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Neue Apple Maps
Der iPhone-Kartendienst zieht mit Google gleich

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In den letzten Jahren habe ich mein grösstes digitales Klumpenrisiko deutlich reduziert, nämlich die Abhängigkeit von Google-Diensten. Aber auf manche Sachen kann ich nicht verzichten. Gmail und Google Fotos sind immer noch die bequemsten und schlausten Dienste für E-Mail und Fotos. Aber noch weniger verzichtbar ist Google Maps. 

Ohne den Kartendienst wäre ich aufgeschmissen. Ladenöffnungszeiten, Zugverbindungen, Adressen, Sehenswürdigkeiten – oder nur schon, um mein lausiges Geografiewissen auszugleichen: Ständig kommt Google Maps zum Einsatz. 

Ja, unsere heutige Wohnung haben wir nur dank Google Maps gefunden. In der Annonce waren nämlich keine Bilder. Also schnell auf Google Maps, Street View (die Strassenansicht) auf, und schon wurde klar, was für eine Traumwohnung das wohl ist. 

Chancen für Apples Karten

Immer wieder gab ich auch Apples Kartendienst eine Chance. Als der Dienst 2012 lanciert wurde, war es ein Desaster. Der Software-Chef musste gehen, und der neue Firmenchef Tim Cook entschuldigte sich öffentlich für den verpfuschten Kartendienst. 

In den folgenden Jahren hat Apple den Dienst aber laufend verbessert. Zuletzt habe ich ihn vor zwei Monaten in London getestet, als ich auf der Suche nach dem Büro von Facebook/Meta war. Gerade wenn man eine Apple Watch trägt und AirPods nutzt, ist das Navigieren durch ein fremdes Quartier deutlich komfortabler und weniger nervös als mit Google. 

Dumm nur, dass ich dann schliesslich nicht bei Meta ankam, sondern im Innenhof eines Wohnblocks landete. Google Maps fand den Weg dann umgehend zum richtigen Gebäude. An der Réception kannten sie das Problem. Liegt wohl daran, dass das Quartier noch ganz neu ist. 

Das grosse Update

Das wars dann wieder für mich und Apple Karten. Bis letzte Woche die Meldung kam, dass nun das schon 2018 in den USA lancierte grosse Update für den Kartendienst endlich auch in die Schweiz kommt. In den vergangenen Tagen habe ich mich nun in den neuen Apple Karten umgeschaut.

Was sofort auffällt: Alles sieht nun viel schöner, grüner und dreidimensionaler aus. Vorausgesetzt, man nutzt diese Ansicht. Ich selber bevorzuge die Satellitenansicht. Aber wer lieber die Kartenansicht nutzt, wird sich freuen. Besonders gelungen sind einzelne Sehenswürdigkeiten wie der St. Galler Stiftsbezirk, das Bundeshaus oder das Schloss Chillon, die besonders schön dargestellt werden. 

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… und das Zürcher Landesmuseum werden besonders schön dargestellt. 
Schweizer Sehenswürdigkeiten wie der St. Galler Stiftsbezirk …
… Schloss Chillon …

Auch in Basel, Lausanne, Bellinzona und weiteren Schweizer Städten finden sich solche Highlight-Objekte. Auffällig leer ausgegangen ist (aktuell noch) Luzern. Aber eine digitale Karte ist ja nie fertig. Da wird hoffentlich bald nachgebessert.

In der Karte verewigt

Die zweite spannende Neuerung ist eine Funktion namens «Look Around». Dabei kann man auf eine beliebige Strasse tippen und kann sich dort umschauen. Es ist fast, wie wenn man selber dort wäre. 

Falls Ihnen die Funktion verdächtig bekannt vorkommt, haben Sie natürlich recht. Es ist genau wie «Streetview» von Google. Was man Apple aber zugutehalten muss: Die Übergänge, wenn man einer Strasse entlangklickt, und die Bildqualität sind durchwegs etwas besser als bei Google. Auch wirkt alles flüssiger. 

Aufgenommen hat Apple die Fotos für «Look Around» unter anderem im August 2021. Warum ich das so genau weiss? Mir kam damals auf dem Nachhauseweg ein Apple-Auto entgegen. Die Aufnahme dieses Autos ist nun auch in Apple Karten – und damit sind auch ich und mein Junior nun in «Look Around» verewigt. Natürlich automatisch verpixelt und damit anonymisiert:

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Ob und wie gut es Apple nun gelingt, Leute von Google Maps wegzulocken, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen. Fest steht auf jeden Fall, dass Apple den vor 10 Jahren katastrophal gestarteten Kartendienst nicht aufgegeben und nun erfolgreich optimiert hat. 

Noch hat Google bei den Funktionen klar die Nase vorn, aber wenn Apple Karten für den eigenen Alltag genügt, wird die eine oder der andere bei den Apple Karten bleiben. So was passiert nicht über Nacht. Aber wenn Apple etwas hat, dann Geduld.