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Meinung

Kommentar zum Zertifikat auf der Piste
Dass fast keine Skigebiete 2-G oder 3-G einführen, ist eine verpasste Chance

Auch diesen Winter dürfte in den meisten Schweizer Skigebieten wieder Maskenpflicht gelten: Foto vom Januar aus La Lécherette VD.
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In Österreichs Bergbahnen gilt im kommenden Winter 2-G-Pflicht, es dürfen also nur Geimpfte und Genesene fahren. Samnaun ist davon über sein grenzübergreifendes Skigebiet mit Ischgl direkt betroffen. Um ein Kontrollchaos zu verhindern – auf einer Seite der Grenze 2-G-Pflicht, auf der anderen keine –, schliessen sich die Bündner der österreichischen Regelung an.

«Persönlich ist diese Entscheidung ein Riesenfrust», klagte der Samnauner Bergbahn-Direktor Mario Jenal im «Blick». Für Ungeimpfte lässt er ein Hintertürchen offen: Wenn sie negativ getestet sind, dürfen sie ein Billett für jene wenigen Bahnen kaufen, die auf der Schweizer Seite des Skigebiets stehen.

Statt konsequent auf eine Regel zu setzen, verkompliziert Samnaun die Sache damit unnötig und beraubt sich einer grossen Chance: Schliesslich ist die überwiegende Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer geimpft oder genesen. Viele von ihnen fühlen sich unter ihresgleichen wohler; die Schnelltests, mit denen man zum Zertifikat kommt, sind unzuverlässig. Nicht wenige dürften von diesem Faktor auch die Wahl des Skiferienorts abhängig machen.

Geschäftsförderndes Alleinstellungsmerkmal

Mindestens ein paar Schweizer Bergbahnen müssten darum jetzt schon eine 2-G-Pflicht als geschäftsförderndes Alleinstellungsmerkmal erkennen. Sei es, weil damit die Sicherheit erhöht wird oder weil damit die Maskenpflicht und beim Einlass in die Pistenbeiz die Zertifikatskontrolle entfällt.

Andere dürften sich mit 3-G zufriedengeben. Das einzige Skigebiet neben Samnaun, das sich bisher dazu entschieden hat, sind die Fideriser Heuberge im Prättigau. Ein Anruf zeigt: Seit der Ankündigung im September kommen viele Buchungen rein.

Das muss nicht heissen, dass gleich alle Skigebiete eine Zertifikatspflicht erlassen müssen. Ob 3-G auf der Piste schweizweit zur Pflicht wird, bleibt sowieso eine politische Frage, die der Bundesrat in diesen Wochen zu beantworten hat. Aber dass alle restlichen Schweizer Skigebiete nichts vom Zertifikat wissen wollen, ist unternehmerisch falsch.