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Einreisebewilligung entzogen
Deutscher Tourist nach zwei Wochen aus US-Abschiebehaft entlassen

Zwei Personen lächeln in einem Selfie vor einem beleuchteten Gebäude mit mehreren Schildern in der Nacht.
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In Kürze:
  • Der Deutsche Lucas Sielaff sass zwei Wochen in amerikanischer Abschiebehaft. Jetzt ist er frei.
  • Seine Einreisebewilligung wurde an der Landesgrenze zu Mexiko widerrufen.
  • Er ist bereits der zweite deutsche Tourist, der seit Anfang des Jahres beim Überqueren der Grenze zwischen Tijuana und San Diego festgenommen wurde.

Der deutsche Tourist Lucas Sielaff ist zurück in Deutschland. Seit dem 18. Februar befand er sich im kalifornischen Otay Mesa in Abschiebehaft. An der mexikanischen Grenze wurde ihm seine Einreisebewilligung für die USA (Esta) entzogen.

Zu «10News San Diego» sagte er: «Sie warfen mir vor, in Amerika zu leben, anstatt zu reisen, aber es gab keine Beweise dafür, dass ich zu lange geblieben bin.» Nun sei er froh, wieder zu Hause zu sein.

Missverständnis führte zur Abschiebehaft

Zur Verhaftung kam es offenbar wegen eines Kommunikationsproblems. Seine Verlobte, Lennon Tyler, sagte zu dieser Redaktion: «Es gab ein Missverständnis.» Die Grenzbeamten hätten ihn gefragt, wo er wohne. «Er antwortete, er lebe in Las Vegas. Ich habe ihn sofort korrigiert.» Lucas Sielaffs Englisch sei nicht sehr gut, weshalb er gedacht habe, es ginge darum, wo er hinwolle.

Doch in Las Vegas wohnt nur seine Verlobte, nicht aber er selbst. Beide befinden sich seit 2022 in einer Fernbeziehung. Bisher habe er immer ohne Probleme mit dem Esta in die USA einreisen dürfen.

Esta kann zurückgezogen werden

In den USA gilt, dass letztlich die Grenzbehörden über die Einreise entscheiden. Auch wenn zuvor eine Esta-Genehmigung erteilt wurde. Das heisst: Selbst mit einem gültigen Esta kann die Einreise verweigert werden, wenn Verdachtsmomente wie Sicherheitsbedenken oder Unregelmässigkeiten auftreten.

Unklar ist aber, wieso Lucas Sielaff in Abschiebehaft kam, statt nur abgewiesen zu werden. Jessica Brösche, eine weitere deutsche Touristin, landete ebenfalls im Otay Mesa Detention Centre. Sie wollte, wie auch Lucas Sielaff, über die mexikanische Landgrenze bei San Ysidro einreisen. Mittlerweile sitzt sie seit über sechs Wochen in Abschiebehaft. Ihren Fall bezeichnet Jeff Joseph, Präsident der American Immigration Lawyers Association, gegenüber CNN als «ziemlich ungewöhnlich».

Screenshot der Webseite der US-Einwanderungs- und Zollbehörde mit Informationen zu einer inhaftierten Person aus Deutschland im Otay Mesa Detention Center.

Normalerweise würden Reisende, die mit einem Esta in die USA einreisen und abgewiesen werden, ihren Antrag zurückziehen und direkt in ihr Heimatland zurückkehren. Dies, statt abgeschoben zu werden oder länger in Haft zu bleiben. Brösches längerer Aufenthalt in Otay Mesa sei «äusserst besorgniserregend».

Zu ihrem Fall erklärt die US-Einwanderungsbehörde ICE gegenüber US-Medien, dass sie sich in Haft befinde, «weil sie gegen die Bedingungen ihrer Einreise verstossen hat».

«Kommen Sie nicht mit einem Esta in die USA»

Die Verlobte von Lucas Sielaff meint, dass die beiden Fälle zeigen, dass es für Touristen nicht sicher sei, in die USA zu reisen. Sie ging im Gespräch mit dieser Redaktion gar so weit, Touristen vor einer Reise in die USA zu warnen: «Kommen Sie nicht hierher. Erst recht nicht mit einem Esta – und besonders nicht über die mexikanische Landesgrenze.»

Im Gegensatz zu Jessica Brösche konnte Lucas Sielaff die Abschiebehaftanstalt verlassen. Am Mittwochabend (Ortszeit) bestieg er ein Flugzeug, das ihn von San Diego nach München brachte. Seine Verlobte gibt an, für das Flugticket gezahlt zu haben, nachdem er sie aus der Haft kontaktierte. Der Deutsche habe nur wenige Minuten Zeit gehabt, den Beamten eine Flugbestätigung vorzuweisen. Dann ging es zurück in die Heimat.

In einer früheren Version des Textes stand fälschlicherweise, dass der Tourist beim Überqueren der Grenze zwischen San Ysidro und San Diego festgenommen wurde. Gemeint ist die Grenze zwischen Tijuana und San Diego.