Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Kampfwahlen in Oberrieden
Der Wahlkampf um die Nachfolge fürs Gemeindepräsidium ist lanciert

Manuel Strickler (SP) und Reto Wildeisen (FDP) kandidieren für das Gemeindepräsidium Oberrieden.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der langjährige Gemeindepräsident Martin Arnold (SVP) hat mit seiner Rücktrittsankündigung im August alle überrascht. Er gibt sein Amt wegen Erschöpfung ab. Diesen Entscheid hat er nur fünf Monate nach seiner Wiederwahl getroffen. Die Frist zur Einreichung von Kandidaturen ist inzwischen abgelaufen. Auf das Kandidatenkarussell aufgestiegen sind zwei bisherige Gemeinderäte. 

Das Interesse von Reto Wildeisen (FDP) für die Wahl zum Gemeindepräsidenten ist bereits bekannt. Seine Partei, die FDP, hat ihn inzwischen offiziell nominiert. Er habe sich im parteiinternen Wettkampf erfolgreich durchgesetzt. Dem Vorsteher für Gesellschaft und Sicherheit ist nun mit der Kandidatur von Manuel Strickler (SP) Konkurrenz erwachsen. Manuel Strickler steht dem Ressort Tiefbau und Umwelt vor. Beide sind erstmals 2018 in den Gemeinderat gewählt worden.

Ein Präsident für alle

Manuel Strickler (55) könnte der einzige SP-Gemeindepräsident in den Bezirken Horgen und Meilen werden. «Ich bin aber nicht das Sprachrohr einer Partei oder einer Gesinnung», sagt er. Er sehe sich vielmehr als integrierende Kraft und wäre ein Präsident für alle, der mit Umsicht und gesundem Menschenverstand politisiere. Manuel Strickler ist Leiter der Schulverwaltung in Langnau. 

Er sei es gewohnt, anzupacken, sagt der Kandidat. Wichtige Aufgaben, die er als neuer Gemeindepräsident angehen würde, seien die digitale Transformation und der Fachkräftemangel. Die diversen offenen Stellen in der Verwaltung würden im Idealfall bis Ende Jahr besetzt werden können, sagt er. Wichtig ist ihm, wieder Ruhe in die Verwaltung zu bringen und Vertrauen zu schaffen. 

Und zur Digitalisierung meint der Kandidat: «Sie muss mit mehr Umsicht umgesetzt werden als bisher.» Ihn treibe auch die Frage um, wie die regionale Zusammenarbeit gestärkt werden könne, denn eine kleine Gemeinde wie Oberrieden könne nicht alles allein machen. Er habe Veränderungen gerne, sagt Manuel Strickler über sich. Wenn man immer das mache, was man schon könne, bleibe man immer derselbe.

Dass ihm aus dem Kreis der Gemeinderatsmitglieder heraus Konkurrenz erwachsen ist, beurteilt Reto Wildeisen positiv. Denn nun hätten die Wählerinnen und Wähler eine Auswahl: «Es spricht für unser Dorf, dass sich zwei Personen für das Amt des Gemeindepräsidenten interessieren», hält Wildeisen fest. Der 58-Jährige ist Rechtsanwalt. Er gründete eine Anwaltskanzlei, die an den Standorten Oberrieden und Lachen zehn Mitarbeitende beschäftigt. 

Das Personal fordern und wertschätzen

Reto Wildeisen seinerseits möchte als Gemeindepräsident einige Veränderungen bewirken. Ein Anliegen sei ihm, die Gemeinde wieder näher zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen. So schwebt ihm beispielsweise vor, eine Sprechstunde mit dem Gemeindepräsidenten einzuführen, um den Austausch «auf Augenhöhe» zu fördern. Der Gemeinderat und die Verwaltung müssten sich wieder vermehrt um die Leute bemühen, die hier lebten und arbeiteten. «Wir sind im guten Sinn klein», sagt er über die 5100 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Gemeinde. Diese Stärke soll Oberrieden ausspielen. 

Auch Reto Wildeisen möchte die Situation in der Verwaltung anpacken. «Wir hatten beim Personal zu viele Wechsel.» Ein Grund dafür sieht er in der Strategie, alles zu verändern, ohne das Bewährte zu behalten. «Wir haben uns auseinanderdividiert», sagt er. Es soll nun wieder Ruhe einkehren. «Wir haben viele tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.» Sie sollen einerseits gefordert werden, andererseits dann auch die verdiente Wertschätzung und Unterstützung erhalten. «Das wurde in der Vergangenheit vernachlässigt.»

Drei wollen neu in den Rat

Am Wahltag vom 18. Dezember gilt es auch, den freien Sitz im Gemeinderat wieder zu besetzen. Drei Männer haben ihre Kandidatur angemeldet.

Martin Eichenberger und Adrian Wegmann (von links) kandidieren für den vakanten Sitz im Gemeinderat. Auf dem Bild fehlt der dritte Kandidat, Felix Robert Balmer.

Zu ihnen gehört Martin Eichenberger. Er ist im Dorf kein Unbekannter. Er führt in Oberrieden in dritter Generation ein Blumen- und Gärtnereigeschäft mit rund 20 Mitarbeitenden und ist Mitglied verschiedener Vereine. Der 46-jährige Vater von drei Söhnen sagt, er möchte sich für Oberrieden engagieren und etwas bewegen. Er ist parteilos und bezeichnet sich als bürgerlich.

Werde er gewählt, möchte er sich für ein Dorf einsetzen, in dem man sich noch kenne. «Oberrieden darf kein Schlafdorf für die Stadt Zürich werden», sagt er. Familien müssten sich weiterhin leisten können, in Oberrieden zu leben. Sein Augenmerk wolle er auch auf gute Rahmenbedingungen für das Gewerbe und ein aktives Vereinsleben legen. Er traut sich dank seiner Erfahrung als Unternehmer und Arbeitgeber zu, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Verwaltung leisten und wieder Ruhe in die Verwaltung bringen zu können. «Ich bin teamfähig, kompromissbereit und kommunikativ», sagt er. 

SVP will Sitz verteidigen

Adrian Wegmann sagt, der vakante Sitz stehe der SVP zu. Der 43-Jährige ist stellvertretender Leiter der Arbeitslosenkasse Kanton Zürich und SVP-Präsident in Oberrieden. Er kandidierte bereits bei den Erneuerungswahlen und kündigte bereits an, dass er wieder ins Rennen steigen werde. Seine Motivation sei es, eine neue Sichtweise in das Gremium zu bringen, sagt er. Am 27. November stimmt Oberrieden über seine Initiative zur «Ombudsstelle für Oberrieden» ab.

Der dritte Kandidat für den Gemeinderat heisst Felix Robert Balmer. Er ist parteilos und wohnhaft in Oberrieden. Der 53-Jährige gibt als Beruf Marketingplaner an. Für ein Gespräch war er nicht erreichbar.

Newsletter
Zürichsee heute
Erhalten Sie die wichtigsten News aus der Region, kuratiert von unserer Redaktion.

Weitere Newsletter