preiswerten und frischen Zutaten basieren, die alle kennen.
Wer steckt dahinter?
Muriel Widmer und Joel Adank haben sich an der Universität St. Gallen kennen gelernt. Da sie beide gern kochen, entstand 2019 ein erstes Kochbuch – mit Rezepten unter 5 Franken, damals teilweise noch mit Fleisch. Inzwischen arbeitet sie im Onlinemarketing und er als Kochbuchautor, und für das Paar ist vegane Ernährung zentral geworden.
Nachgekocht haben wir...
Pilz-Polenta mit Bratensauce. Und dabei waren wir vor allem von der so simplen «Bratensauce» begeistert: Pro Person einen gestrichenen Esslöffel Mehl in einer Pfanne anrösten. Einen Esslöffel Rapsöl hinzugeben und vermischen. Zwei Deziliter Gemüsebouillon zugiessen und mit einem Schwingbesen zu einer gleichmässigen Sauce verrühren. Mit einem Teelöffel Sojasauce würzen, einige Minuten köcheln lassen.
Besagte Sauce ergänzt ein paar geviertelte Champignons, die in Olivenöl angebraten werden. Danach kommen gehackte Zwiebeln hinzu sowie eine Handvoll Spinat. Serviert werden die Pilze auf Polenta. Zu unserer Überraschung war dieses Gericht tatsächlich in etwa 20 Minuten fertig gekocht. Und die 3.10 Fr. pro Person, die im Buch kalkuliert sind, dürften hinkommen – auch wenn wir wahrscheinlich teureres Olivenöl verwendet haben als die Autoren, die dafür keinen einzigen Rappen veranschlagen.
Typische Passage aus dem Vorwort:
«Gutes Essen soll kein Vorrecht für Gutverdienende sein.»
Bebilderung:
Die Fotos müssen sich nicht vor Bildern in anderen Kochbüchern mit höherem Budget verstecken. Auch wenn Joel Adank und Muriel Widmer selber hinter der Kamera standen.
Was fehlt im Buch?
All das, was man etwas nachlässig als Fake-Fleisch bezeichnen könnte. Die Gerichte funktionieren stattdessen mit Hülsenfrüchten, Nüssen, Pilzen und Tofu. Auch typisch vegane Zutaten wie Hefeflocken oder vegane Fertigmayo sucht man vergebens.
Für wen ist es geeignet?
Für alle, die ein-, zweimal wöchentlich auf tierische Produkte auf dem Teller verzichten möchten – und das müssen nicht nur Studierende sein, die auf den Geldbeutel achten müssen.
In der Rubrik «Verschlungen» testen wir regelmässig Kochbücher auf Herz und Nieren.
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