Wettbewerbs-RankingDänemark verdrängt die Schweiz
In der jährlich aktualisierten Rangliste zur Wettbewerbsfähigkeit der Lausanner Wirtschaftshochschule IMD muss die Schweiz den ersten Platz abtreten.
Im Vorjahr war die Schweiz noch Spitzenreiterin im Wettbewerbs-Ranking der Lausanner Wirtschaftshochschule International Institute of Management Development (IMD). In der jüngsten Ausgabe der jährlich aktualisierten Rangliste ist nun Dänemark an der Schweiz vorbeigezogen. Doch Grund zu grösserer Sorge besteht deswegen nicht: Die Schweiz liegt mit Platz zwei immer noch in den Medaillenrängen.
Für dieses Ranking wurde die Volkswirtschaft von 63 Ländern nach rund 300 Kriterien bewertet. Als Grundlage dienten eine Vielzahl von Quellen wie Wirtschaftsdaten, Fachliteratur und eine Umfrage unter durchschnittlich 100 Führungskräften je Land. Die Ergebnisse flossen ein in die vier Hauptfaktoren wirtschaftliche Leistung, Effizienz der Regierung, Effizienz der Unternehmen und Infrastruktur.
Dänemark verdankt das Topresultat vor allem Bewertungen zu Unternehmenseffizienz, Produktivität und einer guten Managementpraxis. Das Land sei bezüglich der Digitalisierung das fortschrittlichste auf der ganzen Welt.
Bei der Unternehmenseffizienz liegt die Schweiz nun auf Platz vier. Spitzenresultate erreichte sie aber erneut bei Infrastruktur und der Regierungseffizienz. Auf den weiteren Plätze in der Gesamtrangliste folgen in dieser Reihenfolge Singapur, Schweden, Hongkong, Holland, Taiwan, Finnland, Norwegen und die USA.
Inflation grösseres Problem als Klimaerwärmung
Die befragten Führungskräfte nannten als grösste Wirtschaftsprobleme die Inflation, Krieg und Engpässe in Lieferketten. Diese Probleme hätten derzeit einen stärkeren Einfluss als die Regulierung im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung oder als soziale Ungleichheit.
Je nach Region bereiten unterschiedliche Probleme Sorgen. In West- und Osteuropa werden am häufigsten geopolitische Konflikte genannt, welche die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen könnten. In Ostasien sind es die anhaltenden Folgen der Covid-19-Pandemie. Und in Nord- sowie Südamerika nennen Führungskräfte die Inflation als grösste Bedrohung.
Falsche Anreize?
Bemerkenswert ist zudem, dass 60 Prozent der befragten Führungskräfte bei den Kriterien zur Bestimmung des Gehalts keinen Anreiz für eine ökologisch nachhaltige Führung des Unternehmens haben. Die Autoren des Rankings kommen zum Schluss, dass ein klarer Mangel an solchen Anreizen bestehe. Das wiederum wecke die Sorge, dass zu wenig getan werde, um Umweltschäden zu reduzieren.
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