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Coronavirus in der Schweiz
+++ Post: So viele Pakete wie am «Black Friday» +++ Handydaten zeigen, dass Schweizer zuhause bleiben

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bundesrat hat per Notrecht einschneidende Massnahmen für die gesamte Bevölkerung verordnet. Diese gelten seit 17. März und bis mindestens 19. April.
  • Die Schweizer Regierung schnürt ein gut 40 Milliarden Franken schweres Hilfspaket für die Wirtschaft.
  • Gruppen über fünf Personen sind verboten und werden gebüsst.
  • Wann und wie stark die Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern.
  • Die wichtigsten Fragen und Antworten zur aktuellen Lage: Alles zum Ausbruch des Coronavirus.

Mehr als 300 Neuinfizierte in der Schweiz

In der Schweiz sind mittlerweile 3028 Personen am neuartigen Coronavirus erkrankt. Dies teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mit. Das sind 378 Personen mehr als am Vortag. 21 Personen sind aufgrund des Virus verstorben.

SRF-Rekorde wegen Coronavirus

Das Informationsbedürfnis der Schweizer Bevölkerung in Sachen Coronavirus beschert dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Rekordzahlen: Die «Tagesschau» vom Dienstagabend erreichte einen Marktanteil von 69,3 Prozent.

Das bedeutet, dass von allen Einwohnern, die zu dieser Zeit vor dem Fernseher sassen, knapp 70 Prozent die «Tagesschau» sahen. Das «Tagesschau spezial» mit weiteren Informationen zur Corona-Krise erreichte einen Marktanteil von knapp 50 Prozent.

Chefredaktor Tristan Brenn bezeichnet diese Zahlen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA als «ausserordentlich». Das widerspiegle das enorme Informationsbedürfnis der Leute und ihre Betroffenheit.

Erste Anzeigen wegen Missachtung der behördlichen Weisungen

Im Kanton Wallis ist es bereits zu ersten Anzeigen gekommen, weil die behördlichen Weisungen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie missachtet wurden. In grösseren Städten war die Polizei laut Augenzeugen vermehrt präsent, musste aber offenbar noch nicht einschreiten, wie eine Umfrage von Keystone-SDA vom Mittwoch ergab.

Wer die Weisungen der Behörden nicht befolgt, muss unter Umständen mit harten Strafen rechnen: Es drohen bis zu drei Jahre Gefängnis, wie die Walliser Kantonspolizei am Mittwoch in einer Mitteilung in Erinnerung rief. Bei Verstössen werden die Verantwortlichen verhört und anschliessend der Staatsanwaltschaft gemeldet.

Die Polizei griff bereits am (gestrigen) Dienstag in drei Fällen ein und zeigte die Betroffenen an: In Haute-Nendaz stellte die Gemeindepolizei fest, dass sich etwa 20 Personen auf einer Terrasse eines Restaurants aufhielten und Getränke konsumierten. Die Geschäftsführerin und zwei Mitarbeiter waren ebenfalls anwesend. In Steg servierte eine Betriebsleiterin zwei Kunden Getränke. In Sitten stellte die Polizei fest, dass ein Kleidergeschäft nicht geschlossen war.

In anderen Kantonen gab es vorerst keine Verzeigungen, die Polizei markierte aber Präsenz.

Bundesrat diskutiert über zusätzliche Massnahmen für Wirtschaft

Der Bundesrat hat am Mittwoch über zusätzliche Massnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie diskutiert. Entscheide sind noch nicht gefallen.

Das soll an der ordentlichen Bundesratssitzung vom Freitag geschehen, wie Bundesratssprecher André Simonazzi mitteilte. Letzten Freitag hatte der Bundesrat 10 Milliarden Franken für Sofortmassnahmen angekündigt. Einige der Unterstützungsmassnahmen müssen noch ausgearbeitet oder konkretisiert werden.

Gewerkschafter kritisieren Coronavirus-Massnahmen von Bundesrat

Die Massnahmen des Bundesrats gegen die Ausbreitung des Coronavirus gehen Westschweizer Gewerkschaftsvertretern zu wenig weit. Es reiche nicht aus, Restaurants, Coiffeursalons und Kinos zu schliessen. Alle nicht sozial notwendigen und dringenden Produktions- und Dienstleistungstätigkeiten müssten eingestellt werden.

Dies fordern Dutzende Vertreter von VPOD, Unia, Syndicom und weiteren Gewerkschaften in der Romandie in einem schriftlichen Appell an den Bundesrat und die Arbeitgeber vom Mittwoch. Rund 50 Sektionspräsidenten, Vorstandsmitglieder und Sekretäre gehören zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs.

Die Politik der Arbeitgeber und des Bundesrates untergrabe die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer. Es mache wenig Sinn, den Zugang zu öffentlichen Parks zu verbieten, wenn gleichzeitig Hunderttausende von Arbeitnehmern nebeneinander auf Baustellen, in Industriebetrieben oder sogar in Büros arbeiten müssten, kritisieren sie.

Nach Ansicht der Gewerkschafter sollen die Arbeitnehmer «nicht den Preis für das Coronavirus» zahlen müssen. Sie verlangen, dass allen von einer Betriebsschliessung betroffenen Mitarbeitenden ein ausserordentlicher bezahlter Urlaub bis zum Ende der gesundheitlichen Notlage gewährt wird.

Weiter fordern sie ein Verbot von Entlassungen aufgrund von Produktionsstopps oder Produktionsdrosselungen sowie die Verlängerung der Arbeitslosenunterstützung. Alle Mitarbeiter, die ganz oder teilweise entlassen wurden, sollen von der Beibehaltung ihres Gehalts profitieren, heisst es im Communiqué. Dazu gehörten auch Mitarbeiter mit befristeten Verträgen, Temporärarbeiter und nach Stundenlohn bezahlte Arbeitnehmer.

Parmelin meldet sich zu Wort

Nachdem Tamedia heute in einem Kommentar gefragt hat «Wo ist eigentlich Guy Parmelin?», meldet sich der Wirtschaftsminister zu Wort. Parmelin trat am Montag nicht vor die Medien, als seine Bunderatskollegen den nationalen Notstand ausriefen. Wieso er zu Beginn der wohl grössten Wirtschaftskrise des vergangenen Jahrzehnte durch Abwesenheit glänzte, wurde nicht bekannt.

Auf Twitter nimmt Parmelin die Frage, wo er sei, nun auf und beantwortet sie wie folgt: Er arbeite derzeit daran, Lösungen für Unternehmen, Arbeitnehmer und Freischaffende zu finden. «Heute informiere ich den Bundesrat über neue Massnahmen für die Wirtschaft.»

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Genfer Kantonsarzt mit Coronavirus angesteckt

Der Genfer Kantonsarzt, Jacques-André Romand, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Sprecher des Gesundheitsdepartements, Laurent Paoliello, bestätigte am Mittwoch eine Meldung der «Tribune de Genève».

Der Kantonsarzt habe am Dienstagabend erfahren, dass er sich mit dem Virus infiziert habe. Er befinde sich zuhause und werde mit der Unterstützung seines Teams von dort aus arbeiten, sagte der Sprecher. Der Kantonsarzt hatte am späten Dienstagnachmittag eine Medienkonferenz in Anwesenheit von Journalisten und dem Leiter des Gesundheitsdepartements, Mauro Poggia, abgehalten.

Die Ansteckung des Kantonsarzts zeige, dass alle von der Epidemie betroffen seien, vor allem das Gesundheitspersonal, das an vorderster Front stehe, sagte der Sprecher weiter.

Cassis: Ausland-Schweizer sollen zurückkommen

Bundesrat Ignazio Cassis hat sich am Dienstag in einem Interview zu Schweizer Staatsangehörigen geäussert, die sich derezit im Ausland aufhalten. «Schweizer, die sich als Touristen oder wegen einer Geschäftsreise im Ausland aufhalten und zurückkommen möchten, müssen sich beeilen», sagt Cassis. Er gehe davon aus, dass es in den kommenden Tagen noch schwiriger werde, zurückzureisen.

Coop stellt Plexiglasschutz an Kassen auf

Die Lebensmittelhändler gehören zu den wenigen Geschäften, die trotz der Coronavirus-Krise weiterhin geöffnet haben. Zum Schutz seiner Mitarbeiter will Coop bis Mittwochabend in sämtlichen Filialen Plexiglasscheiben an den Kassen aufstellen.

Betroffen sind damit rund 1000 Coop-Filialen. Insgesamt werden rund 10'000 Scheiben installiert. «Jede bediente Kasse kriegt den Schutz», sagt Sprecherin Andrea Bergmann zu 20 Minuten. An den Kiosken und am Kundendienst gilt hingegen weiterhin Abstand halten: Es wird auf Social Distancing gesetzt.

Rasche Massnahme

«Der Schutz der Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität», begründet Bergmann den Schritt, der nun innert weniger Stunden umgesetzt wird. Es handle sich um eine Inhouse-Lösung, das Material sei bereits vorhanden gewesen. Laut der Sprecherin begrüssen die Coop-Mitarbeiter die Massnahmen.

Die Plexiglasscheiben sind ein weiterer Schritt im Schutzplan des Detailhändlers. Weitere Massnahmen bei Coop sind etwa Plakate und Ansagen, die auf Social Distancing hinweisen sowie Abstandslinien am Boden vor den Kassen.

Pendler wollen SBB-Abos pausieren

Wer im Home Office arbeitet, braucht kein ÖV-Abo: Dies bekommen die Angestellten des SBB-Kundendienstes momentan zu spüren. Zahllose Pendlerinnen und Pendler wollen ihre Abonnemente sistieren. Die SBB bitten um Verständnis, dass die Bearbeitung momentan länger dauert.

Wie viele Anfragen in den vergangenen Tagen eingingen, können die SBB nicht beziffern. Die Mitarbeitenden würden die Anliegen aber mit vollem Einsatz bearbeiten, heisst es bei den SBB auf Anfrage.

Trotzdem könne es sein, dass die Bearbeitung angesichts der vielen Anfragen etwas länger dauere. Dafür bitten die SBB um Verständnis. Besitzer eines GA's können dies für 30 Tage sistieren. Eine Gebühr wird dafür nicht fällig.

Wer bereits eine Reise in der Schweiz plante und ein Billett gekauft hat, kann dieses zurückgeben. Die SBB erstatten den vollen Preis. Dies gilt für Reisen bis und mit 30. April. Für Reisen ab dem 1. Mai wollen die SBB zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Zwölf Kantone fordern Armee-Unterstützung an

Inzwischen haben zwölf Kantone Unterstützung von der Armee angefordert. Das teilte Armeesprecher Daniel Reist am Mittwochmorgen auf Anfrage von Keystone-SDA mit.

Insgesamt handelt es sich um über 60 Unterstützungsgesuche. Die Armeeangehörigen unterstützen die zivilen Behörden im Gesundheitsbereich, in der Logistik oder im Transportwesen. Bisher wurden insbesondere die vier Spitalbataillone und fünf Sanitätskompanien aufgeboten.

Über die grösste Armee-Mobilisierung seit dem Zweiten Weltkrieg zog der stellvertretende Armeechef Aldo Schellenberg eine positive erste Bilanz. Diese verlaufe ruhig, professionell und zügig, sagte er in der Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF.

Nicht alle eingerückt

Nach seinen Angeben sind inzwischen rund zwei Drittel der Aufgebotenen eingerückt. Genaue Zahlen gibt die Armee nicht heraus, aktuell dürften aber zwischen 2000 und 3000 Armeeangehörige aufgeboten worden sein. Die Militärpolizei gehe nun jenen Fällen nach, die nicht aeingerückt seien, sagte Reist.

Erst sei kurzem gibt es überhaupt wieder ein Mobilisierungssystem. Die Armeeangehörigen werden via SMS aufgeboten. Laut Reist haben rund 80 Prozent das Aufgebot innerhalb einer Stunde quittiert. Auch die App Alertswiss und die SRG-Medien sind in die Mobilisierung eingebunden

Keine unterirdischen Unterkünfte

Bei ihrem Einsatz sind auch die Armeeangehörigen der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt. Laut Reist gibt es in der gesamten Armee aktuell zehn Fälle.

Schellenberg betonte, dass im Einsatz die Hygienevorschriften des Bundesamts für Gesundheit eingehalten würden. Im Moment würden die Unterkünfte daraufhin überprüft, ob die Vorschriften tatsächlich eingehalten werden könnten. Unterirdische Unterkünfte sollen möglichst vermieden werden, wie Schellenberg sagte.

ETH-Professoren fordern «Schweizfonds» mit 100 Milliarden Franken

Die zunehmend unter dem Coronavirus leidende Schweizer Wirtschaft soll mit einem «Schweizfonds» unterstützt werden. Dies fordern die beiden ETH-Wirtschaftsprofessoren Hans Gersbach und Jan-Egbert Sturm. Der Hilfsfonds soll ihrer Meinung nach mit 100 Milliarden Franken ausgestattet werden.

Die vom Bundesrat bisher getroffenen Massnahmen und die von ihm bereitgestellten 10 Milliarden reichten nicht aus, begründen die beiden Professoren ihren Vorstoss am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Funktionsfähigkeit des gesamten Wirtschaftssystems sei gefährdet. Es drohten starke Wertschöpfungseinbrüche und eine Insolvenzwelle.

Den Professoren schwebt vor, dass mit dem Fonds die wegbrechende Wertschöpfung zu einem beträchtlichen Teil ersetzt wird. Die gewährten Kompensationen sollten die Liquidität der Firmen sichern und die Arbeitsplätze erhalten.

Die Firmen müssten das Geld dann aber «zu einem guten Teil» zurückzahlen, wenn sich die Krise gelegt hat, so die Mitteilung weiter. Hier seien aber günstige Konditionen und lange Laufzeiten zu gewähren.

Weiter schlagen die Professoren vor, dass die Insolvenzantragspflicht vorübergehend ausgesetzt wird. Ausserdem könnten zusätzliche staatliche Bürgschaften den Firmen dabei helfen, von den Banken Überbrückungskredite zu erhalten.

Die ETH-Ökonomen sind sich bewusst, dass ein solcher Schweizfonds eine «enorme Mobilisierung von Staatsmitteln» erfordert und die Schuldenbremse ausgesetzt werden müsste. «Doch die staatliche Finanzsituation ist günstig», schreiben sie. Der Fonds würde die Bonität der Schweiz ihrer Meinung nach nicht gefährden, sofern das Land nach der Pandemie wirtschaftlich wieder auf das Niveau von vor dem Coranavirus-Ausbruch zurückkomme.

Jan-Egbert Sturm

Abstimmung vom Mai auf der Kippe

Der Bundesrat erwägt, wegen der Corona-Epidemie die Volksabstimmung vom 17. Mai abzusagen. Das bestätigten dieser Zeitung mehrere bundesratsnahe Personen. Gemäss den Quellen wird die Landesregierung in dieser Woche über eine Verschiebung debattieren – entweder heute Mittwoch oder am Freitag.

Am 17. Mai sollten drei Vorlagen vors Volk kommen, allen voran die Begrenzungsinitiative der SVP. Das Volksbegehren will die Personenfreizügigkeit mit der EU kündigen und würde damit auch den bilateralen Weg beenden. Zudem kommen zwei Gesetzesvorlagen vors Volk, gegen die das Referendum ergriffen wurde: das Jagdgesetz und die Erhöhung der Kinderabzüge bei der direkten Bundessteuer.

Befürworter einer Absage argumentieren unter anderem damit, dass eine demokratische Meinungsbildung in der gegenwärtigen Lage kaum möglich sei. So könnten etwa keine Informationsanlässe für die Stimmbürger durchgeführt werden. Wann die Abstimmung nachgeholt würde, ist unklar. Der nächste ordentliche Abstimmungstermin wäre am 27. September. (hä)

Grosser Fifa-Fall wegen Corona sistiert

Der Schweizer Strafprozess wegen Betrugsvorwürfen im Zusammenhang mit der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ist sistiert worden. Wie das Bundesstrafgericht mitteilt, geschieht dies aufgrund der Corona-Epidemie bis auf weiteres, mindestens aber bis zum 20. April. Damit rückt ein Ende ohne Verurteilung oder Freisprüche im ersten grossen Fifa-Fall der Bundesanwaltschaft näher. Bereits Ende April tritt Verjährung ein. Allerdings haben Anwälte und Politikerinnen wie die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr diese Woche gefordert, solche und andere juristischen Fristen wegen der ausserordentlichen Lage in der Schweiz zu verlängern.

Dem Fifa-Prozess in Bellinzona waren vergangenen Woche drei deutsche Angeklagte mit Verweis auf das Coronavirus und ihre angeschlagene Gesundheit ganz oder teilweise ferngeblieben. Wegen Reisebeschränkungen, die Deutschland erlassen hat, ist ihnen nun einen Teilnahme an der Hauptverhandlung verwehrt, die diese Woche hätte fortgeführt werden sollen. Das Bundesstrafgericht hatte lange an der Fortsetzung festgehalten, trotz des Alters der Angeklagten, die allesamt pensionierte Fussball-Funktionäre sind.

Nicht zumutbar

Nun schreibt die Strafkammer, dass Beschuldigte zur Risikogruppe bei einer Corona-Erkrankung zählten und dass ihnen einen Teilnahme an der Verhandlung nicht zugemutet werden könne. Ein Abwesenheitsverfahren ist gemäss der Mitteilung nicht möglich, da die Beschuldigten bislang nicht «ausreichend Gelegenheit hatten, sich zu den ihr vorgeworfenen
Straftaten zu äussern» und die Beweislage ein Urteil ohne ihre Anwesenheit nicht zulasse. Die Bundesanwaltschaft hatte den Fall um undurchsichtige Millionenzahlungen vor der WM 2006 über vier Jahre lang untersucht.


Eine Rolle bei der Sistierung spielen auch die Geheimtreffen von Bundesanwalt Michael Lauber (im Bild; Quelle: Keystone) mit Fifa-Boss Gianni Infantino. Lauber war deswegen von der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft mit einer Lohnkürzung sanktioniert worden. Das Bundesstrafgericht hat nun die noch nicht rechtskräftige Disziplinarverfügung gegen den Bundesanwalt beigezogen. Es schreibt, dass diese Verfügung «Umstände zu Tage brachten, die umfassende Beweisverwertungsverbote zur Folge haben könnten.» (tok)

ETH koordiniert Corona-Sondereinsatz

Viele Kantone rekrutieren wegen der Corona-Krise Medizinstudierende für die Mithilfe in Spitälern. Nun haben sich die Universitäten für den Sondereinsatz untereinander abgesprochen. Koordiniert wird dieser für Kantone ohne eigene Medizinausbildung von der ETH Zürich.

Ziel ist es, die Studierenden fair über die verschiedenen Kantone zu verteilen, wie ETH-Projektleiter Jörg Goldhahn am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Am Nachmittag hätten sich die Vice-Deans aller Medizin-Unis ausgetauscht. Das Fazit: Alle interessierten Kantone, auch solche ohne Universitätsstandorte, sollen Hilfe erhalten von motivierten Medizinstudierenden.

Das Interesse ist laut Goldhahn gross. «Fast alle Kantone haben angefragt.» Die Rekrutierung laufe. Bald sollten fünfzig Medizinstudierende und zusätzlich fünfzig Gesundheitswissenschaftler vermittelt werden. Wenn möglich sollen die Medizinstudierenden in ihren Heimatkantonen zum Einsatz kommen.

Verschiedene Aufgaben

In den Kantonen Aargau und Thurgau waren bereits in den vergangenen Tagen über zwanzig Mediziner in Ausbildung im Einsatz - sei es, um die Besucherströme am Eingang des Kantonsspitals Baden zu regulieren, sei es im Labor, sei es auf der Bettenstation. Wiederum andere informieren Interessierte in der Bevölkerung über die ETH-eigene Corona-Hotline.

Die jungen Studierenden holen sich so in der unterrichtsfreien Zeit die nötige Praxiserfahrung, die Spitäler wiederum profitieren von zusätzlichem Personal. «Daneben lernen die Studierenden ihren Stoff», hält Goldhahn fest. Schliesslich sollen die Studierenden bald als Assistenzärzte im Einsatz stehen.

Astra verfügt Massnahmen im Strassenverkehr

Die periodischen verkehrsmedizinischen Kontrolluntersuchungen sind sistiert. Bereits erfolgte Aufgebote müssen von den Führerausweisinhabern nicht beachtet werden. Das ist eine der Massnahmen, die das Bundesamt für Strassen (Astra) am Dienstag für den Strassenverkehr verfügt hat.

Die Verfügung tritt sofort in Kraft und gilt höchstens bis am 30. September 2020, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Das Astra hebt sie ganz oder teilweise vorher auf, sobald die Massnahmen nicht mehr nötig sind, oder verlängert sie bei Bedarf über den 30. September 2020 hinaus. Dies in Absprache mit den kantonalen Vollzugbehörden.

Dabei berücksichtigt es die epidemiologische Lage sowie die Zeit, die benötigt wird, um die sistierten Kontrolluntersuchungen sowie die nicht absolvierten Kurse und Prüfungen nachzuholen.

Inhaber und Inhaberinnen von Fähigkeitsausweisen und von Ausbildungsbestätigungen, die am 9. März 2020 oder später abgelaufen sind, dürfen auf dem Gebiet der Schweiz weiterhin Güter oder Personen transportieren.

Inhaber und Inhaberinnen eines Führerausweises auf Probe, der am 9. März 2020 oder später abgelaufen ist, sind auf dem Gebiet der Schweiz weiterhin fahrberechtigt. Und die kantonalen Behörden werden ermächtigt, die Gültigkeitsdauer aller Lernfahrausweise «angemessen» zu verlängern.

Dies sind einige der Astra-Bestimmungen, die ab sofort gelten. Weitere Verfügungen betreffen Schulungsbescheinigungen, Schulungsnachweise für Gefahrgutbeauftragte, Fahrlehrerbewilligungen sowie Moderatoren von Weiterausbildungskursen.

Achtung: Gefälschte Telefonanrufe im Namen des BAG

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Erster Todesfall in Neuenburg

Im Kanton Neuenburg hat es einen ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gegeben. Ein 79-jähriger Mann, der an Vorerkrankungen gelitten hatte, verstarb in der Nacht auf Dienstag in einem Spital in La Chaux-de-Fonds.

Dies teilten die Neuenburger Behörden am Dienstag mit. Insgesamt sind im Kanton Neuenburg 20 Personen hospitalisiert, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben.

Banken: Weniger Kunden, erste Filialen schliessen

Angesichts der Corona-Krise beginnen die ersten Banken, Geschäftsstellen zu schliessen. So haben einzelne Raiffeisenbanken Geschäftsstellen geschlossen oder Öffnungszeiten reduziert, wie die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz bestätigt. Jede Raiffeisenbank sei aber nach wie vor an mindestens einem ihrer Standorte präsent.

Die UBS hat nach eigenen Angaben im Tessin, wo es die meisten Infektionsfälle gibt, ihre Öffnungszeiten der Filialen verkürzt. Alle Geschäftsstellen seien aber geöffnet. Bei der Credit Suisse haben alle Geschäftsstellen «mit ganz wenigen Ausnahmen» offen. Betroffen sind dem Vernehmen nach einige grenznahe Standorte.

Bei der Zürcher Kantonalbank, der Berner Kantonalbank und der Basler Kantonalbank heisst es unisono, dass derzeit alle Geschäftsstellen offen sind. Doch da sich weniger Menschen in den Innenstädten aufhalten, seien auch weniger Kunden in den Filialen, heisst es übereinstimmend. Um die eigenen Mitarbeitenden zu schützen, sei nicht auszuschliessen, dass der Bargeldbezug am Schalter punktuell reduziert werden könnte, heisst es bei der Zürcher Kantonalbank. Einen erhöhten Bargeldbedarf gebe es nicht.

In Deutschland schliesst die Hypovereinsbank rund ein Drittel ihrer Filialen. Auch die Commerzbank kündigte umfangreiche Schliessungen an. Holger Alich

Walliser Staatsrat positiv getestet

Der Walliser Regierungsrat Frédéric Favre ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er befindet sich derzeit zu Hause in Isolation. Die anderen Regierungsmitglieder hätten sich einem Test unterzogen, der negativ ausgefallen sei, teilte der Kanton mit.

Die Coronavirus-Infektion bei FDP-Staatsrat Favre wurde durch das Zentrallabor der Walliser Spitäler in Sitten bestätigt, wie die Staatskanzlei am Dienstag schrieb. Der Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport sei gemäss Anweisungen des Bundesamtes für Gesundheit zu Hause isoliert.

Sein Gesundheitszustand sei gut. Favre werde sein Departement mittels Nutzung aktueller Kommunikationsmittel weiterführen. Seine Angehörigen befänden sich in Selbst-Quarantäne.

Die anderen Regierungsmitglieder haben sich laut der Mitteilung einem Test unterzogen, der negativ ausgefallen sei. Als Vorsichtsmassnahme hat der Staatsrat aber beschlossen, nicht zur wöchentlichen Sitzung am (morgigen) Mittwoch zusammenzukommen. Die Sitzung wird per Telefonkonferenz abgehalten.

Ausserdem will die Walliser Regierung die Anzahl der Sitzungen und Treffen in den nächsten Wochen auf ein striktes Minimum beschränken.

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