Der Preis fürs Eigenheim steigtHypothekarzinsen so teuer wie seit 2018 nicht mehr
Die Preise für Festhypotheken legen zu, die beliebte 10-jährige Festhypothek kostet bei einigen Banken bereits mehr als 1,8 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 1,1 Prozent.
Schweizer Banken haben Anfang der Woche die Zinsen für Festhypotheken zum Teil deutlich verteuert. Die Luzerner Kantonalbank zum Beispiel erhöhte die Kosten für eine 5-jährige Festhypothek um 0,19 Prozentpunkte auf jetzt 1,4 Prozent. Für eine 7-jährige Hypothek verlangt sie neu 1,51 Prozent, zuvor waren es 1,4 Prozent.
Mit diesen Konditionen ist die Luzerner Kantonalbank kein Einzelfall. Bei der Credit Suisse kostet die 7-jährige Hypothek seit Montag 1,66 Prozent, für eine 10-jährige Festhypothek verlangt sie nun 1,77 Prozent. Laut den im Internet veröffentlichten Konditionen ist die Credit Suisse damit noch nicht einmal die teuerste Bank. So kostet bei der Raiffeisenbank eine 10-jährige Festhypothek mittlerweile 1,84 Prozent. Die Zürcher Kantonalbank verlangt laut Preisverzeichnis seit Montag 1,7 Prozent.
10-jährige kostet mehr als 1,8 Prozent
Der Preisanstieg bei Hypotheken hat sich damit beschleunigt. Laut einer Studie des Vergleichsdiensts Moneyland sind sie so teuer wie seit 2018 nicht mehr: So kostete eine 10-jährige Festhypothek Anfang vergangenen Jahres noch 1,1 Prozent. Ende 2021 mussten Kreditnehmer bereits 1,25 Prozent dafür bezahlen. Nun verlangen erste Banken für eine 10-jährige Festhypothek bereits mehr als 1,8 Prozent. Damit stiegen die Zinssätze seit Mitte Dezember um 0.31 Prozentpunkte (fünfjährige), beziehungsweise 0.38 Prozentpunkte bei den 10-jährigen Festhypotheken.
Anhand der Auswertung zeigte sich, dass erheblichen Unterschiede zwischen den Anbietern bestehen. So beträgt die Differenz zwischen dem günstigsten Richtzinssatz für zehnjährige Festhypotheken und dem teuersten aktuell 0.69 Prozentpunkte, wobei der günstigste 1.14 Prozent und der teuerste 1.83 Prozent beträgt. Überdurchschnittlich günstig seien nach wie vor die Online-Hypotheken: Während der Durchschnitt aller analysierten Richtzinssätze für zehnjährige Festhypotheken bei aktuell 1.55 Prozent liegt, kosten Online-Hypotheken mit durchschnittlich 1.33 Prozent deutlich weniger.
Der Anstieg der Zinsen kommt damit auch in der Schweiz an. Zwar hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei ihrer jüngsten Lagebeurteilung noch keine Bereitschaft erkennen lassen, ihren Leitzins von derzeit minus 0,75 Prozent zu erhöhen. Doch die Experten der Credit Suisse (CS) rechnen in einer aktuellen Studie damit, dass die SNB im Jahr 2023 gleich zweimal ihren Leitzins um insgesamt 0,5 Prozent anheben wird.
CS erwartet steigende Leitzinsen in der Schweiz
Bisher hatte die CS weder für 2022 noch für 2023 einen Zinsschritt der SNB erwartet. Der Grund für den Meinungsumschwung sind die anderen Zentralbanken, die nun ihre geldpolitischen Zügel anziehen oder zumindest in die Hand nehmen. Das werde es der SNB ermöglichen, im kommenden Jahr ebenfalls ihre Zinsen zu erhöhen. So erwarten die CS-Ökonomen, dass die Europäische Zentralbank bereits Ende dieses Jahres ihren Leitzins anheben wird.
Wegen hoher Nachfrage, steigender Energiepreise und anhaltender Lieferprobleme steigen weltweit die Preise. Das setzt die Notenbanken unter Handlungsdruck. An den Finanzmärkten sind daher die Zinsen bereits deutlich gestiegen.
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