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Meinung

Kommentar zum Geschäftsbericht
Die UBS sollte Details zu ihrem  Russlandgeschäft offenlegen

Blick in die Schalterhalle in der Konzernzentrale der UBS in der Zürcher Bahnhofstrasse.  

Der Schweizer Finanzplatz steht unter weltweiter Beobachtung. Obwohl die Schweiz die Sanktionen der EU nun in einem historischen Schritt eins zu eins nachvollzieht, hält sich weiter der Verdacht, dass das Land und vor allem seine Banken Kriegsgewinnler sein könnten. Das zeigen zum Beispiel Berichte in angelsächsischen Medien, die mutmassen, Oligarchen könnten nun über den Krypto-Hub in Zug die Sanktionen umgehen.

Hier hilft nur maximale Transparenz. Fehlende Informationen nähren Mutmassungen und Verdächtigungen. In diesem Kontext ist es bedauerlich, dass sich die UBS nicht durchringen konnte, in ihrem Geschäftsbericht die entscheidenden Details zu ihrem Russlandgeschäft offenzulegen.

Wie viele Gelder von sanktionierten Russen verwaltet die UBS, wie gross ist das Russlandgeschäft in der Vermögensverwaltung insgesamt?

Der Geschäftsbericht enthält zwar einige Daten dazu, etwa, dass die UBS bis vor kurzem noch 10 Millionen Franken Kredite an Russen ausstehen hatte, die auf der Sanktionsliste stehen. Die entscheidenden Daten fehlen aber: Wie viele Gelder von sanktionierten Russen verwaltet die UBS, wie gross ist das Russlandgeschäft in der Vermögensverwaltung insgesamt?

Der Verweis darauf, dass Schweizer Banken nie Länderdaten zu den verwalteten Vermögen offenlegen, überzeugt nicht. Denn mit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine werden auch andere Gewissheiten hinterfragt: Die Schweiz trägt Sanktionen mit, Deutschland liefert zum ersten Mal direkt Waffen ins Kriegsgebiet – die Liste liesse sich fortsetzen. 

Als grösste Bank des Landes fällt der UBS die Rolle des Klassensprechers zu. Daher wäre es wichtig, dass sie auch die Eckpunkte zu ihrem Russlandgeschäft nennt und Details, wie genau sie die Sanktionen konkret umsetzt. Die anderen grossen Player wie Julius Bär, Pictet und Credit Suisse sollten dies ebenfalls tun.

Denn das Nichtnennen dieser Daten droht das Narrativ zu verstärken, dass Schweizer Banken weiter Verstecken spielen, um im Schatten der Öffentlichkeit weiter gute Geschäfte zu machen. Die UBS und andere Banken betonen dabei unablässig, dass sie alle Finanzsanktionen – nicht nur die der Schweiz – vollständig umsetzen. Wenn das stimmt, gibt es keinen Grund, die Details dazu nicht zu nennen.  

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