Coronavirus weltweit Tests am Flughafen Ben Gurion: Neue Corona-Variante in Israel entdeckt
Hier gibt es die neusten Informationen zur Pandemie, Infografiken und Links auf interessante Hintergründe. Die internationalen News im Ticker.
Liebe Leserinnen und Leser
Heute vor zwei Jahren titelten wir online: Bundesrat erklärt Notstand, riegelt das Land ab und mobilisiert die Armee.
Seither meldeten wir Nachrichten zur Pandemie in der Schweiz und weltweit in den Corona-Tickern. Ticker bieten eine schnelle Übersicht über sich schnell entwickelnde Newslagen. Überstürzen sich die Nachrichten nicht gerade, werden sie in separaten Artikeln gemeldet, weshalb wir den Ticker nun stoppen. Wir halten Sie aber weiterhin auf dem Laufenden. Wichtige Meldungen und Hintergründe zur Entwicklung der Pandemie in der Schweiz und weltweit finden Sie in der Rubrik Corona.
Die Corona-Zahlen finden Sie weiterhin täglich aktuell im Dashboard.
Kanada: Festnahme bei Protesten
In Kanada ist es bei anhaltenden Protesten gegen Corona-Massnahmen und Impfvorschriften zu Festnahmen gekommen. Sieben Menschen seien in Gewahrsam genommen worden, in mehr als 50 Fällen, darunter auch Vorwürfe von Hass-Verbrechen, werde ermittelt, teilte die Polizei in der Hauptstadt Ottawa am Samstag mit. Nach Angaben von Polizeipräsident Peter Sloly nahmen schätzungsweise 5000 Menschen an den Protesten teil. Rund 1000 Lastwagen und andere Fahrzeuge hätten Teile der Innenstadt blockiert.
Die Protestaktion in Ottawa hatte mit dem Eintreffen eines Konvois aus Hunderten Lastwagen vor einer Woche begonnen. Der sogenannte Freedom Convoy (übersetzt: «Konvoi der Freiheit») und Demonstranten harren seither in der Stadt, nahe des Parlaments, aus. Sloly und andere Stadtpolitiker sprachen am Samstag von einer «Belagerung» und einer Bedrohung der Demokratie. Die Polizei hat Barrikaden errichtet. Anwohner wurden aufgerufen, sich aus der Innenstadt fern zu halten.
Auch in anderen kanadischen Städte, darunter Toronto, Calgary, Quebec City und Vancouver, sei es am Samstag zu Demonstrationen gekommen, berichteten kanadische Medien.
Coronavirus in Kanada: Trucker-Revolte breitet sich aus

Italien lockert Massnahmen für Ausländer
Italien lockert seine Corona-Beschränkungen für ausländische Besucher. Der Ministerrat beschloss am Mittwoch in Rom, dass Ausländer künftig auch dann wieder in Hotels oder Restaurants gehen dürfen, wenn sie nicht mit einem in der EU zugelassenen Vakzin geimpft oder genesen sind. Dies betrifft etwa Menschen aus Russland oder China. Sie müssen allerdings neben dem Impfnachweis einen aktuellen Negativtest vorlegen. Dasselbe gilt für Ausländer, deren Impf- oder Genesenenstatus in ihren Ländern noch gültig, laut strengeren italienischen Regelungen aber abgelaufen ist.
Zuletzt hatte sich die Tourismusbranche beschwert, weil Gäste zwar dank der 3-G-Regel – also auch ungeimpft, aber negativ getestet – einreisen, dann aber nicht in Hotels oder Gaststätten gehen durften. In Italien gilt in der Gastronomie allgemein die 2-G-Regel.
Zugleich wurde beschlossen, dass Schulklassen künftig erst bei fünf positiven Covid-Fällen in den Distanzunterricht geschickt werden – zuletzt war das bei zwei infizierten Kindern der Fall. Geimpfte Kinder sind davon sogar ausgenommen; sie dürfen immer in die Schule.
Ausserdem will die Regierung den Greenpass – also den 2-G-Nachweis – für jene Italiener unbefristet verlängern, die geboostert sind oder sich nach zwei Impfdosen infiziert haben und nun genesen sind. Rund 81 Prozent der Italiener haben einen vollen Impfzyklus absolviert.
Erdogan und Ehefrau an Corona erkrankt
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich nach eigenen Angaben mit dem Coronavirus infiziert. Seine Frau und er hätten leichte Symptome bei sich festgestellt und seien daraufhin positiv auf das Virus getestet worden, teilte Erdogan am Samstag im Onlinedienst Twitter mit. «Wir haben zum Glück nur eine leichte Infektion», fügte er hinzu. Bei ihnen sei die Omikron-Variante nachgewiesen worden.

Er werde seine Arbeit von zuhause aus fortsetzen, ergänzte Erdogan. Er hatte seine dritte Impfdosis im Juni vergangenen Jahres erhalten. «So Gott will werden wir diese Infektion zusammen abschütteln», erklärte seine Ehefrau Emine Erdogan auf Twitter.
Nach einem positiven Corona-Test ist in der Türkei eine siebentägige Selbstisolation vorgeschrieben. Bei einem negativen Testergebnis am fünften Tag kann sie verkürzt werden.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
In der Türkei wurden seit Beginn der Corona-Pandemie rund zwölf Millionen Infektionen gezählt und fast 90'000 Todesfälle. In den vergangenen Wochen stiegen die Infektionszahlen auf mehr als 100'000 pro Tag. Die Behörden führen den starken Anstieg auf die hochansteckende Omikron-Variante zurück.
52,5 Millionen von insgesamt 85 Millionen Türken sind doppelt gegen Corona geimpft, mehr als 25 Millionen haben bereits ihre Auffrischungsimpfung erhalten.
Mehr als 900'000 Covid-Tote in den USA
Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 900'000 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. Die Schwelle von 800'000 Toten war erst Mitte Dezember überschritten worden.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig aktualisiert und zeigt meist einen etwas höheren Stand als die offiziellen Zahlen. In Einzelfällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge waren bis Donnerstag gut 892'000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Kein Land hat mehr Corona-Tote registriert als die Vereinigten Staaten, in denen rund 330 Millionen Menschen leben.

Die Omikron-Welle traf die USA im Dezember mit voller Wucht. Die Fallzahlen schnellten Mitte Dezember in die Höhe und brachen Rekorde. Allerdings stieg die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle nicht im gleichen Masse an. Zuletzt ging die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA deutlich zurück. Im Durchschnitt der vergangen Tagen starben aber immer noch rund 2400 Menschen täglich im Zusammenhang mit Corona. Nur im vergangenen Winter war dieser Wert noch höher.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Griechenland verlangt bei Einreise nur noch EU-Impfausweis
Vollständig Geimpfte im Besitz eines EU-Impfausweises brauchen bei der Einreise nach Griechenland ab Montag keinen negativen Corona-Test mehr. Das teilte Gesundheitsminister Thanos Plevris am Freitag im griechischen Fernsehen mit. Griechenland folgt damit dem Beispiel vieler EU-Länder, die mit den Lockerungen auch ihren Tourismus wieder ankurbeln wollen.
Nach Angaben von Tourismusminister Vassilis Kikilias bereitet sich das Land für den 1. März und damit früher als sonst auf die Reisesaison vor. Das erste Kreuzfahrtschiff wird demnach bereits am Sonntag in Thessaloniki erwartet. Er rechne in diesem Jahr mit einem neuen Rekord bei Kreuzfahrten, fügte er hinzu. Der Tourismus macht ein Viertel des griechischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Corona-Impfpflicht in Österreich kommt am Samstag
Nach langen Diskussionen und trotz zahlreicher Proteste führt Österreich am Samstag als erstes Land Europas eine allgemeine Corona-Impfpflicht ein. Sowohl Bundespräsident Alexander Van der Bellen als auch Bundeskanzler Karl Nehammer unterschrieben am Freitag das entsprechende Gesetz, das am Vorabend vom Bundesrat verabschiedet worden war. Anschliessend wurde es im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht. Damit tritt die Impfpflicht am Samstag in Kraft.
Österreich ist EU-weit das erste Land mit einer derartigen Massnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Impfpflicht, gegen die es im Vorfeld viele Demonstrationen gab, soll für alle Menschen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich gelten. Wer dagegen verstösst, soll Strafen von 600 bis 3600 Euro zahlen müssen.

Ausnahmen sind laut Gesetz für Schwangere und diejenigen vorgesehen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Genesene sind für 180 Tage von der Impfpflicht befreit. Zudem gibt es auch nach Inkrafttreten des Gesetzes eine «Schonfrist» für alle: Kontrolliert werden soll die Einhaltung der Impfpflicht erst ab Mitte März.
In Österreich sind derzeit 69 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 14'000 Menschen an Covid-19. In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land wurden fast zwei Millionen Infektionen registriert.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
WHO zieht Empfehlung von Antikörper-Cocktail zurück
Ein von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang empfohlener Antikörper-Cocktail hilft nach neuen Studien nicht bei Corona-Patienten, die mit der Omikron-Variante infiziert sind. Es handelt sich dabei um die Kombination von Casirivimab und Imdevimab.
«Es sieht danach aus, dass dieser Antikörpercocktail mangelnde Wirksamkeit gegen Omikron zeigt», sagte Janet Diaz, WHO-Expertin für die Behandlung von Covid-19, am Freitag in Genf. Die Richtlinien der WHO über den Einsatz würden im Laufe des Februars entsprechend angepasst.
Die WHO hatte die Präparate für zwei Patienten-Kategorien empfohlen: Solche, die infiziert und noch nicht schwer krank sind, aber ein hohes Risiko haben, ins zu müssen – etwa Ältere, Vorerkrankte und Ungeimpfte. Ebenfalls empfohlen wurden die Präparate für schwer kranke Covid-19-Patienten, die keine Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt haben.

Zwei andere Mittel, welche die WHO erst im Januar für die Behandlung von Covid-19-Patienten empfohlen hatte, seien nach bisherigen Erkenntnissen weiter wirksam, sagte Diaz. Dabei handelt es sich um den Wirkstoff Baricitinib, der ursprünglich zur Behandlung von rheumatoider Arthritis entwickelt worden war, und Sotrovimab, ein eigens für Covid-19-Patienten entwickelter monoklonaler Antikörper.
Von Einsatz zweier anderer Mittel, Ruxolitinib and Tofacitinib, riet die WHO schon vorher ab. Kleine Studien hätten bislang keinen Nutzen gezeigt, und bei Tofacitinib könnten sich womöglich schwere Nebenwirkungen entwickeln, hiess es von der WHO im Januar.
Spanien hebt kommende Woche Maskenpflicht im Freien auf
In Spanien sollen ab kommender Woche keine Corona-Schutzmasken mehr im Freien getragen werden müssen. Dies sagte am Freitag Gesundheitsministerin Carolina Darias in einem Rundfunkinterview. Die Lockerung solle ab kommenden Dienstag gelten.

Spanien hatte die Maskenpflicht Ende Dezember auch im Freien wieder angeordnet. Damit sollte die bereits sechste Corona-Welle im Land eingedämmt werden, die von der hochansteckenden Omikron-Variante getrieben wurde.
Inzwischen habe sich die Lage aber wieder gebessert, sagte Darias und verwies auf die aktuell günstige Krankenhausbelegung und Infektionsraten. In Spanien sind zudem mehr als 90 Prozent der Menschen über zwölf Jahren geimpft.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Weiter steigende Corona-Zahlen in Deutschland
Die Zahl der binnen eines Tages in Deutschland übermittelten Corona-Neuinfektionen ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen 248 838 Fälle in 24 Stunden.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 1349,5 an – das ist ebenfalls ein Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1283,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1073,0 (Vormonat: 239,9). Die aktuellen Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von Freitagmorgen, 05.00 Uhr, wieder.
Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Kaum Leben gerettet? Kritik an Lockdown-Studie
Eine Studie über Corona-Massnahmen schlägt hohe Wellen. Angeblich sollen staatliche Lockdowns kaum Menschenleben gerettet haben. Doch ist das Papier dreier Ökonomen mit Vorsicht zu geniessen.
Ihr Papier bezeichnen Jonas Herby, Lars Jonung und Steve Hanke vom Johns Hopkins Institute for Applied Economics als sogenannte Meta-Studie, die als eine Art Überblick die Daten von Einzelstudien und Arbeitspapieren zusammenfasse. Die Autoren wollten prüfen: Gibt es Belege für die Annahme, dass staatlich verordnete Lockdowns einen zusätzlichen Effekt auf die Covid-19-Sterblichkeit hatten – verglichen mit den Massnahmen, welche die Bevölkerung ohnehin freiwillig umgesetzt hat?
Die Untersuchung macht also keinerlei Aussage darüber, ob generelle Massnahmen wie Kontaktreduzierung, Maskentragen oder Handhygiene überflüssig gewesen seien. Auch fallen Informationskampagnen der Behörden oder bereitgestellte Testkapazitäten aus der Betrachtung.
Worüber macht die Studie keine Aussagen?
Wie die staatlichen Massnahmen im Verlauf der Pandemie und unter anderen Voraussetzungen – wie etwa dem Vorhandensein von Impfstoffen – gewirkt haben, zeigen die Ergebnisse der Meta-Studie nicht. Denn die von ihr untersuchten Einzelstudien beschäftigen sich nur mit der ersten Infektionswelle im Frühjahr 2020.

Zudem wurden Studien, «die Fälle, Krankenhausaufenthalte oder andere Messgrössen verwenden» explizit aus der Untersuchung ausgeschlossen. Damit kann die Analyse nicht für Aussagen herangezogen werden, ob staatliche Massnahmen zum Beispiel die Zahl der Corona-Infektionen oder die Menge an schweren Krankheitsverläufen beeinflussen.
Das konkrete Ergebnis der Meta-Studie?
Herby und seine Kollegen kommen in ihrem Papier zu dem Schluss, dass staatlich geregelte Massnahmen weltweit im Vergleich zu Empfehlungen und freiwilligen Verhaltensänderungen der Bevölkerung kaum Effekt gehabt hätten: In der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 sei aus den untersuchten Studien herauszulesen, dass die Covid-Todesrate durch verordnete Regelungen um nur 0,2 Prozent gesenkt worden sei.
«Es gab insgesamt ungefähr 300'000 Covid-19-Tote in Europa und den USA während der ersten Welle mit Lockdowns», schreibt Herby auf Twitter. «Ohne Lockdowns wären es nach wissenschaftlichen Schätzungen 300'601 gewesen.»
In einem ausführlichen Artikel zur Meta-Analyse erläutert Herby, dass diese nicht zwangsläufig den Schluss zulasse, Lockdowns hätten in keinem Land der Welt etwas bewirkt. Wenn Regierungen «das richtige Timing» für ihre Massnahmen gefunden hätten, dann könnten die Regeln eine grosse Wirkung erzielt haben. (SDA)
Erste Touristen landen auf Bali
Auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali sind erstmals seit der Covid-19-bedingten Grenzschliessung vor fast zwei Jahren wieder ausländische Feriengäste mit einem Direktflug gelandet. Jedoch liess sich der Neustart des Tourismus schleppend an: In der aus der japanischen Hauptstadt Tokio kommenden Maschine der Fluglinie Garuda Indonesia waren am Donnerstag nur sechs ausländische Urlauber und sechs Indonesier, wie die Zeitung «Jakarta Post» am Freitag berichtete. Gleichzeitig meldete die Regierung in dem Inselstaat mehr als 27'000 Corona-Neuinfektionen – so viele wie seit sechs Monaten nicht mehr.

Die Behörden hatten am Montag angekündigt, Bali am 4. Februar erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder für Touristen aus allen Ländern der Welt zu öffnen. Jedoch können sich Besucher nicht sofort frei auf der Insel bewegen: Wer vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze hat, muss fünf Tage in einem Hotel seiner Wahl in Quarantäne. Wer nur eine Erstimpfung hat, muss sich sieben Tage isolieren. Die Touristen dürften sich in dieser Zeit aber zumindest auf dem Hotelgelände bewegen und müssten nicht in ihren Zimmern bleiben, sagte Balis Tourismuschef Cokorda Pamayun.
Die Regierung entschied sich trotz seit Tagen steigender Corona-Zahlen aufgrund der ansteckenden Omikron-Variante für die Öffnung. Bali ist auf die wichtige Tourismus-Branche angewiesen, die seit April 2020 fast komplett am Boden liegt.
Impfpflicht in Österreich nimmt letzte parlamentarische Hürde
In Österreich hat die Corona-Impfpflicht für Erwachsene die letzte parlamentarische Hürde genommen. Der Bundesrat stimmte am Donnerstagabend mehrheitlich für den Gesetzentwurf, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen unterzeichnet werden. Eventuell trete die Impfpflicht bereits am Samstag in Kraft, berichtete APA.
Damit ist Österreich das erste Land in der EU, das eine Impfpflicht für alle Erwachsenen beschlossen hat. Die Regelung gilt für alle Menschen mit Wohnsitz in Österreich ab 18 Jahren. Ausnahmen soll es für Schwangere und für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Wer sich der Regelung widersetzt, muss mit einer Strafe von bis zu 3600 Euro rechnen.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bezeichnete die Impfpflicht als «vorausschauende» und «besonders nachhaltige» Massnahme. Damit werde zwar die Omikron-Welle nicht sofort gebrochen, erklärte er. Die Impfpflicht schütze aber sehr wohl vor weiteren Corona-Wellen und neuen Virusvarianten. Der Gesetzentwurf wurde mit den Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und Grüne, der liberalen Neos und dem Grossteil der sozialdemokratischen SPÖ verabschiedet.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Schweden kündigt Aufhebung fast aller Massnahmen an
Schweden hat die Aufhebung fast aller Corona-Massnahmen ab dem 9. Februar angekündigt. «Die Pandemie ist nicht vorbei, aber wir stehen am Beginn einer komplett neuen Phase», sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Donnerstag vor Journalisten. Verschiedene Studien hätten gezeigt, dass die Omikron-Variante des Virus «zu weniger schweren Erkrankungen» führe.
Nach Inkrafttreten der Lockerungen am Mittwoch kommender Woche fällt die Sperrstunde für Bars und Restaurants, die bisher ab 23 Uhr gilt. Die Begrenzung von Besucherzahlen bei Veranstaltungen wird aufgehoben, ebenso die Pflicht zum Vorzeigen eines Impfnachweises bei Veranstaltungen in Innenräumen. Auch die Empfehlung zum Tragen einer Maske im öffentlichen Verkehr zu Stosszeiten will die Regierung aufheben.

Schrittweise Lockerungen soll es nach Regierungsangaben bei der Rückkehr von Angestellten aus dem Homeoffice ins Büro sowie beim Übergang von der digitalen Lehre zum Präsenzunterricht an Hochschulen geben. Für Ungeimpfte soll auch nach Inkrafttreten der Lockerungen die Empfehlung gelten, grosse Menschenansammlungen zu vermeiden.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Neuer Corona-Höchststand in Deutschland
Die Zahl der binnen eines Tages übermittelten Corona-Neuinfektionen ist in Deutschland erneut auf einen Höchststand gestiegen.
Die Gesundheitsämter meldeten dem staatlichen Robert Koch-Institut (RKI) nach RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 236'120 Fälle in 24 Stunden. Vor einer Woche waren es 203'136 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 1283,2 an – das ist ebenfalls ein Höchststand.
Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 164 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 118'334.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Neuseeland öffnet Grenzen
Gute Nachrichten für Fernreisende: Die Regierung in Neuseeland hat zwei Jahre nach der Schliessung der Grenzen eine schrittweise Lockerung der strengen Corona-Einreisebestimmungen angekündigt. Geimpfte Touristen aus allen Ländern dürften ab Oktober wieder in den Inselstaat im Pazifik einreisen, kündigte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Donnerstag an.
Reisende aus Ländern wie etwa Australien und Grossbritannien, die für Neuseeland kein Visum benötigen, können nach diesen Plänen bereits ab Juli kommen. Ob sich Urlauber nach der Ankunft einige Tage selbst isolieren müssen, ist noch unklar und hängt nach Behördenangaben von der Entwicklung der Corona-Zahlen im Zuge der ansteckenden Omikron-Variante ab.
Ab Ende diesen Monats dürfen geimpfte Neuseeländerinnen und Neuseeländer, die sich in Australien aufhalten, bereits wieder in die Heimat zurückkehren. Sie müssen sich dort zehn Tage selbst isolieren. Bislang war eine Quarantäne in einer staatlichen Einrichtung vorgeschrieben. Ab Mitte März können Staatsbürger aus allen anderen Teilen der Welt heimkehren – dann wird die Isolationszeit auf sieben Tage verkürzt. Fachkräfte und 5000 internationale Studenten werden ab April ins Land gelassen.
Italien lockert in Schulen
Italiens Regierung hat am Mittwoch die Lockerung einiger Corona-Massnahmen beschlossen. Zu den angekündigten Änderungen gehört das Ende des Homeschoolings für Schüler der Grund- und Sekundarschulen, unabhängig von der Zahl der positiv getesteten Schüler in einer Klasse, wie die Regierung in Rom bekanntgab. Das Tragen von Masken im Freien bleibt nach einem Beschluss vom Montag allerdings weiterhin bestehen.

Ministerpräsident Mario Draghi versprach, «auf dem Weg der Wiedereröffnung weiter voranzukommen». Zudem werde die Gültigkeit des Impfpasses für Geboosterte und Genesene auf einen unbegrenzten Zeitraum ausgeweitet, erklärte Draghi. Bisher war der Impfpass des Landes nur sechs Monate lang gültig.
Weniger Beschränkungen in Frankreich
Frankreich hat angesichts rückläufiger Infektionszahlen mit der Lockerung von Corona-Beschränkungen begonnen. Am Mittwoch wurden Kapazitätsbeschränkungen für Sport- und Kultureinrichtungen aufgehoben, ausserdem auch Maskenregelungen im Freien.
Die Homeoffice-Verpflichtung wurde in eine Empfehlung umgewandelt. Die hohe Impfquote in Frankreich habe eine Bewältigung der Omikron-Welle ohne einen Lockdown ermöglicht, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal in Paris. Weitere Lockerungen wie die Öffnung von Diskotheken sollen wie angekündigt am 16. Februar folgen.
Es gebe Hoffnung auf ein dauerhaftes Ende der Corona-Krise, sagte Attal. In 11 der 13 französischen Regionen seien die Infektionszahlen bereits rückläufig. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 3488 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in einer Woche. Die Belastung der Kliniken liege mit mehr 30'000 Patientinnen auf einem Höchststand, die Lage auf den Intensivstationen aber entspanne sich, sagte Attal.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Italien lockert Massnahmen für Ausländer
Italien lockert seine Corona-Beschränkungen für internationale Gäste. Der Ministerrat beschloss am Mittwoch in Rom, dass Ausländer und Ausländerinnen künftig wieder in Hotels oder Restaurants gehen dürfen, auch wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. Sie müssen aber einen Negativtest vorweisen. Die Neuregelung betrifft auch Gäste, die mit einem nicht in der EU zugelassenen Präparat geimpft sind, etwa aus Russland oder China.
Zuletzt hatte sich die Tourismusbranche beschwert, weil ausländische Gäste zwar dank der 3G-Regel – also auch ungeimpft, aber negativ getestet – einreisen, dann aber nicht in Hotels oder Gaststätten gehen durften. Für Italiener gilt in der Gastronomie die 2G-Regel.

Zugleich wurde beschlossen, dass Schulklassen künftig erst bei fünf positiven Covid-Fällen in den Distanzunterricht geschickt werden – zuletzt war das bei zwei infizierten Kindern der Fall. Geimpfte Kinder sind davon sogar ausgenommen; sie dürfen immer in die Schule.
Ausserdem will die Regierung den Greenpass – also den 2G-Nachweis – für jene Italiener unbefristet verlängern, die geboostert sind oder sich nach zwei Impfdosen infiziert haben und nun genesen sind. Rund 81 Prozent der Italiener haben einen vollen Impfzyklus absolviert.
Berichte: Johnson bei weiteren Partys dabei
Auch nach der Vorstellung des lang erwarteten Partygate-Berichts reissen die Berichte über Boris Johnsons Teilnahme an weiteren Lockdown-Partys in der Downing Street nicht ab. Der «Guardian» berichtete am Mittwoch über eine Abschiedsfeier im Januar 2021, die von der Polizei geprüft wird und bei der Johnson auch dabei gewesen sein soll. Der «Telegraph» schrieb unter Berufung auf Insider-Quellen, Johnson habe auch an einer Feier in seiner eigenen Wohnung im November 2020 teilgenommen. Man habe ihn nach oben gehen sehen, wo laut Abba-Songs wie «The Winner Takes It All» gespielt worden seien, gab die Quelle an. Diese Party war erst durch den Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray bekannt geworden.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nach der Veröffentlichung des Berichts, der den Verantwortlichen im britischen Regierungssitz Führungsversagen und schwere Verfehlungen bei der Einhaltung von Corona-Regeln vorwirft, wird mit Spannung beobachtet, wie viele Abgeordnete der konservativen Tory-Partei Johnson ihr Misstrauen aussprechen. Tun dies mindestens 54, käme es zu einem Misstrauensvotum.
Am Mittwoch sagten gleich drei Tory-Abgeordnete öffentlich, sie könnten Johnson nicht mehr unterstützen – darunter ein prominenter Vertreter, Tobias Ellwood, der im Sky-News-Interview ankündigte, er werde einen Brief an das zuständige Komitee schreiben. Wie viele dieser Briefe bereits eingegangen sind, ist unklar.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nach Vulkanausbruch jetzt Lockdown: Tonga bestätigt Corona-Fälle
Zweieinhalb Wochen nach dem gewaltigen Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai bei Tonga muss der Südsee-Staat nun auch noch einen Corona-Ausbruch bekämpfen. Bis zum Mittwoch seien fünf Infektionsfälle bestätigt worden, sagte Premierminister Siaosi Sovaleni. Zunächst waren zwei Arbeiter bei routinemässigen Tests in einer Werft in der Hauptstadt Nuku’alofa positiv auf das Virus getestet worden. Später wurden drei weitere Infektionen bei einer Frau und ihren zwei Kindern gemeldet, die Kontakt mit einem der Männer hatten. Der Inselstaat geht auf Anordnung der Regierung ab 18.00 Uhr in einen Lockdown.
Tonga hatte im März 2020 seine Grenzen geschlossen und sich seither von der Aussenwelt weitgehend abgeschottet. Zuvor war seit Beginn der Pandemie nur eine einzige Corona-Infektion bestätigt worden, nachdem im vergangenen Jahr ein Flugzeug aus Neuseeland gelandet war.
Deshalb war nach dem Vulkanausbruch die Sorge gross, dass ausländische Helfer das Virus einschleppen könnten. Um die Bevölkerung nicht zu gefährden, erfolgte die Lieferung der Hilfsgüter aus Neuseeland und Australien kontaktlos – es gab somit keinen direkten Kontakt zwischen den Hilfscrews und den Menschen in Tonga. Wie sich die Werftarbeiter, die beim Entladen der Schiffe geholfen hatten, infiziert haben, war zunächst unklar.
Unter anderem wird nun der Schiffs- und Bootsverkehr sowie auch der Flugverkehr zwischen den verschiedenen Inseln des Archipels eingestellt. Schulen sollen geschlossen werden, die Menschen wurden aufgefordert, weitgehend in ihren Häusern zu bleiben. Die Regierung will die Lage alle 48 Stunden neu bewerten.
SDA/AFP/red
Fehler gefunden?Jetzt melden.