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Oxfam-Bericht zur Ungleichheit
Vermögen der Milliardäre wächst immer schneller – erste Billionäre in Sicht

Gespräch zwischen drei Personen bei einem festlichen Dinner im National Building Museum in Washington, D.C., umgeben von goldenen Säulen, Januar 2025.
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Das Vermögen der Superreichen auf der Welt wächst immer schneller. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Entwicklungsorganisation Oxfam vor dem Start des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht. Demnach gibt es weltweit inzwischen 2769 Milliardärinnen und Milliardäre – allein im vergangenen Jahr kamen 204 neu dazu. Gleichzeitig stagniere die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank lebten und die Zahl hungernder Menschen steige. 

Dem Oxfam-Bericht liegen Daten aus verschiedenen Quellen zugrunde. So führte Oxfam etwa Forbes-Schätzungen zum Vermögen von Milliardären mit Daten der Weltbank und solchen aus dem UBS-Weltvermögensreport zusammen.

Bei ihrer Auswertung kommt die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation zu dem Schluss, dass die Welt innerhalb eines Jahrzehnts bereits fünf Dollar-Billionäre haben könnte. Elon Musk könnte das innert fünf Jahren erreichen, Jeff Bezos in knapp 7 Jahren und auch Bernard Arnault, Larry Ellison und Mark Zuckerberg sollen gemäss den Oxfam-Berechnungen in den 2030er Jahren Billionäre sein.

Im vergangenen Jahr sei das Vermögen der Milliardäre dreimal stärker gewachsen als noch im Vorjahr. Es sei von 13 auf 15 Billionen US-Dollar angestiegen.

Das Vermögen einer Milliardärin oder eines Milliardärs vergrösserte sich demnach pro Tag im Schnitt um zwei Millionen US-Dollar. Die reichsten zehn Milliardäre wurden pro Tag sogar um durchschnittlich 100 Millionen US-Dollar reicher. Selbst wenn sie über Nacht 99 Prozent ihres Vermögens verlieren würden, blieben sie Milliardäre, erklärte Oxfam. 

«Der Vermögenszuwachs der Superreichen ist grenzenlos, während es bei der Bekämpfung der Armut kaum Fortschritte gibt und zum Beispiel Deutschland die Unterstützung einkommensschwacher Länder sogar kürzt», kritisierte der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland, Serap Altinisik.

Die Kehrseite des unfassbaren Reichtums der Wirtschaftselite sei die extreme Armut vieler Menschen: Fast die Hälfte der Menschheit – 3,5 Milliarden Menschen – lebe in Armut, das heisst von weniger als 6,85 Dollar am Tag. Drei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung und drei Viertel aller Arbeitnehmenden keinen Zugang zu sozialer Sicherung.

Sorgen macht Oxfam auch, dass sich die Wirtschaftsmacht der Milliardäre deutlich sichtbar auch in politischer Macht niederschlägt. Die Ungleichheit habe Folgen für die Demokratie, warnte Altinisik. «Denn Reichtum geht Hand in Hand mit politischer Macht. Das sehen wir heute bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump: ein milliardenschwerer Präsident unterstützt vom reichsten Mann der Welt, Elon Musk.»

Oxfam fordert, die Regierungen dazu auf, «grosse Vermögen und Übergewinne dauerhaft zu besteuern».

DPA/anf