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Kampfjet F-47
Trump präsentiert «tödlichstes Flugzeug aller Zeiten» – das ist bekannt

Präsident Donald Trump spricht im Oval Office des Weissen Hauses neben einem Bild einer F-47, Washington, 21. März 2025.
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US-Präsident Donald Trump hat den Auftrag zum Bau des Nachfolgers für den Kampfjet F-35 an den Hersteller Boeing vergeben. Die neue Maschine werde dem bisherigen Modell deutlich überlegen sein, sagte Trump am Freitag im Weissen Haus. Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte, die künftige Flugzeugflotte sende die sehr klare, direkte Botschaft an die Verbündeten, «dass wir nirgendwo hingehen».

Der bemannte Jet mit der Bezeichnung Next Generation Air Dominance (Luftherrschaft der nächsten Generation – NGAD) soll im Mittelpunkt einer Flotte zukünftiger Drohnen stehen, die die Luftabwehr Chinas und anderer potenzieller Feinde durchdringen sollen. Der erste Vertrag zur Produktion einer Version für die Luftwaffe hat ein geschätztes Volumen von 20 Milliarden Dollar (rund 17.6 Milliarden Franken).

Bessere Tarnkappen und grössere Reichweite

NGAD werde ein völlig neues Niveau des Tarnkappenflugs ermöglichen, sagte eine Gewährsperson der Nachrichtenagentur AP. Die Maschine werde zudem eine deutlich grössere Reichweite als die F-35 oder andere aktuelle Kampfjets haben und daher weniger häufig aufgetankt werden müssen. Eine unbemannte Version von NGAD sei ebenfalls geplant, weil das Pentagon die KI des Flugzeugs verbessere.

US-Präsident Donald Trump im Oval Office, flankiert von Verteidigungsminister Pete Hegseth und Führungskräften der Air Force, stellt das F-47-Jagdflugzeugprogramm vor.

Der neue Kampfjet solle den Namen F-47 tragen. Trump ist der 45. und 47. Präsident der USA. Der F-47-Kampfjet werde «das fortschrittlichste, fähigste und tödlichste Flugzeug aller Zeiten sein», sagte Trump. Ein Prototyp des Flugzeugs sei seit fast fünf Jahren «heimlich in der Luft».

Aussehen unbekannt, Start bereits 2028?

Zum Aussehen des neuen Kampfflugzeugs waren nur wenige Details bekannt, obwohl Testversionen bereits geflogen sein sollen. Renderings von Lockheed Martin und Boeing zeigen ein flaches Flugzeug mit spitzer Nase. Um einen separaten Auftrag der Marine für ihre Version des NGAD-Kampfflugzeugs bemühen sich derzeit die Hersteller Northrop Grumman und Boeing.

Die Entwicklung des Jets sei ein grosses Geheimnis gewesen – man wolle aus Gründen der Geheimhaltung auch jetzt nicht allzu viel über den F-47 preisgeben, so Trump. Generalleutnant Dale White, verantwortlich für Anschaffungen und Innovation der Luftwaffe, sagte, dass der Jet gegen Ende von Trumps zweiter Amtszeit abheben werde.

Braucht es im Zeitalter der Drohnen überhaupt noch neue Jets?

Kritiker stellten allerdings die Notwendigkeit des milliardenschweren Programms in Frage, weil das Pentagon immer noch mit der vollständigen Produktion seines derzeit modernsten Kampfjets, der F-35, zu kämpfen hat. Diese Maschine wird den Steuerzahler über ihre gesamte Lebensdauer gesehen voraussichtlich mehr als 1,7 Billionen US-Dollar kosten. Darüber hinaus soll der zukünftige Tarnkappenbomber des Pentagons, die B-21 Raider, viele der gleichen Spitzentechnologien aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Antrieb und Tarnkappentechnologie nutzen.

Ein F-35A Lightning fliegt während einer Medienvorschau der Avalon Australian International Airshow am Avalon Airport in Australien, 21. März 2025.

Mehr als 1100 Maschinen des F-35-Modells wurden bereits für die USA und internationale Partner gebaut. Geplant ist ausserdem eine Flotte von rund 100 Tarnkappenbombern des Typs B-21 mit geschätzten Gesamtkosten von mindestens 130 Milliarden Dollar. Die ersten B-21-Maschinen befinden sich derzeit in Testflügen.

Da Drohnen- und Weltraumkriegsführung wahrscheinlich im Mittelpunkt eines Konflikts mit China stehen werde, stellte Dan Grazier, Analyst für militärische Beschaffungen, die Frage, ob ein weiterer bemannter Kampfjet die richtige Plattform für die Zukunft sei. Grazier, Direktor des Programms zur Reform der nationalen Sicherheit am Stimson Center, sagte, 20 Milliarden Dollar seien nur der Anfang. «Die Gesamtkosten werden sich auf Hunderte von Milliarden Dollar belaufen.»

Im vergangenen Jahr hatte der Luftwaffenbeauftragte der Regierung von US-Präsident Joe Biden, Frank Kendall, eine Pause im NGAD-Programm angeordnet und prüfen lassen, ob das Flugzeug noch benötigt wird oder ob das 2018 erstmals konzipierte Programm an Veränderungen in der Kriegsführung in den vergangenen Jahren angepasst werden muss. Untersucht wurde, wie ein Konflikt mit China mit und ohne NGAD aussehen würde. Die Spezialisten kamen zu dem Schluss, dass NGAD weiterhin benötigt wird. Die Entscheidung darüber, welches Unternehmen den Kampfjet bauen soll, überliesse Kendall der nachfolgenden Trump-Regierung, wie aus Verteidigungskreisen verlautete.

DPA/jaw