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Wegen Geisterspielen
Die Schiedsrichter waren «angespannt» wie am 1. Spieltag

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Selbst im abgeschiedenen Kölner Keller war vieles anders. Die Video-Schiedsrichter der Fussball-Bundesliga durften erst kurz vor dem Anstoss ihre Arbeit aufnehmen, und mit dem Abpfiff der ersten Spiele nach der Corona-Pause mussten sie den Raum wieder verlassen. Die Stimmung im Videokeller sei «angespannt» gewesen, erzählte der deutsche Top-Referee Marco Fritz: «Das war zu vergleichen mit einem ersten Spieltag. Die Routine fehlte, weil die Situation für uns alle Neuland war.» Auch für die Unparteiischen in den nahezu leeren Stadion war es ungewohnt. «Es war auf eine andere Art herausfordernd», sagte Deniz Aytekin dem «Kicker».

Aytekin hatte am Samstag den 4:0-Sieg von Borussia Dortmund im Revierderby gegen den FC Schalke 04 gepfiffen. Was die Leitung des normalerweise brisanten Duells anging, stellte der 41-Jährige keine grossen Änderungen fest. «Sicher gab es Situationen auf dem Rasen, die mit Zuschauern hektischer geworden wären. Aber generell ist das Spiel nicht weniger intensiv gewesen», sagte er.

Schiedsrichter Deniz Aytekin pfiff das Revierderby. «Es war auf eine andere Art herausfordernd», sagte der 41-Jährige.

Anders als etwa die Profis von Hertha BSC hielten sich die BVB-Spieler nach ihren Toren an die von der DFL empfohlenen Jubel-Auflagen. Aber selbst wenn Erling Haaland und Co. sich um den Hals gefallen wären, hätte Aytekin keine Sanktionsmöglichkeit gehabt.

Keine Strafe wegen Nähe beim Jubel

«Die Empfehlung, Abstand zu halten und Körperkontakt zu vermeiden, steht nur in den Hygiene-Empfehlungen der DFL, sie ist nicht Bestandteil des Regelwerks», sagte Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner dem «Kicker». «Deswegen kann es keine persönlichen Strafen für die Spieler geben. Die Schiedsrichter können nur präventiv tätig sein und die Spieler auf ihre Eigenverantwortung hinweisen.»

Vor allem einige Hertha-Spieler hatten beim 3:0-Sieg bei 1899 Hoffenheim – anders als empfohlen – nicht ohne intensiven Körperkontakt gejubelt. Andere Profis klatschten sich dagegen höchstens mit den Unterarmen ab.

Dafür schneller zuhause

Im Videokeller in Köln lief die Arbeit ohne Körperkontakt ab. Die einzelnen Arbeitsstationen waren mithilfe von Plexiglasscheiben voneinander getrennt worden. «Wir durften das Gebäude nur mit Maske betreten und mussten uns desinfizieren, bevor es an den Arbeitsplatz ging», berichtete Fritz, der die Partie zwischen dem FC Augsburg und dem VfL Wolfsburg (1:2) beobachtet hatte. Anders als sonst stand ihm und seinem Video-Assistenten Marcel Pelgrim nur ein Videotechniker (statt zwei) zur Seite. Aber die neuen Abläufe hatten auch einen positiven Effekt für den 42-Jährigen.

Da er den Videokeller direkt nach Spielende verlassen musste, war er schneller zurück in seinem Wohnort in der Nähe von Stuttgart. Trotzdem wünscht er sich, «dass der Fussball irgendwann wieder mit Zuschauern ausgetragen werden kann».

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DPA