Auszeichnung für Zürcher HotelDas Mandarin Oriental Savoy wird Hotel des Jahres
Der Gastroguide «Gault Millau» kürt das älteste Zürcher 5-Stern-Haus zum besten Hotel der Schweiz. Und dies nur acht Monate nach der Eröffnung.
80 Millionen Franken kostete die Wiederbelebung des ältesten 5-Stern-Hauses der Stadt. An Weihnachten 2023 wurde das Grand Hotel am Paradeplatz mit 80 Zimmern – 185 Jahre nach seiner ersten Gründung – als Mandarin Oriental Savoy, Zurich wiedereröffnet. Das Hotel ist Teil einer international Luxuskette, Besitzerin ist die UBS.
Nach nur acht Monaten Betriebszeit wurde dem vergleichsweise kleinen Haus am Montag ein prestigeträchtiger Branchenpreis verliehen. Der Gastroguide «Gault Millau» kürt das Comeback des Hotels mit der Auszeichnung «Hotel des Jahres 2025».
Schon letztes Jahr wurde ein Zürcher Hotel ausgezeichnet
Bereits letztes Jahr wurde ein Zürcher Hotel geehrt – das Dolder Grand, welches dieses Jahr das 125-jährige Bestehen feiert. Die nationale Auszeichnung geht jeweils an ein Schweizer Hotel der oberen Preisklasse, das kulinarisch auffällt.
Im Fokus der Testerinnen und Tester stehen also nicht der Room Service oder die Ausstattung (ein Spa fehlt dem Zürcher Mandarin Oriental beispielsweise), sondern das Essen. «Wer ‹Hotel des Jahres› werden will, muss kulinarisch überzeugen. Das ist unsere DNA und unser Unterscheidungsmerkmal zu anderen Hotel-Ratings», sagt Urs Heller, Chefredaktor von «Gault Millau» Schweiz.
Ein Blitzstart mit geschultem Personal
Dass das Mandarin Oriental Savoy innerhalb nicht mal eines Jahres diese Auszeichnung erhält, begründet Urs Heller mit dem erfolgreichen Blitzstart. Da das prägende gastronomische Personal von den herausragend guten Mandarin-Oriental-Häusern in Mailand, Bangkok und München stammt, sei es möglich gewesen, das Hotel etwas schneller auszuzeichnen als normalerweise üblich.
Im Hotel gibt es mehrere Gastrobetriebe. Neben der französisch inspirierten Savoy Brasserie, die nun mit 15 «Gault Millau»-Punkten ausgezeichnet wird, hat laut Heller auch die Dachterrassenbar 1838 den «Züri-Code schnell geknackt». 50 Leute finden dort Platz, serviert werden Cocktails, Champagner und Fingerfood.
Vorzeigerestaurant und ebenfalls Teil der Hotelgastronomie ist der Edel-Italiener Orsini, der nun mit 16 «Gault Millau»-Punkten zur oberen Liga gehört (19 «Gault Millau»-Punkte sind in Zürich das Maximum). Das Lokal setzt auf Fine Dining, ohne die italienische Herkunft zu verleugnen.
Die Karte für das Orsini stammt vom süditalienischen 2-Stern-Koch Antonio Guida, der im Mandarin Oriental Mailand wirkt. Sein bester Mitarbeiter, Dario Moresco, wurde nach Zürich geschickt und implementiert hier mit Sous-Chef Gianmarco D’Alonzo auch viele Produkte aus der Region. Regelmässig reist Antonio Guida zudem nach Zürich. Signature Dish des Restaurants: ein Risotto mit Himbeeren, Salbei und Kräutercreme.
An Weihnachten 1838 wurde das Hotel am Paradeplatz unter dem Namen Baur eröffnet – von einem jungen Bäcker aus dem Vorarlberg namens Johannes Baur. Im Lauf der Jahre wurde das Haus, das zuletzt Savoy Baur en Ville hiess, immer wieder mal umgebaut. Die Totalliquidation des Interieurs vor dem Umbau vor zwei Jahren war ein grosser Erfolg – die Zürcherinnen und Zürcher sicherten sich vom Badtüechli bis zum Geschirr fast alles, was das Hotel hergab.
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