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Coronavirus in der Schweiz
+++ Ansturm auf Gartencenter und Baumärkte +++ Neuansteckungen weiter rückläufig

Das Wichtigste in Kürze:

  • Coiffeurgeschäfte, Kosmetikstudios, Gartencenter und Baumärkte öffneten nach sechs Wochen Lockdown erstmals wieder die Tore.
  • Weitere Phasen der Öffnung erfolgen am 11. Mai und 8. Juni. So sieht der Comeback-Plan aus.
  • Die Regierung hat milliardenschwere Hilfspakete für die Wirtschaft geschnürt.
  • Ansammlungen von Menschen bleiben verboten.

Wann und wie stark die Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.

Delegation segnet weitere Notkredite ab

Der Bund kann dringend benötigtes Sanitätsmaterial und Medikamente beschaffen sowie die Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen vorantreiben. Die Finanzdelegation (FinDel) hat am Mittwoch dringende Kredite in Höhe von 775 Millionen Franken freigegeben.


Insgesamt hatte der Bundesrat vergangene Woche dem Parlament neue dringliche Kredite zur Bekämpfung der Corona-Pandemie von insgesamt 2,24 Milliarden Franken beantragt. Ein Drittel davon wurde nun von der FinDel als dringlich eingestuft, wie die Parlamentsdienste mitteilten. Die Vorschüsse können sofort verwendet werden. Das Parlament wird Anfang Mai an der ausserordentlichen Session nachträglich darüber befinden.


Mit dem Geld sollen vor allem Masken und Desinfektionsmittel für die Bevölkerung und die Spitäler beschafft werden. Zudem sollen internationale Forschungsteams bei der schnellen Entwicklung eines Corona-lmpfstoffs unterstützt werden.


Sanitätsmaterial bis Ende August

Bereits Ende März hatte die FinDel einem dringlichen Nachtragskredit von 350 Millionen Franken für die Beschaffung von Sanitätsmaterial zugestimmt. Diese Beschaffungen von Masken, Handschuhen, Desinfektionsmitteln, Probeabnahmesets, Testkits und Beatmungsgeräten waren auf eine Durchhaltefähigkeit von sechzig Tagen ausgelegt.


Ende März waren gemäss der FinDel-Mitteilung bereits rund 200 Millionen Franken für getätigte Bestellungen reserviert. Mit der weiteren Kredittranche soll die Armeeapotheke Sanitätsmaterial für weitere vier Monate bis Ende August beschaffen können.

Die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte – hier Präsident Peter Hegglin (CVP/ZG) – steht hinter dem Bundesrat. (Keystone/Archiv)

Abhängigkeit verkleinern

Medizinisches Material bilde eine entscheidende Grundvoraussetzung für eine schrittweise Lockerung der heutigen Schutzmassnahmen bilden, begründet die FinDel ihren Entscheid. Sie begrüsst nach eigenen Angaben, dass mit dem Kredit neben Beschaffungen im Ausland auch die Maskenproduktion und der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten in der Schweiz gefördert wird.


Die Notkredite dienen auch zur Bekämpfung von Medikamentenengpässen. Für die FinDel stehe ausser Diskussion, dass dringend Arzneimittel beschafft werden müssten. In den vergangenen Wochen zeichneten sich Engpässe etwa bei Medikamenten für die Intensivpflege ab.


Trotz der weltweit hohen Nachfrage solle der Bund kostenbewusst und gestützt auf einen klar ausgewiesenen Bedarf beschaffen, schreibt die FinDel. Sie will die Lage «sehr eng überwachen».

Neue bestätigte Covid-19-Fälle nehmen um 260 zu

In der Schweiz hat die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages erneut nur um 260 zugenommen. Insgesamt gab es damit am Mittwoch 26'336 bestätigte Fälle.

Die Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung nahmen nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bis am Mittwochmittag um 45 auf 1197 zu. Die Agentur analysiert dazu die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends. Obwalden und Appenzell Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.

Über 200'000 Tests

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 973 an, das sind 73 mehr als noch am Dienstag. Das Amt bezieht sich bei seinen Angaben auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Mittwochmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schrieb das BAG weiter.

Covid-19

Nach wie vor weise die Schweiz eine der höchsten sogenannten Inzidenzen in Europa auf. Am Mittwoch waren hochgerechnet auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 308 Personen von Covid-19 betroffen. Bisher wurden in der Schweiz insgesamt 202'633 Corona-Tests durchgeführt, 15 Prozent davon verliefen positiv.

Trend lässt hoffen

Wegen der letzten Zahlen zeigen sich die Behörden zuversichtlich, dass sich die Ausbreitung des Virus stabilisiert hat oder sogar zurückgeht. Kommende Woche werde man klarer sehen, wo die Schweiz in dieser Epidemie tatsächlich stehe, sagte Patrick Mathys vom BAG am Dienstag.

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Am Donnerstag entscheidet der Bundesrat, welche Massnahmen in den nächsten Wochen gelockert werden können. Es werde ein «Herantasten» sein, damit die Fallzahlen nicht wieder in die Höhe schnellten, sagte Mathys. Die Meinung der Wissenschaftler, welche Massnahmen zuerst gelockert werden könnten, gingen teilweise weit auseinander.

Protest gegen Grenzzaun in Kreuzlingen

Ein doppelter Zaun trennt seit dem Ausbruch der Coronapandemie die benachbarten Städte Kreuzlingen und Konstanz am Bodensee. Der Künstler Johannes Dörflinger, dessen Skulpturen die «Kunstgrenze» markieren, fordert die Entfernung des Zauns auf Schweizer Seite.

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Kreuzlingen
Kreuzlingen

Die Kunstgrenze sei ein Symbol der freundschaftlichen Beziehung zwischen Deutschland und der Schweiz. «Durch den doppelten Gitterzaun wird das Kunstwerk jetzt zu einem Symbol der Angst, Abschreckung und Abgeschiedenheit», teilte die Dörflinger-Stiftung des Konstanzer Künstlers am Mittwoch mit.

Dörflinger forderte beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) den sofortigen Abbruch des Zauns auf Schweizer Seite. Für den 79-jährigen Künstler ist «die Einsperrung seiner Skulpturen ein Alptraum». Am Grenzzaun würden sich vor allem Familien und Paare treffen.

Der doppelte Zaun sei eine unangemessene Schutzmassnahme gegen die Ausbreitung von Covid-19. Um Menschenansammlungen zu vermeiden, hätte das komplette Seeufer abgesperrt werden müssen, schreibt der Künstler in seiner Stellungnahme. Der Zaun verletze zudem seine Urheberrechte.

Bauern sehen Stunde der Selbstversorgung

Der Schweizer Bauernverband SBV sieht in der Coronavirus-Krise die Zeit gekommen, den Selbstversorgungsgrad der Schweiz hochzuhalten. Dies sagte der Direktor des Schweizer Bauernverbandes, Martin Rufer, in einem Interview mit den «Zeitungen der CH-Media» vom Mittwoch.

«Ein gewisser Grad an Selbstversorgung ist wichtig», erklärte er. «Bisher hatten wir einen Selbstversorgungsgrad von knapp 60 Prozent. Unser Ziel ist, dieses Niveau zu halten», sagte Rufer. Ginge es nach dem Bundesrat, solle der Selbstversorgungsgrad aber mit der neuen Agrarpolitik auf 52 Prozent sinken. «Das ist für uns nicht akzeptabel», betonte er.

Bauern

«Die Coronakrise zeigt auf, dass kurze, nicht globalisierte Wertschöpfungsketten durchaus ihre Vorteile haben. Die regionale Produktion mit kürzeren Wegen ist zuverlässiger und robuster, die globalisiere anfälliger», erklärte der Bauernverbandsdirektor.

Grenzschutz für den Markt

Die Schweiz brauche zudem einen gewissen Grenzschutz, um ein angemessenes Preisniveau halten zu können, hiess es weiter. Laut Rufer werden im Ausland viele Produkte nicht kostendeckend hergestellt und zu Dumpingpreisen auf den internationalen Märkten verscherbelt. «Wichtig ist, dass neben Zöllen künftig bei Importen auch Qualitätsstandards und Nachhaltigkeitskriterien eine Bedeutung gewinnen», forderte er gegenüber den «CH-Media»-Zeitungen.

Rufer hat das Amt des SBV-Direktors am 1. April angetreten. Der Bauernsohn leitete seit dem Jahr 2008 das Departement Produktion, Märkte und Ökologie des SBV und sitzt für die FDP im Solothurner Kantonsparlament. Der 43-jährigen Agraringenieur ist Nachfolger von Jacques Bourgeois.

Bersets Zwischenbilanz

Die Schweiz hat die erste Pandemie-Phase «nicht so schlecht gemeistert». Diese «Zwischenbilanz» zog Bundesrat Alain Berset am Dienstag nach einem Treffen mit der Berner Kantonsregierung.

Bisher sei es «gut gegangen», sagte Berset an einem Point de Presse in Bern . Vor Ostern «haben wir uns gefragt, ob die Leute durchhalten». Heute könne er feststellen, dass dies bislang der Fall gewesen sei. Doch das sei nur der Anfang gewesen. Weitere Etappen stünden bevor – und es sei ungewiss, was noch komme.

Berset

Die Bevölkerung habe «sehr gut verstanden was wir tun und wieso wir es gemeinsam tun». Die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus seien auch über die schönen Ostertage generell gut eingehalten worden, von einigen Ausnahmen abgesehen.

«Nun werden wir in eine Transitionsphase übergehen», sagte Berset. Der Schutz der Gesundheit bleibe oberste Priorität, wenn es darum gehe, einen gangbaren Weg für die Schweiz und die Gesellschaft zu finden.

Erneut wenige Zunahmen

In der Schweiz hat die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages erneut nur um 254 zugenommen. Insgesamt gab es damit am Dienstag 25'834 bestätigte Fälle.


Bereits auf Montag waren die Zahlen nur um 280 bestätigte Infektionen gestiegen, auf Sonntag um 400. Doch die Fallzahlen seien am Wochenende jeweils tiefer, relativierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag. Grundsätzlich unterlägen die Angaben einer wöchentlichen Schwankung.

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Die Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung nahmen nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bis am Dienstagmittag um 34 auf 1152 zu. Die Agentur analysiert dazu die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends. Obwalden und Appenzell Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.


Abweichende Zahlen

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 900 an, das sind 15 mehr als noch am Montag. Das Amt bezieht sich bei seinen Angaben auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Dienstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schrieb das BAG weiter.


Nach wie vor weise die Schweiz eine der höchsten sogenannten Inzidenzen in Europa auf. Am Dienstag waren hochgerechnet auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 301 Personen von Covid-19 betroffen. Bisher wurden in der Schweiz insgesamt 199'000 Corona-Tests durchgeführt, 15 Prozent davon verliefen positiv.

Pensionkassen spüren die Virus-Krise

Die Schweizer Pensionskassen haben auch im März unter der Corona-Krise gelitten. Nachdem bereits der Februar eine negative Performance ausgewiesen hatte, fiel der März noch deutlich schlechter aus.


Gemäss den Berechnungen der UBS lag die Performance auf den von Pensionskassen gehaltenen Finanzanlagen nach Abzug von Gebühren im März bei durchschnittlich -5,61 Prozent, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte. Im Februar war die Performance mit -2,31 Prozent bereits vermögensverzehrend, im Januar war sie noch leicht positiv. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit eine Gesamtbilanz von -7,50 Prozent.


Am besten hielten sich im garstigen Anlageumfeld im März die grossen Pensionskassen mit verwalteten Vermögen von über 1 Milliarde Franken. Ihre Performance lag mit 5,08 Prozent im Minus. Die Performance der mittleren Pensionskassen mit verwalteten Vermögen von 300 Millionen bis zu 1 Milliarde lag bei -5,37 Prozent und jene der kleinen Kassen (unter 300 Mio) bei -6,17 Prozent.


Die schlechte Entwicklung der Finanzanlagen sei in erster Linie auf die Corona-bedingten Turbulenzen zurückzuführen, schreibt die UBS. Dabei habe keine einzige der rund 70 Vorsorgeeinrichtungen eine positive Performance erreicht. Das beste Ergebnis erzielte eine grosse Pensionskasse mit -2,67 Prozent, das schlechteste eine kleine mit -10,74 Prozent. Und alternative Anlagen hätten deutlich besser abgeschnitten als Aktien und Anleihen insgesamt.

Baustelle in Herisau geschlossen

Das Arbeitsinspektorat von Appenzell Ausserrhoden hat in Herisau die Schliessung einer Baustelle verfügt. Bei einer Besichtigung waren grobe Verstösse gegen die Corona-Vorschriften festgestellt worden.


Um die Vorgaben des Bundes auch auf den Baustellen durchzusetzen, habe das kantonale Arbeitsinspektorat gemeinsam mit der Suva Kontrollen vor Ort durchgeführt, teilte das Ausserrhoder Amt für Wirtschaft und Arbeit am Dienstag mit.


Üblicherweise seien Verwarnungen ausgesprochen und Hinweise zur Verbesserung abgegeben worden. Diese würden in der Regel befolgt. Auf einer Baustelle in Herisau seien die Vorgaben aber nicht umgesetzt worden. Aufgrund der groben Verstösse habe das Arbeitsinspektorat am Gründonnerstag die Schliessung der Baustelle verfügt. Bevor dort wieder gearbeitet werden darf, müssen die Mängel behoben sein.

Achter Rückholflug aus Lateinamerika gelandet

110 Schweizerinnen und Schweizer sind am Dienstagmorgen mit einem Rückholflug aus Lima in Zürich gelandet. Ausser ihnen waren 120 Angehörige weiterer Staaten an Bord. Der Flug war im Zug der Rückholaktion der achte aus Lateinamerika.

Aus der peruanischen Hauptstadt Lima in Peru war es der dritte, wie das Aussendepartement (EDA) mitteilte. Ende März und Anfang April hatten bereits zwei vom EDA gecharterte Maschinen rund 600 in Peru gestrandete Reisende zurück gebracht. Das Departement führt aktuell die grösste Rückholaktion der Geschichte durch.

Zahlreiche Reisende aus der Schweiz konnten mit von anderen Staaten organisierten Flügen heimkehren. Ebenso fanden in den vom EDA beauftragten Fluggesellschaften auch Reisende aus anderen Staaten Platz.

Anfang vergangener Woche hatte Hans-Peter Lenz, der Chef des Krisenmanagementzentrums (KMZ), das im EDA die Rückholflüge koordiniert, das baldige Ende der Rückholaktion angekündigt. Er forderte blockierte Reisende auf, die verbleibenden vom Bund organisierten Flüge jetzt wirklich in Anspruch zu nehmen. Über dreissig Flüge wurden bisher durchgeführt.

Bundesrat Berset zufrieden mit der Bevölkerung

Gesundheitsminister Alain Berset zeigte sich am Montagabend zufrieden damit, wie sich die Bevölkerung in über die Ostertage verhalten hat. Es sei ein Signal, dass sich die Schweiz langsam in die Richtung von Massnahmelockerungen begeben könne. «Aber wir sind sicher nicht am Ende», betonte Berset.

Es sei nicht schlecht gelaufen, man müsse den Leuten dafür danken, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Montagabend gegenüber Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Der Bundesrat habe immer betont, dass es nicht der Moment sei, ins Tessin oder in eine andere Gegend zu fahren. Die Bevölkerung habe sich daran gehalten, darüber sei er froh.

Weiter an die Regeln halten

Zur Gefahr einer zweiten Welle bei einer zu raschen Lockerung der Massnahmen sagte Berset, dass in diesem Punkt Ungewissheit herrsche. Andere Länder, die die Massnahmen gelockert hätten, seien daran, diese wieder zu verschärfen. «Wir werden alles tun, damit wir die Massnahmen lockern können, ohne das Risiko zu haben, die Massnahmen später wieder verschärfen zu müssen», sagte Berset.

Die nächsten Schritte müssten aber bescheiden sein. Denn die vulnerablen Personen würden weiterhin besonders betroffen sein – bis es einen Impfstoff gebe, und das werde noch dauern. Deshalb sei es wichtig, dass sich die Bevölkerung weiterhin an die Regeln beim Abstandhalten und an die Hygienemassnahmen halte.

Kanton Tessin verzeichnet ruhiges Osterwochenende

Keine Menschenansammlungen und keine Unfälle von Risikosportlern: Die Tessiner Kantonspolizei zieht nach dem Osterwochenende eine positive Bilanz. Die Mehrheit der Personen habe sich in den vergangenen Tagen verantwortungsbewusst verhalten. Die Tessinerinnen und Tessiner seien diszipliniert – das hätten sie am vergangenen Wochenende gezeigt, sagte Stabschef Matteo Cocchi zu Beginn der Pressekonferenz.

Der Tessiner Stabschef Matteo Cocchi (Archivbild).

Auch die Mitbürgerinnen und Mitbürger aus dem Norden hätten die Botschaft verstanden und seien zu Hause geblieben. An den touristischen Hotspots des Kantons sei es zu keinen nennenswerten Menschenansammlungen gekommen, sagte Cocchi.

Die Polizei habe insgesamt 70 Mal intervenieren müssen und dabei 30 Disziplinarbussen verteilt. Es sei in den vergangenen Tagen zu einem schwereren Autounfall sowie zu zwei Velounfällen gekommen. Auch im Haushalt seien Personen verunfallt.

Dem Aufruf, keine Risikosportarten auszuüben, habe die Bevölkerung Folge geleistet, resümierte Cocchi. Diese positive Bilanz gebe Hoffnung für die kommenden Wochen, in denen es weiterhin viel Disziplin und Verantwortungsbewusstsein brauche.Mehr

Unternehmen mit Anspruch auf Entschädigung

Sergio Montorfani und Claudia Sassi vom Tessiner Arbeitsamt informierten anschliessend über den Stand der Gesuche um Kurzarbeit und Ausfallsentschädigung.

Sergio Montorfani, Direktor des Tessiner Arbeitsamtes (Archivbild).

Laut Montorfani sind bei der kantonalen Ausgleichskasse bisher 11'000 Gesuche um Erwerbsersatzentschädigung eingetroffen. Die meisten davon stammten von Selbständigen. Ab Dienstag sollen die ersten Entschädigungen ausgezahlt werden. Pro Monat rechne man mit Ausgaben von 40 bis 50 Millionen Franken.

Der Kanton Tessin verfügte Ende März die vorübergehende Schliessung aller Betriebe, obwohl dies gegen Bundesrecht verstiess. Kurz darauf legalisierte der Bundesrat die Sondermassnahmen rückwirkend.

13'000 Gesuche um Kurzarbeit

Claudia Sassi, Chefin des kantonalen Arbeitsamts, informierte über den Stand der Kurzarbeitsgesuche. Bis heute habe ihre Abteilung rund 13'000 Gesuche erhalten. Diese würden insgesamt 100'000 Arbeitnehmende betreffen. Sassi rechnet mit einem monatlichen Aufwand von etwas mehr als 300 Millionen Franken.

Polizei sperrt Zufahrt zum Alpstein

Der Zugang zum beliebten Ostschweizer Wandergebiet Alpstein ist stark eingeschränkt, um Touristen von der Region fernzuhalten. Nur wer einen triftigen Grund hat, darf seit dem frühen Montagnachmittag in den Alpstein fahren.

Die Beschränkung ist seit 14.30 Uhr in Kraft und wurde «wegen des grossen Zustroms von Touristen» verhängt, wie das Innerrhoder Justiz-, Polizei- und Militärdepartement mitteilte. Die Polizei habe an verschiedenen Zufahrtsstrecken Anhalteposten eingerichtet.

Nur wer einen triftigen Grund hat, könne in den Altstein fahren. Passieren dürften beispielsweise Anwohner, Personentransporte und wichtige Güter, sagte Polizeisprecher Roland Koster auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Eine Wanderung hingegen ist kein triftiger Grund.»

Vor Ostern hatten die Behörden angekündigt, wegen der Corona-Pandemie den Zugang zu Parkplätzen im Alpstein bei starkem Andrang zu beschränken. Dies sei nun geschehen, weil der Parkplatz in Wasserauen, den viele Ausflügler benutzen, zu 80 Prozent belegt sei, sagte Koster. Die Beschränkung gelte bis zum Abend.

300 parkierte Autos

Auf dem Parkplatz in Wasserauen standen laut Koster am Montagnachmittag gegen 300 Autos. Die Menschen, die angereist seien, seien nicht die üblichen Wanderer und Wanderinnen und hätten keine entsprechende Ausrüstung. Es seien Touristen, die eher am Bodensee flanieren würden, wenn sie die Möglichkeiten dazu hätten.

Schon Ende März hatte der kantonale Führungsstab von Innerrhoden dazu aufgerufen, während der Corona-Krise auf Wanderungen im Alpstein zu verzichten. Restaurants und Luftseilbahnen seien geschlossen und es stünden keine Toiletten zur Verfügung.

Alpstein

Coronavirus breitet sich in Glarner Pflegeheim aus

Im Pflegeheim Bühli in Ennenda ist die Anzahl der Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, während des Wochenendes von 19 auf 34 gestiegen. Neun Bewohnerinnen und Bewohner sowie sechs Mitarbeitende sind bei Tests über das Osterwochenende zusätzlich positiv getestet worden

Das teilte der Kanton Glarus am Montag mit. Insgesamt sind nun 20 Bewohnerinnen und Bewohner und 14 Mitarbeitende mit dem Coronavirus angesteckt. Die erkrankten Bewohner wurden im Zimmer isoliert, die infizierten Mitarbeitenden befinden sich zuhause in der Quarantäne.

Erste Infektionen am Gründonnerstag

30 Bewohnerinnen oder Bewohner sind gesund. Um diese bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen und die Versorgung der Infizierten zu gewährleisten, arbeiten die Verantwortlichen der Alters- und Pflegeheime und der Kantonalen Führungsorganisation gemäss Mitteilung «intensiv an einer Lösung».

Bereits am Donnerstag wurden drei Bewohnerinnen und ein Bewohner als infiziert gemeldet. Aus diesem Grund waren alle Heimbewohnerinnen und -Bewohner und die Mitarbeitenden auf das Coronavirus getestet worden. Am Freitag waren dann insgesamt 19 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Heimleitung hat das Areal eingezäunt, um das geltende Besuchs- und Ausflugsverbot gut durchsetzen zu können.

Tessin meldet sieben weitere Todesfälle

Im Kanton Tessin sind in den vergangenen 24 Stunden weitere sieben Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Der Kanton zählt nach Angaben seines Führungsstabes nun 251 Covid-19-Todesopfer.

Am Ostersonntag hatte der Kanton noch 15 neue Todesfälle vermeldet. Am Samstag waren es deren 2 und am Freitag und am Donnerstag je acht. Neuansteckungen gab es in den vergangenen 24 Stunden 31. Am Vortag hatte der Kanton 51 neue Fälle gemeldet.

Damit gibt es im Kanton seit dem Ausbruch der Pandemie bisher 2900 bestätigte Infektionen. 274 Menschen lagen am Montag im Zusammenhang mit dem Virus im Spital.

Von den Hospitalisierten befanden sich 63 in Intensivpflege, und 55 dieser Patientinnen und Patienten waren intubiert. 517 Corona-Patienten und -Patientinnen konnten bisher im Tessin das Spital wieder verlassen, davon 6 in den letzten 24 Stunden.

Nur noch 280 Neu-Infizierte

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Die Zahl der Covid-19-Fälle in der Schweiz hat erneut zugenommen, aber weniger als in den Tagen davor. Bis Montag gab es nach Angaben des BAG 25'580 laborbestätigte Fälle, 280 mehr als am Vortag.

Am Sonntag hatte das BAG noch 400 neue Fälle innerhalb eines Tages gemeldet und am Samstag deren 592. Die Fallzahlen unterlägen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende, merkte das BAG in seinem Situationsbericht vom Montag dazu an.

Betroffen sind alle Kantone und das Fürstentum Liechtenstein. Die Inzidenz beläuft sich auf 298 Fälle pro 100'000 Einwohner, eine der höchsten in Europa. Die Hochrechnung basiert auf Informationen von Laboratorien, Ärztinnen und Ärzten. Die höchsten Fallzahlen pro 100'000 Einwohner haben mit über 800 die Kantone Genf und Tessin.

Mehr als 1000 Todesfälle

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Erkrankung hat an Ostern die 1000er-Grenze überschritten: Sie stieg bis Ostermontag auf mindestens 1118, wie eine Analyse der Nachrichtenagentur Keystone-SDA der auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden Daten ergab.

Corona

Die Agentur aktualisiert die Zahlen zweimal täglich, mittags und abends. Obwalden und Appenzell Innerrhoden sind gemäss dieser Zählung die einzigen Kantone ohne Todesopfer.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 885 an. Es bezog sich dabei auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Montagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen, die die Kantone meldeten, abweichen, schrieb es.

Bisher wurden nach Angaben des BAG über 196'000 Personen auf das Coronavirus getestet. Bei 15 Prozent fiel der Test positiv aus.

Daniel Koch hat Geburtstag

Daniel Koch ist in Sachen Coronavirus das Gesicht des Bundesamts für Gesundheit. Am Ostermontag feiert er seinen 65. Geburtstag. Damit gehört er nun zur Risikogruppe. In einem Interview im «Blick» hat er verraten, was er an seinen Geburtstag macht: «Ich verbringe den Tag wie hoffentlich der Rest der Schweiz allein zu Hause.» Persönlich schwierig sei für ihn, dass er seinen kleinen Enkel nicht mehr sehen und umarmen könne. «Das fehlt mir.»

Daniel Koch

Er gehöre nun zur Risikogruppe, sagt Koch: «Dem Virus dürfte aber mein Jahrgang egal sein.» Die Hygienemassnahmen halte er selbstverständlich nach wie vor strikt ein. Das Amt als Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten hat er auf Anfang April an Stefan Kuster abgegeben. Er bleibt aber Delegierter für Covid-19. Sein neuer Arbeitsvertrag gelte noch eine Weile, sagt er zur Zeitung. Er hoffe sehr, dass sein Ruhestand nicht in allzu weiter Ferne liegt. Die aktuelle Welle werde er sicher noch begleiten. «Ich hoffe darauf, dass keine zweite Welle kommt.»

Nidwalden meldet ersten Todesfall

Nidwalden hat das erste Todesopfer im Kanton im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu beklagen. Am Samstag sei eine 81-jährige Frau an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte die Staatskanzlei am Montag mit. Die Frau hatte an Vorerkrankungen gelitten.

Die Frau sei drei Tage vor ihrem Tod positiv auf Covid-19 getestet worden. Sie lebte zuletzt in einem Alters- und Pflegeheim.

In Nidwalden waren bis Sonntag 104 Personen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Derzeit befinden sich vier Personen in Spitalpflege.

Zahl der Neuinfizierten sinkt auf 400

Das BAG meldet am Sonntag 400 neue Corona-Fälle innerhalb der letzten 24 Stunden. Der Anstieg ist damit aber deutlich zurückgegangen: Am Karfreitag wurden noch gut 700 Neuinfektionen gemeldet, am Samstag fast 600. Damit gibt es gemäss aktuellem Stand des Bundesamts für Gesundheit schweizweit insgesamt 25'300 laborbestätigte Fälle.

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Die Häufigkeit der Coronavirus-Ansteckungen beläuft sich zurzeit auf 295 Fälle pro 100'000 Einwohner, eine der höchsten in Europa. Die Hochrechnung basiert auf Informationen von Laboratorien, Ärztinnen und Ärzten.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Erkrankung hat die 1000er-Grenze überschritten: Sie stieg bis Ostersonntagabend auf 1103, wie eine Analyse der Nachrichtenagentur Keystone-SDA der auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden Daten ergab.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab die Zahl der Todesopfer mit 858 an. Es bezieht sich dabei auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Sonntagmorgen übermittelt hatten.

Autoverlad an Lötschberg, Simplon und Vereina eingebrochen

Der Rückgang des Reiseverkehrs wegen der Corona-Krise haben auch die Eisenbahnen an den Autoverladestationen im Wallis, in Bern und Graubünden zu spüren bekommen. Die Frequenzen über die Osterfeiertage am Simplon, Lötschberg und Vereina brachen im Vergleich zum Vorjahr regelrecht ein.

Wenig los am Lötschberg: Im Vergleich zum Vorjahr brachen die Transportzahlen ein.

Am Lötschberg transportierte die BLS am Karfreitag zwischen Kandersteg BE und Goppenstein VS insgesamt 554 Autos – fast sieben Mal weniger als die 3846 Autos im Vorjahr, wie eine BLS-Sprecherin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Ostersonntag mitteilte. Die Züge am Lötschberg verkehrten wegen der Corona-Pandemie im Halbstundentakt, an normalen Ostern bediente die BLS die Strecke bislang im 8,5-Min-Takt. Beim Rückreiseverkehr zeichnete sich dieselbe Tendenz ab: Bis am Sonntagmittag beförderte die BLS zwischen Goppenstein und Kandersteg gerade mal 139 Autos. Im Vorjahr waren es am Ostersonntag insgesamt 3088 Autos.

Tiefe Zahlen auch im Wallis und Graubünden

Praktisch nichts mehr los ist am Simplon zwischen dem Wallis und Italien, wo derzeit nur am Morgen früh und zum Feierabend je ein Zug verkehrt. Am Karfreitag wurden je Richtung sieben Autos verladen, am Samstag waren es nur noch je zwei.

Die Rhätische Bahn (RhB) verzeichnete auch am Vereina GR zwischen dem Engadin und dem Prättigau massiv tiefere Frequenzen beim Autozug. Am Freitag und Samstag sei es sehr ruhig gewesen, sagte eine RhB-Sprecherin auf Anfrage.

Lockerungen mit Schutzkonzept

Lockerungen bei den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus müssen nach Ansicht von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga von einem Schutzkonzept begleitet werden. Voraussetzung dafür sei, dass es keine Zunahme bei den Ansteckungen mehr gebe.

Simonetta Sommaruga: die Bundespräsident erläutert, was es bei einer Lockerung des Lockdowns braucht.

Beim Schutzkonzept gehe es etwa um Themen wie den Einsatz von Gesichtsmasken, sagte Sommaruga in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Ferner stelle sich die Frage, wie viel getestet werde. Für sie sei es jedoch unvorstellbar, Risikogruppen vollkommen zu isolieren.

Notwendige Impulse

Um die Krise zu meistern, garantiere der Bundesrat mit historisch hohen Beträgen, dass die Löhne weiterhin bezahlt werden könnten und die Liquidität vorhanden sei, sagte Sommaruga weiter. Aber die Zeiten blieben hart. Wenn im Ausland die Wirtschaft einbreche, schlage das auf die Schweiz zurück.

Es werde Impulse brauchen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Und diese Impulse würden kommen. «Wir werden viel Geld in den Unterhalt der Eisenbahn investieren. Da sprechen wir von Milliardenbeträgen. Wir wollen die erneuerbaren Energien und die Gebäudesanierung fördern, was dem Gewerbe Aufträge und Arbeit sichert. Indem wir Projekte vorziehen, können wir sinnvolle Impulse geben», sagte Sommaruga.

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