Engpässe wegen LieferverzögerungenBritische Supermärkte chartern Frachter
Zwei Supermarktketten haben eigene Schiffe organisiert, um ihre Produkte noch rechtzeitig für Weihnachten nach Grossbritannien liefern zu können.
Um Engpässen an Weihnachten vorzubeugen, haben zwei britische Supermarktketten eigene Schiffe gechartert, um Güter rechtzeitig nach Grossbritannien zu bekommen. Man reagiere damit sowohl auf den Mangel an Lastwagenfahrern als auch auf Verzögerungen an den Häfen, sagte ein Sprecher der Kette Asda am Dienstag auf dpa-Anfrage.
Auch das Unternehmen John Lewis bestätigte, Schiffe gechartert zu haben. Die Güter seien mittlerweile angekommen. Der globale Aufschwung der Wirtschaft nach dem pandemiebedingten Einbruch hatte an Häfen weltweit für erhebliche Staus und Verzögerungen gesorgt. Vielerorts waren die Lieferketten unterbrochen, Unternehmen mussten um Kapazitäten kämpfen.
In Grossbritannien sorgt ausserdem ein eklatanter Mangel an Lastwagenfahrern in vielen Branchen für Probleme. Zum einen ist die Branche überaltert, zum anderen haben viele Fahrer aus Osteuropa während der Pandemie das Land verlassen und können nach dem Brexit nun wegen neuer Visaregeln nicht mehr so einfach im Land leben und arbeiten. Die Regierung hat temporäre Notfallvisa ausgestellt.
Trotz Corona-Pandemie ist der Handel auf der Welt stark
Der Welthandel dürfte trotz Corona-Pandemie in diesem Jahr nach Wert einen Rekord erreichen: Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) geht von einem plus von elf Prozent gegenüber dem Niveau 2019 – also vor der Pandemie – aus.
Das berichtete die Unctad am Dienstag in Genf. Sie rechnet mit einem Gesamtumfang 2021 von 28 Billionen Dollar (24,6 Billionen Euro). Der Trend sei unter anderem auf die Konjunkturpakete und den Anstieg der Rohstoffpreise zurückzuführen. Der Warenhandel habe deutlich stärker zugelegt als der Handel mit Dienstleistungen.
Im Vergleich der Jahre 2019 und 2021 dürfte Grossbritannien mit minus 23 Prozent nach diesen Berechnungen den mit Abstand schärfsten Einbruch erleben. Neben der Corona-Pandemie war Grossbritannien im Januar 2020 auch aus der Europäischen Union ausgetreten. Auf den nächsten Plätzen folgen in der Unctad-Statistik Japan, Mexiko und Kanada.
Mit minus vier Prozent landen die USA auf Platz sechs der Länder mit den grössten Verlusten, die EU mit minus drei Prozent auf Platz 10. Am stärksten anziehen dürfte der Handel in Taiwan mit plus 23 Prozent. China, Vietnam, Brasilien und Australien dürften ebenfalls zweistellig zulegen.
SDA/aru
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