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UNO-Bericht zum Klimawandel
«Das globale Energiesystem ist kaputt und bringt uns der Katastrophe näher»

Das Eis schmilzt zusehends: CO₂-Konzentration und Meeresspiegelanstieg sind auf Rekordniveau. Kohlekraftwerk in Polen.
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Vier wichtige Indikatoren für den Klimawandel haben nach dem neuen Klimazustandsbericht der Weltwetterorganisation (WMO) Rekordwerte erreicht. Das unterstreiche die verheerenden Folgen der menschlichen Aktivitäten für die Ökosysteme, die eigentlich das Überleben der Menschheit sichern sollen, berichtete die WMO am Mittwoch in Genf.

Rekorde gab es demnach beim Anstieg des Meeresspiegels, dem Wärmeinhalt der Ozeane, der Versauerung der Meere und der Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre. Dabei handelt es sich vor allem um Kohlendioxid (CO₂).

«Das globale Energiesystem ist kaputt und bringt uns der Klimakatastrophe immer näher», kommentierte UNO-Generalsekretär António Guterres den WMO-Bericht. «Wir müssen die Verschmutzung durch fossile Brennstoffe verhindern und die Wende hin zu erneuerbaren Energien beschleunigen, bevor wir unser einziges Zuhause verbrennen.»

Erde steuert auf Erwärmung von 2,7 Grad zu

In ihrem Statusbericht zum Weltklima 2021 bestätigt die WMO, dass die vergangenen sieben Jahre die sieben heissesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren. Vergangenes Jahr lagen die Temperaturen demnach 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau.

Das Pariser Klimaabkommen sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst 1,5 Grad vor. Derzeit steuert die Erde nach UNO-Angaben aber auf eine folgenschwere Erwärmung von 2,7 Grad zu.

«Unser Klima verändert sich vor unseren Augen.»

WMO-Chef Petteri Taalas

«Unser Klima verändert sich vor unseren Augen», erklärte WMO-Chef Petteri Taalas. Laut dem Bericht der UNO-Unterorganisation ergibt die Entwicklung der vier genannten Gradmesser für den Klimawandel «ein einheitliches Bild einer sich erwärmenden Welt, die alle Teile des Erdsystems erfasst».

Die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre erreichte demnach 2020 einen Rekordwert von 413,2 Teilen pro Million (ppm) und lag damit 149 Prozent über dem vorindustriellem Niveau. Laut vorläufigen Daten setzte sich der Anstieg weiter fort.

Der Meeresspiegel stieg seit 2013 jährlich durchschnittlich um 4,5 Millimeter auf einen neuen Höchststand 2021. Von 1993 bis 2002 hatte der durchschnittliche jährliche Anstieg noch 2,1 Millimeter betragen. Insbesondere das Abschmelzen der Eisschilde habe diesen Wert aber mehr als verdoppelt, heisst es in dem Bericht.

Die Erwärmung der Meere wird sich laut WMO in den kommenden Jahren weiter fortsetzen und sei «unumkehrbar in Zeitspannen von hunderten bis tausenden Jahren». Die Meere sind unter anderem als Kühlsystem der Erde von grosser Bedeutung. Sie absorbieren etwa 23 Prozent der jährlichen, vom Menschen verursachten CO₂-Emissionen. Die riesigen Mengen des Treibhausgases führen allerdings zu einer Versauerung der Meere.

Ein Friedensprojekt fürs 21. Jahrhundert

Guterres forderte fünf Sofort-Massnahmen im Kampf gegen die Klimakrise. Dazu zählen ein Ende der Subventionen für fossile Energie und eine Verdreifachung der Investitionen in erneuerbare Energien. «Wenn wir zusammen handeln, kann die Transformation zu erneuerbaren Energien das Friedensprojekt des 21. Jahrhunderts sein», sagte der UNO-Generalsekretär.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Folgen haben zahlreichen Ländern ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdgas und Erdöl vor Augen geführt. Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, hatte am Dienstag dafür geworben, die aktuelle Energiekrise als Chance zu betrachten. «Die Welt muss nicht zwischen der Überwindung der Energiekrise und der Klimakrise wählen», sagte er.

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SDA/AFP/oli