Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Busunfall in Italien
Medienberichte: Brückengeländer in Venedig war marode

epaselect epa10899507 People placed flowers at the site on an overpass from where a bus crashed last night, claiming 21 lives, in Mestre, near Venice, Italy, 04 October 2023. The Venice prefect's department has confirmed that 21 people are dead after a bus plunged from an overpass above a railway line between the districts of Mestre and Marghera on late 03 October. The methane-powered bus burst into flames after falling over 10 meters from the overpass.  EPA/MARCO ALBERTINI

Nach dem Busunglück in Venedig mit mindestens 21 Todesopfern sind in Italien erhebliche Sicherheitsmängel rund um die Unfallstelle öffentlich geworden. Wie der Verkehrsstadtrat der Lagunenstadt, Renato Boraso, in mehreren am Donnerstag veröffentlichten Interviews erklärte, entsprach die Leitplanke an der Stelle, an der das Fahrzeug von einer Brücke in die Tiefe stürzte, nicht den geltenden Sicherheitsstandards. Demnach gab es die Planungen für eine Renovierung bereits seit 2016, doch begannen die Arbeiten erst im September. (Lesen Sie auch unseren Artikel: «Es sind einfach so viele Tote»).

Die italienische Zeitung «La Stampa» schrieb mit Blick auf die Absicherung der Brücke von einem «Skandal». Demnach befand sich an der Unfallstelle eine eineinhalb Meter lange Lücke in der Leitplanke. Das hinter dieser Lücke befindliche Metallgeländer hielt dem Aufprall des Busses nicht stand. 

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Der Elektrobus, mit dem Touristen auf der Rückreise von einem Ausflug in der Altstadt Venedigs waren, schrammte nach bisherigen Erkenntnissen mehrere Meter an der Leitplanke entlang, bevor er die Lücke erreichte und hinabstürzte. 

Bei dem Unglück starben mindestens 21 Menschen, 15 weitere wurden verletzt. Unter den Todesopfern sind nach Angaben der italienischen Behörden drei Deutsche, ausserdem der italienische Busfahrer, neun Ukrainer, vier Rumänen, zwei Portugiesen, ein Kroate und ein Südafrikaner. 

Stadtrat: Warum dauerten die Arbeiten so lange?

Venedigs Verkehrsstadtrat Boraso sagte, die Erneuerung des Geländers wäre im Zuge der im September begonnenen Arbeiten bis zum kommenden Jahr abgeschlossen gewesen; bis zu einem Abschnitt 400 Meter vor der Unfallstelle seien die Reparaturen bereits abgeschlossen gewesen.

Mit Blick auf die sieben Jahre, die vom Beginn der Planung bis zum Anfang der Arbeiten verstrichen waren, sagte Boraso: «Wir sollten uns fragen, warum in Italien ein Verfahren zur Ausführung solcher Arbeiten so lange dauern muss.»

Die Brücke, von welcher der Bus zehn Meter in die Tiefe gestürzt war, verläuft über eine Eisenbahnlinie zwischen Mestre und Marghera, zwei auf dem Festland befindliche Stadtteile Venedigs. Dem Feuerwehrchef der Stadt, Mauro Luongo, zufolge kam erschwerend hinzu, dass die Batterien des Elektrobusses Feuer gefangen hätten.

Warum der Bus von der Fahrbahn abkam, ist bislang ungeklärt. Als wahrscheinlichste Erklärung gilt ein Schwächeanfall des Fahrers. 

Elektrobus war chinesisches Fabrikat

Bei dem Bus handelte es sich um ein chinesisches Fabrikat vom Typ E12 Yutong. Er verkehrte normalerweise als Linienbus in Venedig, war aber von einem Privatunternehmen angemietet worden, um etwa 40 italienische und ausländische Touristen aus dem historischen Stadtzentrum zurück zu einem Campingplatz zu bringen.

Venedig ist eine der meistbesuchten Städte der Welt. Zu Spitzenzeiten übernachten in der Lagunenstadt 100'000 Touristen pro Nacht, hinzu kommen zehntausende Tagesbesucher.

AFP/fal