Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

«Das ist gegenüber den Bauarbeitern respektlos»

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Über 18'000 Bauarbeiter haben am Samstag in Zürich für die Rente mit 60, mehr Lohn und besseren Schutz für ältere Bauarbeiter demonstriert. Sollte der Baumeisterverband Lösungen verweigern, drohen die Gewerkschaften mit Streik.

1 / 5
Der Baumeisterverband will das Rentenalter auf 62 Jahre erhöhen oder die Renten um 30 Prozent auf durchschnittlich rund 3300 Franken kürzen.
Mit Tröten, Trillerpfeifen und Fahnen marschierten die Bauarbeiter ab 13 Uhr vom Central durch die Zürcher Innenstadt zum Helvetiaplatz (23. Juni 2018)
Swiss construction workers carry flags and banners of Swiss workers union Unia demanding higher wages, a framework agreement on employment conditions and a retiring age of 60 years during a demonstration in Zurich, Switzerland, June 23, 2018.    REUTERS/Arnd Wiegmann

Mit Tröten, Trillerpfeifen und Fahnen marschierten die Bauarbeiter ab 13 Uhr vom Central durch die Zürcher Innenstadt zum Helvetiaplatz. Angeführt wurde der Demonstrationszug von einem Bagger.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Die Gewerkschaften Unia und Syna hatten zur bewilligten Kundgebung aufgerufen - über 18'000 Bauarbeiter aus der ganzen Schweiz folgten diesem Aufruf. Dies seien deutlich mehr als erwartet, teilten die Organisatoren mit. Und Nico Lutz, Unia-Sektorleiter Bau, sagte an der Schlusskundgebung auf dem Helvetiaplatz, es sei «die grösste Bauarbeiterdemo, die Zürich je gesehen hat».

Die Stadtpolizei Zürich schreibt in ihrer Mitteilung von einer «friedlichen Demonstration» mit über 10'000 Personen, die sich kurz nach 15.30 Uhr auf dem Helvetiaplatz auflöste. In der Innenstadt und im Kreis 4 sei es zu Verkehrsbehinderungen gekommen.

«Würde der Bauarbeiter»

Beim Streit zwischen Gewerkschaften und den Baumeistern geht es unter anderem um die Frühpensionierung. Der Baumeisterverband will das Rentenalter auf 62 Jahre erhöhen oder die Renten um 30 Prozent auf durchschnittlich rund 3300 Franken kürzen.

Dies, weil die Babyboomer-Generation bis 2024 ins Rentenalter kommt und die Stiftung Flexibler Altersrücktritt (FAR), über die bisher die frühzeitige Pensionierung finanziert wird, deshalb zusehends in finanzielle Schieflage gerät.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Für die Gewerkschaften wird mit einer Erhöhung des Rentenalters aber die «Würde der Bauarbeiter» angegriffen: Die Rente mit 60 sei etwas vom Wichtigsten für die Bauarbeiter. Sie erlaube in Würde in Rente zu gehen, statt invalid oder entlassen zu werden, sagte Lutz weiter.

«Eine Erhöhung ist gegenüber den Bauarbeitern, die immer hart gearbeitet haben, respektlos.» Die meisten Teilnehmenden trugen denn auch ein rotes T-Shirt, auf dessen Rückseite eine 60 aufgedruckt war.

93 Prozent für Streik

Die Gewerkschaften wollen mit dem Baumeisterverband seit November 2017 über Lösungen für die Rente mit 60 verhandeln. Bisher hätten die Baumeister aber die Verhandlungen verweigert. Die Gewerkschaften schliessen deshalb weitere Protestaktionen und Warnstreiks nicht aus.

Die Unia hat in den vergangenen Wochen zu diesem Thema auf den Baustellen Befragungen durchgeführt. Dabei sprachen sich rund 93 Prozent der 20'000 befragten Bauarbeiter für einen Streik aus. Die Gewerkschaft Syna wird im Herbst an ihrer Berufskonferenz über Kampfmassnahmen entscheiden.

Neben der «Rente mit 60» wehren sich die Bauarbeiter auch gegen eine Verschlechterung des Landesmantelvertrags für das Bauhauptgewerbe. So wollen die Baumeister die Löhne für ältere Bauarbeiter senken und ihre Kündigungsfristen verkürzen können.

Auch fordern die Bauarbeiter eine Lohnerhöhung für dieses Jahr. Trotz bester Baukonjunktur hätten die Baumeister in den vergangenen vier Jahren eine generelle Lohnerhöhung verweigert.

SDA/sep