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Meinung

Kommentar zum besten alkoholfreien Bier
Das Corona-Comeback des Jahrzehnts

Die Krise ist vorbei. Die Krone ist zurück. Gesundheit!
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Nichts lieben Menschen mehr als Comeback-Storys. Wenn jemand, der alles verloren hat, neu durchstartet – in bisher ungekannte Höhen. 

Den Titel für das grösste Comeback des Jahres, ja des bisherigen Jahrzehnts hat für einmal kein Sportler verdient, der nach einer Verletzung zurückkehrt. Und auch keine Geschäftsfrau, die nach einem Bankrott wieder Erfolg hat. Der Titel für das grösste Comeback der 20er-Jahre geht an Corona. Das Bier. 

Mit dem gleichnamigen Virus verlor das Getränk buchstäblich seinen guten Namen. Im Internet machten Memes die Runde, die einsame Corona-Flaschen im Kühlschrank zeigten, vor denen sich die anderen Lebensmittel aus Furcht in die Ecke verkrochen. Oder Fotos von angeblich massenhaft unverkauften Paletten in Geschäften. 

Niemand wolle Bier kaufen, das gleich heisse wie ein weltweit grassierendes Virus, die Marke sei kaputt, prognostizierten Fachleute. Und weil Mexiko seine Industrie während des Lockdown auf das Nötigste herunterfuhr, musste die Brauerei Grupo Modelo die heimische Produktion tatsächlich stoppen, was weltweit prominent vermeldet wurde. 

Der Absatz des Biers verlief parallel zur Kurve der Corona-Fälle. Tödliches Virus hin oder her.

Doch es kam anders. Das leuchtgelbe Gebräu mit der Krone und der Sonne auf der geschwungenen Flasche war stärker als das Virus. In den USA, dem grössten Absatzmarkt, stieg der Konsum noch während der Pandemie stark an. Wirtschaftsforscher berechneten sogar, dass der Absatz des Bieres parallel zur Kurve der Corona-Fälle stieg. Jeder neue positive Fall entsprach einem Plus von 5.30 Dollar in den Verkäufen. Wer vor einem Biergestell stehe, kaufe jene Marke, deren Name er am meisten höre, resümierten sie. Tödliches Virus hin oder her. 

Was als schwerwiegendes Problem galt, stellte sich also unverhofft als Segen heraus. Und wie bei jedem guten Comeback fehlt es auch bei dieser Story nicht am überraschenden Ende, das den Protagonisten nochmals in völlig neuem Glanz erstrahlen lässt: Seit diesem Jahr gibt es Corona auch alkoholfrei. 

Das «Cero» ist geradezu ein Wurf. Von einem Bier ein praktisch ebenso gut schmeckendes alkoholfreies zu machen, gehört zur hohen Kunst des Brauens. Das neue Corona ist ebenso süffig wie das alte. Und: leichter. Denn bringt das Original die gängigen Gefahren mit sich, im Kopf wie am Körper, hat eine Flasche «Cero» gerade mal 60 Kalorien.

Die Krise ist vorbei. Die Krone ist zurück. Gesundheit!