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Cucina Itameshi im Restaurant Neumarkt
Zwei Wiener zeigen, wie die japanische Küche mit der italienischen tanzt

FREUNDLICHE ÜBERNAHME: AUS DEM BISTRO NEUMARKT WIRD CUCINA ITAMESHI

Die Wiener Kult-Gastronomen Tobi Müller und Eduard «Eddi» Dimant («Mochi») kommen nach Zürich und betreiben für ein halbes Jahr als Pop-up den Neumarkt von Nenad Mlinarevic und Valentin Diem.
Zuerich, 24.10.2024
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In Kürze:
  • Das Konzept von Cucina Itameshi wurde erfolgreich in Wien getestet und nun nach Zürich gebracht.
  • Speisen wie Cacio e Pepe mit Udonnudeln verbinden die beiden Küchenrichtungen.
  • Tiramisù bleibt traditionell, während ein innovativer Miso Black Cod serviert wird.

Im ersten Moment scheint die Idee ziemlich abwegig: Was sollen die Küchen Italiens und Japans miteinander gemeinsam haben? Und warum wird vermischt, was separat schon perfekt ist?

Genau das geschieht bei Cucina Itameshi im Restaurant Neumarkt. In den kommenden sechs Monaten wird im Niederdorf-Restaurant nach diesem Konzept gekocht. Es ist erprobt: In Wien wurde die Cucina Itameshi vor einem Jahr eröffnet und erfolgreich angenommen. Was viel mit dem Betreiberduo zu tun hat, Eddi Dimant und Tobi Müller. Die beiden Freunde gelten in Österreichs Hauptstadt als die Kompetenzen für Japans Küche, führen mehrere Lokale mit unterschiedlichen Konzepten – und sind befreundet mit den Neumarkt-Chefs Valentin Diem und Nenad Mlinarevic.

Itameshi bedeutet auf Japanisch «Italienisch kochen». Und genau das ist das Konzept: In Japan nimmt man es mit Itameshi nicht ganz so genau, da kommt auch Sojasauce zum Einsatz. Sprich italienische Küche mit japanischem Einschlag.

«Im Winter ist der Neumarkt ohne die grosse Gartenwirtschaft nicht derselbe. Deshalb probieren wir die Cucina Itameshi nun hier aus», sagt Diem. Finde das Konzept Anklang, könne man sich auch vorstellen, dieses andernorts dauerhaft zu etablieren.

FREUNDLICHE ÜBERNAHME: AUS DEM BISTRO NEUMARKT WIRD CUCINA ITAMESHI

Die Wiener Kult-Gastronomen Tobi Müller und Eduard «Eddi» Dimant («Mochi») kommen nach Zürich und betreiben für ein halbes Jahr als Pop-up den Neumarkt von Nenad Mlinarevic und Valentin Diem.
Zuerich, 24.10.2024

Wenn ein Gericht die beiden Küchen perfekt vereint, dann der römische Klassiker Cacio e Pepe (23 Fr.). Im Neumarkt wird die Käse-Pfeffer-Pastasauce mit einem Eigelb aufgemotzt und mit dicken Udonnudeln statt Bucatini serviert.

FREUNDLICHE ÜBERNAHME: AUS DEM BISTRO NEUMARKT WIRD CUCINA ITAMESHI

Die Wiener Kult-Gastronomen Tobi Müller und Eduard «Eddi» Dimant («Mochi») kommen nach Zürich und betreiben für ein halbes Jahr als Pop-up den Neumarkt von Nenad Mlinarevic und Valentin Diem.
Zuerich, 24.10.2024

Bei unserem Besuch werden wir von Tobi Müller bedient: «Ich bin der Tobi, rufts mich, wenn ihr was braucht.» Damit hat er uns in der Tasche. Und so drücken wir auch ein Auge zu, als die Wartezeiten an diesem Startabend lang sind.

Einerseits macht das Tobi mit seinem Schmäh wett. Und andererseits trägt die Küche ihren Teil dazu bei: Was serviert wird, schmeckt.

Abstriche machen wir einzig beim Apéro-Vorschlag: Der Itameshi Spritz mit Yuzu (16.50 Fr.) wäre ein toller Sommerdrink. Zum Spätherbst passen diese Aromen aber nicht so richtig. Die Offenweine – natürlich aus Österreich –, die wir nachher serviert erhalten, passen hingegen.

FREUNDLICHE ÜBERNAHME: AUS DEM BISTRO NEUMARKT WIRD CUCINA ITAMESHI

Die Wiener Kult-Gastronomen Tobi Müller und Eduard «Eddi» Dimant («Mochi») kommen nach Zürich und betreiben für ein halbes Jahr als Pop-up den Neumarkt von Nenad Mlinarevic und Valentin Diem.
Zuerich, 24.10.2024

Wir starten mit einem sehr guten Oliven-Zweierlei (7 Fr.) sowie Brot mit Misobutter (7.50 Fr.). Letztere setzt den Ton: In Italien wie in Japan ist Umami Trumpf, die Geschmacksrichtung, die mit wohlschmeckend oder würzig übersetzt wird.

Diese schwingt auch bei einer einfachen Burrata mit (18.50 Fr.), dank einer auf Nori-Algenblättern basierten Creme. Oder bei der Kombination von frittiertem Topinambur, der von Taleggio und Kerbel begleitet wird (21 Fr.). Die beste Vorspeise ist ein Salat mit frittierten Crevetten (24 Fr.). Kein Wunder: In ihrem Wiener Lokal Mochi steht das Gericht seit 13 (!) Jahren auf der Karte.

FREUNDLICHE ÜBERNAHME: AUS DEM BISTRO NEUMARKT WIRD CUCINA ITAMESHI

Die Wiener Kult-Gastronomen Tobi Müller und Eduard «Eddi» Dimant («Mochi») kommen nach Zürich und betreiben für ein halbes Jahr als Pop-up den Neumarkt von Nenad Mlinarevic und Valentin Diem.
Zuerich, 24.10.2024

Als Hauptgang gibt es misomarinierten Black Cod (34 Fr.). Er hat eine bemerkenswert feste Konsistenz, die kaum an Fisch erinnert. Geschmacklich spannend wird das Gericht dank einer Sauce aus Nduja, der scharfen süditalienischen Streichwurst.

Danach gibt es: Tiramisù (14 Fr.). Wie wohl dieser Klassiker japanisiert wird? «Gar nicht», sagt Diem. «Die Japaner sind auch Meister darin, ein Gericht einfach perfekt nachzukochen.» Genau so ist es: Das Tiramisù ist enorm dicht, was daran liegt, dass hier für die Mascarponecreme nur das Eigelb verwendet wird.

Und die so anfallenden unzähligen Eiweiss, die übrig bleiben? Sie sind der Hauptgrund, dass der mit Sojasauce und Knoblauch aromatisierte Fried Rice (8.50 Fr.), der den Black Cod begleitete, derart knusprig war.

Neumarkt 5, 8001 Zürich, Mo–Fr 12–14 Uhr/18–23 Uhr, Sa 12–15 Uhr/ 18–23 Uhr. Bis 20.4.2025 cucina-itameshi.ch