AboCancel-CultureDie 95-Jährige, die ein falsches Wort brauchte
Sie war eine Pionierin und ihrer Zeit weit voraus: Deshalb wurde die Philosophin Carola Meier-Seethaler zu einer Ausstellung über Philosophinnen eingeladen. Jetzt ist sie plötzlich unerwünscht – wegen angeblicher «Transfeindlichkeit».
Die Stimme von Carola Meier-Seethaler ist glockenhell und klingt wie diejenige einer jungen Frau. Die 95-Jährige wirkt geistig überaus präsent und heiter; daran vermögen auch die zunehmenden körperlichen Gebresten nichts zu ändern. Ein wenig irritiert ist sie derzeit aber trotzdem: Sie soll «transfeindlich» sein. Anders als geplant ist deshalb die Philosophin Meier-Seethaler an einer Ausstellung über Schweizer Philosophinnen nicht vertreten.