Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Machtkampf beim FC Luzern
Der Verwaltungsrat zeigt Bernhard Alpstaeg an

Hat er seine Aktien rechtmässig an Bernhard Alpstaeg veräussert? Der ehemalige Luzerner Präsident Walter Stierli fährt bei der Generalversammlung vor.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Gekommen ist er als Mehrheitsaktionär, um die Führung des FC Luzern zu entmachten und die Alleinherrschaft zu übernehmen. Doch als der Abend im Restaurant Schützenhaus zu Ende geht, ist Bernhard Alpstaeg nur noch Minderheitsaktionär der FC Luzern Holding AG. Der 77-Jährige ist von einem weiteren juristischen Kniff seiner Gegner überrascht worden. Der Machtkampf um den FC Luzern könnte zum jahrelangen Drama werden.

Alpstaeg wollte schon Anfang November die gesamte Führung des FC Luzern entlassen und durch sich selber ersetzen. Damals wurde die dafür einberufene ausserordentliche Generalversammlung kurzfristig abgesagt, weil Minderheitsaktionär Josef Bieri vor Gericht vorsorgliche Massnahmen verlangt hatte.

Als Alpstaeg nun am Mittwochabend seinen Plan an der ordentlichen Generalversammlung umsetzen will, trifft ihn der nächste Gegenangriff. Der Verwaltungsrat des FCL hat Strafanzeige gegen ihn eingereicht. Es geht um die Frage, wie der Unternehmer an jene 25 Prozent seiner Aktien gekommen ist, die er vom ehemaligen FCL-Präsidenten Walter Stierli übernommen hat.

Der Streit um den Aktienverkauf

Gemäss der Führung des FCL um Minderheitsaktionär Bieri und Präsident Stefan Wolf ist der Plan gewesen, diese 25 Prozent der FC Luzern Holding AG für 7,5 Millionen Franken an neue Investoren zu veräussern. Stattdessen wurden sie von Stierli für 500’000 Franken an Alpstaeg verkauft.

Darin sieht die aktuelle FCL-Führung eine «Verletzung von diversen verbindlichen Vereinbarungen und mutmasslich strafrechtlich relevante Vorgänge». Also entzieht der Verwaltungsrat am Mittwochabend ganz zu Beginn dem überrumpelten Alpstaeg das Stimmrecht für die betroffenen 25 Prozent.

Damit ist er kein Mehrheitsaktionär mehr – sondern nur noch ein Minderheitsaktionär mit 27 Prozent der Stimmen. So können all seine Anträge abgeschmettert werden. Und die Wahl in den Verwaltungsrat verpasst er logischerweise auch.

Abgang eines vorerst Geschlagenen: Bernhard Alpstaeg ist als Mehrheitsaktionär gekommen und verlässt das Schützenhaus als Minderheitsaktionär.

Natürlich ist der Machtkampf damit nicht beendet. Alpstaeg gibt noch am selben Abend bekannt, dass er seine Entmachtung juristisch anfechten wird. Alles andere wäre eine Überraschung gewesen, nachdem ihm Stierli schon vor der Generalversammlung zur Seite gesprungen ist. Via Anwalt liess der einstige FCL-Präsident verlauten, sein Aktienverkauf an Alpstaeg sei absolut korrekt verlaufen.

Trotzdem ist der 21. Dezember zu einem überraschenden Triumph für die aktuelle Clubführung des FCL geworden. Egal, wie am Ende die Gerichte entscheiden – das juristische Verfahren kann sich in die Länge ziehen. In dieser Zeit kann Präsident Wolf mit seinen Leuten ungestört walten.

Und ein spannendes Nebengleis ist im Schützenhaus auch noch ins öffentliche Bewusstsein geraten: Bevor die Aktien von Stierli zu Alpstaeg wechselten, waren sie bei der Anwaltskanzlei von Philipp Studhalter hinterlegt. Studhalter ist Präsident der Swiss Football League.