AboInterview mit Drogenexperte über Crack«Ein überwältigendes Gefühl der Euphorie – und dann der schnelle Absturz»
Der Konsum von Crack nimmt zu. Und erstaunlich viele Schweizer Jugendliche konsumieren opiathaltige Schmerzmittel. Der Pharmakopsychologe Boris Quednow erklärt Gründe und Folgen.
Herr Quednow, jemand zieht ein einziges Mal an einer Crack-Pfeife, und schon ist es geschehen: süchtig! Ist das realistisch oder ein gruseliges Klischee?
Es ist wie meistens ein wenig komplexer. Tatsächlich gibt es Personen, die Crack kontrolliert konsumieren können. Aber das Abhängigkeitspotenzial von Crack, also die Wahrscheinlichkeit, süchtig danach zu werden, ist sehr hoch. Und viele anekdotische Berichte zeigen, dass gerade beim Crack das Ersterlebnis besonders wichtig ist und Leute tatsächlich nach dem ersten Zug abhängig werden können. Es gibt wenige Substanzen, die so schnell süchtig machen wie Kokain, ob geraucht als Crack oder nasal konsumiert als Pulver.