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Das Gespür für Eis und Schnee

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Eine Reise ins Eis, in die Welt Grönlands und Islands, in den Norden Kanadas und in die Schweizer Berge: Die Fotos fesseln durch die eiskalte, spröde, ja geradezu kristalline Atmosphäre, die sich von der ersten bis zur letzten Seite des mit Bildern dicht bepackten Bandes durchzieht.

Eis und Schnee zogen den im Jahr 2000 im Alter von 53Jahren verstorbenen Fotografen, Naturwissenschaftler und Künstler Andreas Züst ein Leben lang in Bann. Seine Bilder, die er von seinen Reisen mit nach Wernetshausen im Zürcher Oberland brachte, wo er wohnte, hat nun seine Tochter Mara in einem Buch versammelt.

Wie Mara Züst im Nachwort zu dem Fotoband «Pursuit of Wonders» schreibt, stammen die Farbfotografien aus mehreren Diasammlungen ihres Vaters, die zwischen 1974 und 2000 entstanden sind. Andreas Züst hat diesen Diaserien Namen gegeben wie «Eis», «Ice» oder eben «The Pursuit of Wonders».

Auf 75 Doppelseiten tauchen wir ein in eine Welt aus namenlosen Eisflächen, aus Zelten, Hütten und Jeeps. Die Infrastruktur, die Züst brauchte, um der unwirtlichen Umgebung seine Kunst abzutrotzen, ist integraler Bestandteil eines Bilderstroms, der neben den Übersichtsfotos von der Natur immer wieder mit kristallklaren Nahaufnahmen von speziellen Eis- oder Schneeformationen aufwartet.

Denn, wie schreibt doch der Filmemacher Peter Mettler (er drehte mit Züst zusammen 1994 seinen Film «Picture of Light» über das Phänomen der Nordlichter) in einem Essay des Buches? In der Sprache der Inuit gäbe es über 170 verschiedene Wörter für «Schnee» und «Eis».

Wer sich in Züsts geradezu enzyklopädische Eis- und Schneefotografie vertieft, wird zum Schluss kommen, dass es mit Sicherheit noch mehr Zustände von eiskaltem Wasser gibt als Worte dafür.

Buch: Andreas Züst, Mara Züst (Hg.): Pursuit of Wonders. Edition Patrick Frey 2020. Gebunden, 160 Seiten, 344 Farbabbildungen, 24 × 33 cm. Sprache: Englisch. ISBN: 978-3-907236-06-2.
Ausstellung: «Eis», Kunstmuseum Luzern, bis 22. November 2020.
www.kunstmusemluzern.ch