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Ab jetzt ist der QR-Code Pflicht
Das müssen Sie zum neuen Einzahlungsschein wissen

Rote und orange Einzahlungsscheine gibt es nicht mehr: Ein Mitarbeiter der Post füllt einen Einzahlungsschein mit QR-Code aus.
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Ab dem 1. Oktober werden nur noch Einzahlungsscheine mit QR-Code verarbeitet. Was muss ich tun?

Eigentlich sollten Sie nichts mehr unternehmen müssen. Die Rechnungssteller wissen seit zwei Jahren, dass das Ende für das alte Rechnungsformat naht. Doch gibt es offenbar viele Rechnungssteller, die ihre alten Einzahlungsscheine aufbrauchen wollen oder die Umstellung schlicht unterschätzt haben und nun spät dran sind. Sollten Sie jetzt noch alte Rechnungen erhalten, müssen Sie vom Rechnungssteller eine neue verlangen.

Wichtig auch: die Daueraufträge checken. Sie müssen diese Zahlungen in Ihrem E-Banking-Konto auf die QR-Rechnung umstellen, falls sie auf dem farbigen Einzahlungsschein basieren.

Wie können Konsumentinnen und Konsumenten ihre Rechnungen künftig zahlen?

Weiterhin möglich: Ein Post-Mitarbeiter bedient einen Kunden, der am Postschalter eine Rechnung begleichen möchte.

Das Bezahlen am Postschalter oder per Zahlungsauftrag bei der Bank ist weiterhin möglich. Der QR-Code macht es einfacher, das Geld via E-Banking oder mit dem Smartphone zu überweisen. Das Abtippen von Konto- und Referenznummer sowie zusätzlichen Angaben zur Zahlung ist nicht mehr nötig. So passieren weniger Fehler. Zudem werden laut den Finanzdienstleistern weitere Informationen erfasst, die für die Geldwäschereiprävention relevant sind.

Am einfachsten geht das mit der E-Banking-App auf dem Smartphone oder aber mit der Kamera ihres Rechners. Dort sollten Sie die Zahlung leicht erfassen können. Erhält man die Rechnung per Mail, ist das etwas umständlicher. Nicht jedes E-Banking-System kann die Dateien, meist ein PDF, direkt verarbeiten. Dann kann man sie entweder auf einem zweiten Gerät aufrufen, um sie mit der Kamera erfassen zu können oder ganz klassisch einfach ausdrucken. 

Bemerkenswert dabei: Wie die Post betont, geht das gelbe Büchlein im Gegensatz zum alten Einzahlungsschein nicht in Rente. 2021 seien davon rund 110’000 Stück verkauft worden. 

Wird das Bezahlen für mich teurer?

Eigentlich nicht. Weil das Bezahlen am Schalter laut der Post defizitär ist, erhebt sie eine Gebühr für Schalterzahlungen. Sie wurde vor zwei Jahren weiter erhöht. Der Aufschlag wird vom Empfänger bezahlt. Viele Firmen, beispielsweise Telecomanbieter, geben ihn mit einer zusätzlichen Gebühr an ihre Kunden weiter. Das Bezahlen am Schalter ist dadurch sehr teuer – ganz egal, ob mit der alten Rechnung oder der neuen mit QR-Code.

Wie läuft die Umstellung?

Lange harzig, dann ging es immer schneller. Bei den Banken und bei der Post geht man aber davon aus, dass bis zum Ende des Monats nicht alle Rechnungen im neuen Format verschickt worden sind. Es wird erwartet, dass es einige Kundinnen und Kunden geben wird, die mit alten Rechnungen an den Schalter kommen und nicht mehr bedient werden können.

Ich muss selbst eine Rechnung verschicken. Wie mache ich das?

Viele Banken bieten in ihrem E-Banking Werkzeuge an, um selbst Rechnungen im QR-Code-Format zu erstellen. Es gibt aber auch unabhängige Anbieter. Der Schweizer Finanzdienstleister SIX hat im Internet eine Liste zusammengestellt mit einfachen und kostenlos zugänglichen Lösungen zum Generieren von Swiss-QR-Codes für Privatpersonen und kleine Firmen, die über keine spezielle Softwarelösung verfügen. Darauf zu finden ist etwa ein Onlinewerkzeug der Bank Raiffeisen.

Wichtig: «Wenn die QR-Rechnung für das physische Bezahlen in einer Filiale der Post benutzt wird, muss sie auf weissem, perforiertem Papier ausgedruckt werden», heisst es bei Postfinance. Perforiertes Papier gibt es im Postshop, Druckereien, Papeterien oder diversen Online-Händlern. 

Ist der QR-Code eigentlich sicher?

Wie jede Neuerung lässt sich auch der QR-Code von Betrügern ausnutzen. Denn der neue Einzahlungsschein mit dem Schweizer Kreuz in der Mitte vermittelt einen offiziellen Eindruck, auch wenn jedermann ihn selbst erstellen kann. Kriminelle können ausnutzen, dass die Information im QR-Code eine andere sein kann als in den aufgedruckten Angaben der Rechnung. Daher sollten Konsumentinnen und Konsumenten vor dem Bestätigen der Zahlung einer QR-Rechnung noch einmal genau überprüfen, ob das Geld auch wirklich an die richtige Stelle geht.

Warum braucht es überhaupt einen neuen Einzahlungsschein?

Der Finanzplatz erhofft sich mit den Neuerungen, dass der Zahlungsprozess durchgehend digitalisiert wird und so weniger aufwendig ist. Das soll sich für die Empfänger lohnen. Die Ersparnis für Schweizer Firmen wird vom Finanzdienstleister SIX auf jährlich rund 200 Millionen Franken geschätzt. Den einmaligen Aufwand für die Umstellung auf den neuen Einzahlungsschein beziffert der Zahlungsdienstleister auf rund 500 Millionen Franken.