AboUrsprung von Sars-CoV-2Das Problem der neuen Labor-Hypothese
Erneut legt eine Studie nahe, das Coronavirus sei gezüchtet worden. Fachleute kritisieren den Aufsatz aufs Schärfste, doch im Internet wird er fleissig herumgereicht. Was ist dran?
Dass wie vor wenigen Tagen ein Fachartikel auf dem Portal bioRxiv.org hochgeladen wird, ist an sich nicht bemerkenswert, das passiert pro Tag gut hundertmal. Doch nicht jeder erzeugt eine solche Aufmerksamkeitswelle wie der Vorabdruck mit dem Titel «Endonuclease fingerprint indicates a synthetic origin of SARS-CoV-2». Man muss davon gar nicht alles verstehen, und doch läuft der Puls ein bisschen schneller: künstlicher Ursprung von Sars-CoV-2? Sprang es doch nicht von Tieren auf den Menschen über, sondern brach aus einem Labor aus? Auf Twitter wurde der Text in weniger als einer Woche mehr als 8000-Mal erwähnt, Dutzende von Nachrichtenredaktionen griffen das Papier auf. Wäre es nicht so platt, man könnte sagen: Das Paper ging viral.