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Triumph in Sölden
Odermatt wärmt für den Sieg gar seine Augen auf

Marco Odermatt deklassiert die Konkurrenz bereits wieder.
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Ein kleiner Hüpfer rückwärts in die Werbebande, die Ski springen in die Höhe, die Fäuste zeigen geballt gen Himmel – es ist das erlösende Ende eines weiteren fantastischen Skitages für Marco Odermatt.

Er hat auf dem Rettenbachgletscher ob Sölden den ersten Riesenslalom des Winters gewonnen. Ach was: Er hat die Konkurrenz degradiert. 76 Hundertstel verliert Zan Kranjec auf Rang 2, Henrik Kristoffersen büsst als Dritter schon 97 Hundertstel ein. Die Gegner können schon nach dieser frühen Premiere die Hoffnung begraben, dieses Riesentalent aus Nidwalden habe auf diesen Winter hin auch nur einen Hauch seiner Stärke eingebüsst.

Dabei hat Odermatt noch zu kämpfen an diesem Sonntagnachmittag, das Licht ist diffus, es schlägt, mehr bei ihm als bei jedem anderen, weil er als Führender des ersten Laufs ganz am Schluss startet. «Ich war nur schon zufrieden, bin ich auf den Beinen geblieben», sagt der 25-Jährige. Es reicht zu einer Demonstration, obwohl es sich «nicht gut angefühlt» habe, «es war ein Riesenkampf». Doch einen Odermatt in dieser Form bringen Rutscher und Schläge nicht aus dem Rhythmus. Er bringt das Kunststück fertig, selbst in den aussichtslosen Situationen die Ski laufen zu lassen.

All die Lobhudeleien schiebt er einfach zur Seite

Der Innerschweizer macht damit nahtlos weiter, wo er in der Vorsaison aufgehört hat, diesem Odermatt’schen Wunderwinter mit acht Podestplätzen in acht Riesenslaloms, darunter fünf Siege, dem Olympiasieg, dem Triumph im Gesamtweltcup. Und die Frage stellt sich auch jetzt: Wie nur kriegt es der junge Mann immer wieder hin, all die Erwartungen, all die Vorschusslorbeeren und Lobhudeleien aus der Skiszene beiseitezuschieben und sich auf das zu konzentrieren, was er derzeit so brillant beherrscht wie niemand anderes auf der Welt: das Skifahren?

Wenn er sagt, auch er sei durchaus nervös gewesen vor dem Start, dann ist das bei der Gelassenheit, die er ausstrahlt, kaum zu glauben. Er habe eben Mittel gefunden, die Nervosität zu kontrollieren, sagt er. Auf Bildern aus dem Startbereich ist jeweils zu sehen, wie er weit weg steht von allem, sich konzentriert und aufwärmt. «Natürlich rede ich da oben nicht mit jedem, aber einen riesigen Abstand zu den anderen habe ich auch nicht», sagt Odermatt. Er wärme sich bereits im Aufenthaltszelt auf, «beim Start mache ich dann nicht viel mehr, als die Beine zu schwingen» – ach ja: Und mit den Augen blickt er auch in gewaltigem Tempo abwechselnd nach rechts und links, bevor er sich abstösst. «Wie die Beine oder der Rumpf müssen auch sie aufgewärmt werden», so sagt er das.

Nun mag Odermatts Selbstvertrauen gerade nach der letzten Saison fast unermesslich sein. Eine Erlösung ist der Triumph beim ersten Rennen dennoch. «Logisch», sagt er, «dafür habe ich ja wieder ein halbes Jahr trainiert, für diesen Glücksmoment nach der Ziellinie» – für diesen lockeren Hüpfer in die Werbebande.

Ein Skifest mit 14’500 Zuschauern

Im Zielraum steht Beni Matti, der Rennsportchef von Odermatts Skiausrüster Stöckli. Auch er ist erleichtert. «Marco hat dem Druck wieder standgehalten. Aber ich muss meinem Team auch immer sagen, dass wir ruhig bleiben und analysieren müssen, wenn es einmal einen 10. Platz gibt. Das ist nicht selbstverständlich, denn Marco ist sehr ehrgeizig, würde er mit Rang 10 in die Saison starten, entspräche das nicht seinen Ansprüchen.»

Die Schweizer Firma hat den Vertrag mit ihrem Überfahrer jüngst frühzeitig bis 2026 verlängert. «Er sagte uns schon im Frühling, es gebe für ihn keinen Grund, zu wechseln. Um Ruhe für diese Saison zu haben, hat er nun bereits unterschrieben», sagt Matti. Ruhe bringen auch Rennen wie dasjenige an diesem Sonntag.

Dass ihm die Siege viele im Skizirkus gönnen, wird auch am Rettenbachgletscher deutlich, ist der Lärm doch ohrenbetäubend, als Odermatt den 14’500 Zuschauern zuwinkt. Es ist das erste Skifest dieses Winters. Nach der Absage des Frauenrennens am Samstag erstrahlt die Landschaft am Vormittag in schönstem Licht. Der Schnee, der den Auftakt der Riesenslalomfahrerinnen verhindert hatte, sorgt dafür, dass die Szenerie ziemlich winterlich wirkt. Dass rundherum vor allem Geröllwüste zu sehen ist, braucht die Veranstalter nicht zu kümmern. Und Odermatt erst recht nicht. 

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