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Die Banken werden bei Hypotheken vorsichtiger

Die Banken schlagen vor, dass Renditeliegenschaften weniger stark auf Kredit gebaut werden dürfen als bisher. (Foto: Keystone)
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Es war ein zähes Ringen. Die Banken sollten sich selbst strengere Regeln bei der Hypothekenvergabe für Renditeliegenschaften auferlegen, sonst greift die Finanzmarktaufsicht (Finma) ein. Sie und die Schweizerische Nationalbank erachten das Geschäft mit Hypotheken für Mehrfamilienhäuser derzeit als riskant. Finma-Chef Mark Branson warnte vor den Gefahren in diesem Markt.

Doch sahen besonders die Kantonalbanken nicht ein, wieso sie bei diesem Geschäft vorsichtiger werden sollten. Sie setzten sich stattdessen für Kontrollen bei gefährdeten Banken ein. Nun hat sich die Branche gefunden.

In der am vergangenen Mittwoch publizierten Vernehmlassungsantwort der Bankiervereinigung zur Eigenmittelverordnung finden sich die Eckpunkte. Die Banken schlagen vor, dass Renditeliegenschaften weniger stark auf Kredit gebaut werden dürfen als bisher. Bei der Finanzierung von Renditeobjekten müssen mindestens 25 Prozent des Belehnungswerts aus Eigenmitteln stammen. Bislang waren es 10 Prozent. Zudem soll die Hypothekarschuld bei Mehrfamilienhäusern innerhalb von höchstens zehn Jahren auf zwei Drittel der Hypothek amortisiert werden. Aktuell beläuft sich die Frist auf 15 Jahre.

Sollte die Behörde zum Schluss kommen, dass der Vorschlag der Banken nicht ausreicht, könnte die Eigenmittelverordnung verschärft werden.

Die Finanzmarktaufsicht Finma prüft nun den Vorschlag der Banken. Wie lange sie dafür braucht, ist offen. «Das Ziel muss es sein, die Widerstandsfähigkeit der Banken gegenüber Verlusten im Segment der Wohnrenditeliegenschaften zu stärken», so ein Finma-Sprecher. Dafür müssten die Kreditvergabekriterien, also die Belehnung und Amortisation, vorsichtiger ausgestaltet werden.

Sollte die Behörde zum Schluss kommen, dass der Vorschlag der Banken nicht ausreicht, könnte die Eigenmittelverordnung verschärft werden. Genau das wollen die Banken mit der Selbstregulierung verhindern.

Im Fall der Ablehnung der Vorschläge durch die Finma könnte die Aufsicht strengere Auflagen für Renditeobjekte einführen, die mit mehr als zwei Dritteln des Verkehrswertes belehnt sind. Die Banken müssten dieses Geschäft dann mit mehr Kapital unterlegen, was teuer ist. Das wäre nichts als richtig, weil Wohnrenditeliegenschaften gegenüber den selbst bewohnten Immobilien ein höheres Risiko aufweisen, so ein Finma-Sprecher.