Hit zur SelbstermächtigungMit der Wut auf den Ex zum grossen Comeback
Vier Jahre nach der Trennung von ihrem Mann gelingt Miley Cyrus der grösste Hit ihrer Karriere, mit einem Break-up-Lied. Es feiert den Zeitgeist – und wird einer der Songs des Jahres werden.
Sie feiert allein, zumindest auf den Bildern, die Miley Cyrus auf Instagram geteilt hat. Eine Mini-Slideshow von zwei Fotos, auf denen sie in einem dunklen Raum steht, die Hände in die Luft reckt und tanzt. Es ist die Botschaft, die sie gerade mit der Welt teilen will: «Vielen Dank, ich kümmere mich um mich selbst.»
Und Cyrus fährt sehr gut damit.
Die Selbstermächtigung ist auch die zeitgemässe Geschichte ihres jüngsten Hits «Flowers», der gerade in verblüffender Weise die Popwelt dominiert. Miley Cyrus, die bereits eine äusserst beeindruckende Karriere hingelegt hat und deren Name eine geschützte Marke ist, hievt sich damit in neue Höhen. Die Single dürfte zur erfolgreichsten ihrer Laufbahn und zu einem der Hits des Jahres 2023 werden.
Der Höhenflug kommt aus einem persönlichen Tief.
Ein paar Koordinaten zur Einordnung: Auf Spotify hat der Song in nur zwei Wochen weit über eine Viertelmilliarde Streams generiert – ein Rekord, mit dem die Musikerin Streaming-Giganten wie Taylor Swift oder die K-Pop-Band BTS schlägt. Auf Tiktok ist das Lied seit zwei Wochen das meistverwendete, auf Shazam das meistgesuchte, auf Youtube ist das Video zu «Flowers» das meistgeschaute.
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Auch wenn Cyrus seit 2008 in regelmässigen Abständen Musik veröffentlicht hat, fühlt sich «Flowers» nach dem grossen Comeback an. In den USA hat sie zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder die Spitze der Single-Charts erobert, damals war «Wrecking Ball» ein weltweiter Ohrwurm. Auch in der Schweiz thront Miley aktuell auf Platz 1, eine Premiere.
Der Höhenflug kommt aus einem persönlichen Tief. 2019 hatte sich Miley Cyrus von ihrem Ehemann getrennt, dem Schauspieler Liam Hemsworth, nicht mal ein Jahr nach der Hochzeit. Elf Tage später reichte er die Scheidung ein.
An ihn sollen die Worte gerichtet sein, die Miley in «Flowers» singt und die sie in Grossbuchstaben auf Instagram postete: «Ich kann mich selbst besser lieben, als du es je konntest.» Zu der Zeit kriselte es auch noch in der Ehe ihrer Eltern, die 2022 endgültig zu Bruch ging. Zu beiden Elternteilen hatte Miley eine enge Beziehung, von ihrem Vater hat sie sich seither distanziert.
Ihre jüngste Erfolgssingle hatte Miley Cyrus zum Jahreswechsel angekündigt und am Freitag, den 13. Januar, veröffentlicht (dem Geburtsdatum ihres Ex-Mannes). «Neues Jahr, neue Miley», so der begleitende Slogan. Cyrus sei körperlich und psychisch der besten Verfassung ihres Lebens, teilte das Label mit.
Im Video kann man der Musikerin zuschauen, wie sie in Los Angeles im Garten einer Villa im Pool planscht, ein Work-out macht und nach einer Dusche durchs leere Haus tanzt. Das gestärkte Selbstbild zelebriert sie auch auf dem Cover des kommenden Albums: Da ist Miley Cyrus in einem schwarzen Body an einem Trapez hängend im warmen L.A.-Sonnenlicht zu sehen.
«Dein Song trägt die Fackel der Selbstermächtigung, gut gemacht, Miley!»
Die Musikerin hat sich selbst nie dazu geäussert, wen sie in «Flowers» besingt – Geheimnisse machen Menschen und Songs interessant – aber gemäss Fan-Theorien soll Cyrus mehrfach von Hemsworth betrogen worden sein. Die Songzeilen lassen hier keinen eindeutigen Schluss zu, sie bleiben vage: «Uns gings gut, bis es nicht mehr gut ging» oder «Ich wollte dich nicht verlassen», singt Miley.
Ob es nun um Ex-Mann Hemsworth oder den Musiker und Schwimmer Cody Simpson geht, mit dem Cyrus zuletzt liiert war: «Flowers» gehört jetzt zu den grossen Rache-Hits. Sogar Gloria Gaynor, die mit «I Will Survive» eine Ikone der Trennungslieder geschaffen hat, gratulierte Miley Cyrus via Twitter. «Dein Song trägt die Fackel der Selbstermächtigung und ermutigt jeden, die Stärke in sich selbst zu finden, um durchzuhalten und zu gedeihen. Gut gemacht, Miley!»
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Musikalisch gibt sich Miley Cyrus im Stück selbstbewusst zurückhaltend. «Flowers» ist eingängig, ohne zu dick aufzutragen. Der Refrain groovt leicht und süss, Miley Cyrus klingt versöhnt. Und wiederholt «Ich kann mich selbst besser lieben» – viermal, elfmal, achtzehnmal.
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