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Tipps für Biodiversität
Was Sie für mehr Natur in der Stadt tun können

Lush green doorways, paths, gardens and buildings of a neighbourhood located in central Bern, Switzerland
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Hindernisse für Kleintiere entfernen

Zäune sollten mindestens 10 Zentimeter Abstand zum Boden haben – damit Igel, Amphibien und andere Kleintiere Durchlass haben. In Mauern am Boden ein 12 mal 12 Zentimeter grosses Loch durchstossen lassen. Bei Treppenstufen am Rand Trittsteine als Zwischenstufen legen oder ein Holzbrett als Rampe hinlegen – mehr als 15 Zentimeter kann ein Igel nicht überwinden.

Neophyten ausreissen

Das bringt viel, da sie gefährdeten einheimischen Pflanzen den Lebensraum streitig machen. Auf infoflora.ch sind Listen mit den invasiven Arten wie dem Götterbaum, dem Einjährigen Berufskraut oder der Armenischen Brombeere zu finden und wie man sie bekämpft.

Fallen und Gefahren beseitigen

Lichtschächte mit feinmaschigem Drahtnetz abdecken, damit keine Kleintiere reinfallen. In Gewässer mit senkrechten Wänden Ausstiegshilfen für Tiere legen. Bei grossen Glasflächen Vogelschutzfolie anbringen, damit Vögel das Hindernis erkennen. Keine Rasenroboter und Fadenmäher verwenden – Kleintiere wie Igel können verletzt werden.

Störfaktoren für nachtaktive Tiere eliminieren

Keine Pestizide und keine Kunstdünger verwenden, den Garten nicht dauernd beleuchten, um nachtaktive Tiere nicht zu irritieren. Diese sterben vor Erschöpfung, wenn sie stundenlang um die Lichtquelle fliegen.

Hecken aufwerten

Eine Hecke mit vielen verschiedenen Sträuchern ist wertvoller als eine reine Hainbuchenhecke. Die Übergänge zwischen Gehölzen und Grünfläche sind wichtige Rückzugsorte, Tagesverstecke und Wanderkorridore für viele Tiere. Deshalb neben der Hecke einen Streifen von circa einem Meter das Gras einfach wachsen lassen oder einen Krautsaum einsäen. Man sollte diese Fläche maximal einmal jährlich im März schneiden.

Wildbienen fördern

Das ist überall möglich. Welchen Arten man an seinem Wohnort wie helfen kann, lässt sich auf bee-finder.ch herausfinden.

Wiesen statt Rasen

Am artenreichsten sind nährstoffarme Wiesen an besonnten Standorten. Käfer, Vögel, Reptilien, Fledermäuse, Heuschrecken, Libellen, Wildbienen, Spinnen etc. brauchen Wiesen als Nahrungsgrundlage. In Wiesen können bis zu 60 Pflanzenarten wachsen, in Rasen sind es meist wenige Gräser. Je mehr gemäht wird, desto weniger Insekten hat es. 

Befestigten Boden entsiegeln

Bei Plattenwegen und Plätzen ein paar Quadratmeter Platten oder Asphalt entfernen, mit Kies auffüllen und begrünen. Es entstehen bunte Inseln in sonst eher eintönigen Flächen.

Kopfweiden pflanzen

Sie brauchen nicht viel Platz. Durch das regelmässige Zurückstutzen bilden sich am Weidenkopf Lebensräume, die es sonst vor allem an alten Bäumen gibt: Baumhöhlen sowie älteres und weicheres Holz.

Kleinstrukturen schaffen

Asthaufen, Steinhaufen oder Sandbeete anlegen. Hier können Tiere jagen, nisten, sich zurückziehen, den Winter verbringen. Auch Pilze, Flechte und Moose siedeln sich auf Kleinstrukturen an. Bei Ast- oder Steinhaufen immer darauf achten, dass sich beim Aufschichten Hohlräume bilden, vor allem in Bodennähe. Bei Laubhaufen zuerst mit ein paar Ästen ein Gerüst bauen und erst dann das Laub anhäufen – so entstehen schützende Höhlen im Innern des Haufens. Totholz an sonnigen und schattigen Stellen platzieren, sowohl liegend als auch stehend.

Balkon mit einheimischen Lebensräumen bestücken

Wiese, Sträucher, Sumpfbeete, Kräuter, Miniteiche, Hochstaudenflur und Wildstauden – all dies ist auch in Trögen und Töpfen möglich.

Dach begrünen

Das Substrat nicht gleichmässig auf dem Dach verteilen, sondern eine kleine Hügellandschaft gestalten mit 8 bis 20 Zentimetern Dicke. Dadurch entstehen verschiedene Standorte für unterschiedliche Pflanzen. Wurzelstrünke und Sandlinsen bilden weitere Lebensräume. Auch Orchideen lassen sich ansiedeln.

Detaillierte Informationen und konkrete Anleitungen, wie die Natur im Siedlungsraum gefördert werden kann: Tschäppeler Sabine, Haslinger Andrea, Praxishandbuch Stadtnatur, Haupt 2024

Plattform: Förderverein Nims, «Natur im Siedlungsraum»: natur-im-siedlungsraum.ch