Schweizerische Gemeinnützige GesellschaftDer Aufmüpfige wurde abgewählt
Die Mitglieder der SGG sind an der Versammlung einem Antrag gefolgt, ein bisheriges Vorstandsmitglied «wegen eines belasteten Vertrauensverhältnisses» abzuwählen.

Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) hat heute an der Generalversammlung in Altdorf UR einen neuen Vorstand gewählt. Dies, nachdem im Verein ein Streit um die politische Ausrichtung eskaliert hatte.
Der Vorstand hat sein Mitglied, den Finanzverantwortlichen Jürg Kallay, hinausgeworfen, weil er hinter dem Rücken des Vorstands eine politisch motivierte Kampagne lanciert habe.
In den Hauptrollen des Konflikts standen einerseits Nicola Forster, Co-Präsident der Zürcher Grünliberalen, Thinktank-Mensch und Präsident der SGG. Andererseits eben Kallay, Vermögensverwalter aus Küsnacht ZH, Mitglied der konservativen Unternehmervereinigung Autonomiesuisse und Vorstandsmitglied der SGG.

Nach zwei Rücktritten aus dem Vorstand – ausgeschieden sind die Waadtländerin Deborah Küttemann und die Jurassierin Elisabeth Baume-Schneider, die für die SP in den Bundesrat gewählt worden ist – wies Kallay die beiden vorgeschlagenen Ersatzkandidatinnen zurück. Er lancierte im Alleingang ein eigenes Fünferticket mit neuen Personen. Für die restlichen Vorstandsmitglieder ein Affront, zumal Kallay an Sitzungen den Vorstand als «zu links» kritisiert haben soll.
Forster – und mit ihm die fünf restlichen Mitglieder des Vorstands – warfen Kallay vor, eine konservative Übernahme der SGG zu planen.
Die SGG engagiert sich in der Freiwilligenarbeit und gilt als Geburtshelferin etwa von Pro Juventute, Pro Senectute oder der Berghilfe. Sie verwaltet das Rütli und organisiert dort jedes Jahr die 1.-August-Feier.
Nach der lebhaften Gesellschaftsversammlung will sich die SGG gemäss einer Mitteilung nun wieder ihren Themenschwerpunkten widmen: der Stärkung des sozialen Zusammenhalts, der aktiven Zivilgesellschaft und einer lebendigen Demokratie.
red/nag
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