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Slalom von Garmisch
Der Führende scheitert dramatisch, Meillard erstmals auf dem Podest

Kampf um die Hundertstel – Loïc Meillard steht erstmals in dieser Saison auf einem Slalompodest. 
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Henrik Kristoffersen weiss gar nicht mehr, wie er sich freuen soll. Ob er sich freuen soll. Es ist das alte Dilemma: Jubeln über einen Sieg? Oder über das Scheitern eines Gegners? Sekunden zuvor war es noch anders, Kristoffersen war Loïc Meillard an den Hals gesprungen, weil es bei ihm grün geleuchtet hatte, der Podestplatz war sicher. Und nur noch einer oben.

Dieser eine ist Tanguy Nef. Er hat nach dem ersten Lauf geführt. Er ist gut unterwegs in diesem Krimi, in dem die Hundertstel entscheiden, liegt erst vier Hundertstel vorne, dann sieben. Doch es kommt das, was diesen Nef schon immer begleitet: ein Einfädler – es ist der 15. Ausfall im 34. Weltcup-Slalom.

Tanguy Nef hat diesen Ruf eines schludrigen Genies, ein grosses Talent, das ist unbestritten, aber auch einer, der zaudert. Deutlich wird das nun in Garmisch, beim ersten von zwei Slaloms an diesem Wochenende. Es war aber auch in Val-d’Isère ähnlich, als er erst mit Nummer 18 auf Zwischenrang vier gefahren war, im zweiten Lauf dann aber so früh einfädelte, wie es nur geht: Er verpasste das erste Tor.

Und so ist Nef immer wieder nah dran, immerhin fuhr er schon siebenmal in die Top 10, aber auch ganz weit weg. Während seine Teamkollegen die Schweiz in Peking vertreten durften, trat der 25-Jährige bei Europacup-Rennen an. Die Bilanz: vier Starts, zwei Ausfälle, ein 21. Rang – und zum Abschluss ein dritter Platz im schwedischen Almaasa.

Jetzt also wieder Weltcup, wieder die grosse Bühne. Und wieder der Ausfall. Unten im Ziel ist Kristoffersen sprachlos, die Trainer können es nicht glauben, Meillard, immer noch neben Kristoffersen stehend, verwirft die Hände. Dass er aber überhaupt neben dem Norweger steht, ist für ihn Grund zur Freude. Denn während es bei Nef knorzt, geht es für Meillard endlich einmal auf.

Der Neuenburger wurde in den letzten Monaten und Jahren so oft Fünfter, Sechster, Siebter, sogar bei Olympia waren nur vier schneller als er. Und jetzt, in Garmisch, da sind die Hundertstel für einmal auf seiner Seite, wird er Zweiter. Meillard bringt diese zwei guten Läufe ins Ziel. Dass ihm dies selten gelang, war Grund für viele Ränge in den Top 10, aber keine unter den ersten drei. Nun steht der 25-Jährige, früher von vielen Experten in einem Atemzug mit Marco Odermatt genannt, zum ersten Mal seit über drei Jahren auf einem Slalom-Podium, insgesamt ist es sein achter Podestplatz, die meisten hat er im Riesenslalom herausgefahren. 

Ein Spanier fährt auf Rang 8

Dieser eine Podestplatz, er mag im ersten Moment nach einer Enttäuschung klingen, so gut war die Schweizer Ausgangslage nach dem ersten Lauf. Die Perspektiven vor Durchgang 2? Traumhaft. Erster war Nef, Dritter Meillard, Vierter Yule, doch nur einer schafft es unter die ersten drei. Yule wird Fünfter, geschlagen noch von den Österreichern Manuel Feller und Johannes Strolz. 

Sandro Simonet hatte mit Nummer 32 das sensationell gute Schweizer Resultat noch abgerundet, er war nach dem ersten Lauf Siebter. Im zweiten Durchgang scheiden er und auch Luca Aerni aus. Olympiasieger Clément Noël bringt seinen zweiten Lauf ebenfalls nicht ins Ziel.

Eine grosse Geschichte schreibt dafür ein Mann namens Joaquim Salarich. Der Spanier war mit der Nummer 50 ins Rennen gestartet und schafft es am Ende auf den sensationellen achten Platz. Für den Mann aus Bilbao ist es über sechs Jahre nach seinem Debüt das beste Resultat seiner Weltcup-Karriere, im dritten Slalom, den er überhaupt ins Ziel bringt.

Auch das passt zu diesem Slalom-Winter. Sieben Rennen, mit Kristoffersen sieben Sieger – und mit Meillard insgesamt 15 Podestfahrer. In dieser Saison ist der Slalom, so scheint es, zur Lotterie geworden. In einem Interview mit dieser Zeitung sagte der Österreicher Manuel Feller, der Slalom sei momentan die schwierigste Disziplin, jeder riskiere alles, «wenn du nicht mitmachst bei diesem Risikospiel, dann bist du nicht auf Rang 1, 2 oder 3, sondern zwischen 15 und 20».

Feller ist mit seinem dritten Rang der einzige Fahrer, der es in diesem Winter dreimal auf ein Slalompodest geschafft hat. Die anderen leuchtenden Namen? Grössen wie Alexis Pinturault, Noël und Foss-Solevaag? Alle erst einmal unter den besten drei. Einzig bei Olympia, da schien alles wie gehabt, drei Saisonsieger auf dem Podest, Noël vor Johannes Strolz und Foss-Solevaag. Am Samstag kommt von ihnen nur Strolz ins Ziel, er wird Vierter.

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