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Update folgtRegen und Schneeschmelze in der Schweiz
Pegelstände am Bodensee steigen, Züge nach München fallen aus, Bauernhöfe evakuiert

Für den Bodensee (rot) gilt seit Dienstag Gefahr der Stufe 4. Entlang des Rheins vorbei an Schaffhausen gilt «Erhebliche Gefahr». Der orange Bereich um Studen SZ betrifft das Erdbeben von der Nacht auf Dienstag.
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Am Bodensee herrscht auch am Mittwochmorgen grosse Hochwassergefahr. Der Bund stufte die Gefahrenstufe hoch. Erheblich ist die Gefahr am Rhein vom Bodensee bis zur Einmündung der Thur. Am Vierwaldstätter- und am Zürichsee ist die Gefahr von Überschwemmungen mässig.

Ansonsten zeigt das im Internet veröffentlichte Naturgefahrenbulletin am Dienstag keine Hochwassergefahren mehr. Die Lage nach den tagelangen Niederschlägen entspannte sich. So sind die Warnungen für die Reuss, die Limmat und die Thur aufgehoben. Am Mittwoch um 11 Uhr wird das nächste Bulletin veröffentlicht.

Der Pegelstand des Bodensees hingegen steigt weiter an, sodass die Stufe 4 für grosse Gefahr gilt. Damit sind Überflutungen zu erwarten und entsprechende Schäden sowie Verkehrsbehinderungen.

Wenn der Bund die Gefahrenstufe 4 für einen See ausruft, liegt der entsprechende Pegelstand zwischen der Hochwassergrenze und bis zu 25 Zentimeter darüber.

In Rorschach fehle nur noch eine Handbreite, bevor das Wasser am Hafen über das Ufer trete, berichtet «20 Minuten». Anwohnerinnen und Anwohner reagieren dem Reporter zufolge gelassen. Manche fühlen sich an das Jahr 1999 erinnert, als das Wasser bis in die Innenstadt vordrang.

Der See ist randvoll: Blick auf die Promenade in Rorschach.

Am Mittwochmorgen lag der Pegelstand des Bodensees in Konstanz gemäss der Internetplattform Bodensee.net bei 492 Zentimetern mit steigender Tendenz. Damit überschreitet er das langjährige Mittel um 89 Zentimeter.

In Berlingen ist der Bodensee über das Ufer getreten.

Am Dienstagmittag flossen 1260 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in den See und 790 Kubikmeter ab. Bei ähnlicher Zuflussmenge wird der Pegelstand damit in etwas mehr als drei Stunden um einen Zentimeter steigen. Die Zuflussmenge liegt 270 Prozent über dem Mittel.

Nach dem Regen das Schmelzwasser

Nach dem vielen Regen steigen die Temperaturen. Das bedeutet: Der Schnee, von dem es in den letzten Tagen wieder neuen gab, beginnt zu schmelzen. Das macht sich nun auch am Bodensee bemerkbar. «Der Grund für die mehrtägige Warnung ist das Schmelzwasser, welches dank der warmen Temperaturen mehr und mehr Einfluss nimmt», berichtet Meteorologe Jan Eitel bei «SRF Meteo». Der grossflächige Niederschlag sei nun zu Ende.

In den nächsten Tagen fallen laut Eitel nur noch wenige Schauer. Diese seien für weitere Hochwasser vernachlässigbar. Weil die Böden komplett durchnässt seien, seien lokale Hangrutschungen aber nicht ausgeschlossen.

Züge nach München fallen aus

Auf deutscher Seite des Bodensees sind die Augen vor allem auf die steigenden Pegelstände in Baden-Württemberg und in Bayern gerichtet. Entlang der Donau sinken die Wasserstände teilweise, insgesamt bleibe die Lage aber weiterhin angespannt.

Die Zuglinie von Zürich HB nach München bleibt voraussichtlich bis am Freitag unterbrochen. Wer am Wochenende vorhat, mit dem Zug nach München zu reisen, sollte bei der Bahnverkehrsinformation der SBB den aktuellen Stand überprüfen.

Fünf Bauernhöfe im Kanton Luzern evakuiert

Die Gemeinde Vitznau im Kanton Luzern hat in der Nacht auf Dienstag wegen Hangrutschen fünf Bauernbetriebe evakuiert. Gegen 3 Uhr in der Nacht mussten zwischen 20 und 25 Personen ihre Bauernhöfe verlassen. Sie kamen auf anderen Höfen oder im Dorf unter. Wie Gemeinderat Erich Waldis auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte, könnten die starken Regenfälle vom Montagmorgen die Erde verzögert wieder in Bewegung gesetzt haben.

Darum leiteten grössere Baumaschinen als bis anhin die Erd- und Geröllmassen von den Höfen am Hang im Gebiet Hinterbergen ab. Der Zivilschutz überwachte das Gebiet laufend. «Wir gehen kein Risiko ein», sagte Waldis.

Am Samstag kam es in Vitznau zu Hangrutschen.

Zunächst schien sich die Lage trotz des starken montäglichen Regens zu stabilisieren. Es kam zu keinen Rutschungen mehr. Am Samstag waren im Tagesverlauf rund 300’000 Kubikmeter an Erd- und Gesteinsmasse in Bewegung geraten. Das entspricht rund 3200 Lastwagen- und Anhängerladungen. Acht Bauernhöfe wurden evakuiert.

mit Material der SDA/oli