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Meinung

Internationale Zusammenarbeit
Bildung zu fördern, stärkt die Stabilität in der Welt

epa09030787 Kenyan teenage mothers attend their classes at the Serene Haven Girls Secondary School, in Kiawara in Kieni, Nyeri, Kenya, 10 February 2021 (issued 23 February 2021). The private school in Central Kenya was founded by Elizabeth Wanjiru Muriuki with an aim to open doors to teenage pregnant girls, teenage mothers, and their babies, as a second chance by ensuring they get an education despite the stigma. The school hosts at least 20 girls with 8 pregnant and 12 already delivered who either got pregnant or gave birth during the country’s lockdown due to COVID-19. The school allows the teenage mothers to live with their babies in their dormitories where they come to attend to them during their break times from their classes.  EPA/DANIEL IRUNGU
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Das Parlament hat in seiner laufenden Session beschlossen, Bildung in der Strategie der Schweiz zur internationalen Zusammenarbeit 2025–28 weiterhin als Priorität zu verankern. Wir begrüssen diesen Entscheid sehr. Im Gegensatz zu früheren Strategien hatte die im Mai vom Bundesrat verabschiedete Strategie kein Bildungsziel enthalten. Der jetzige Entscheid des Parlaments erlaubt der Schweiz, ihr langjähriges prioritäres Engagement im Bildungsbereich fortzusetzen – ein Engagement, das bis zu den Anfängen der  Schweizer Entwicklungszusammenarbeit zurückreicht.

Dank der Unterstützung der Schweiz erhielten seit 2021 1,6 Millionen Kinder und Jugendliche Zugang zu Grundbildung, auch in Krisenregionen. Die Förderung von Bildung ist nachweislich eine der effizientesten Investitionen in der internationalen Zusammenarbeit. Laut neuen Erkenntnissen der Bildungsökonomie hat Bildung in den letzten vier Jahrzehnten zu 50 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums, 70 Prozent des Einkommenszuwachses für das ärmste Fünftel der Weltbevölkerung und 40 Prozent der Verringerung extremer Armut beigetragen. Bildung ist jedoch mehr als nur wirtschaftlicher Motor: Sie ist eine treibende Kraft für Frieden und Stabilität, sie fördert kritisches Denken, schafft soziale Gerechtigkeit und ermöglicht eine Gesellschaft, die Menschen vor Ort eine Perspektive bietet. 

Staat und Stiftungen sollten noch intensiver kooperieren

Wir unterstützen die Aufrechterhaltung der finanziellen Mittel, wie sie der Bundesrat vorsieht. Beschliesst das Parlament allerdings weitere Kürzungen, würden die humanitäre Tradition der Schweiz und die Bekämpfung von Armut und Schaffung von Perspektiven, insbesondere für Kinder und Jugendliche, erschwert. Ein explizites Bildungsziel und Ausgaben für Bildung proportional zum heutigen Niveau bieten die Möglichkeit, öffentlich-private Partnerschaften im Bildungsbereich zu stärken. Als grosse Schweizer Stiftungen sind wir bereit, unsere Ressourcen zu bündeln, um die Wirkung dieser Partnerschaften und Allianzen zu maximieren. 

Dabei ersetzen Stiftungen keine staatlichen Mittel, sondern sie wirken ergänzend. Schon heute gibt es Beispiele für Partnerorganisationen von Staat und privaten Stiftungen, die darauf hinarbeiten, die Lernresultate von benachteiligten Kindern und Jugendlichen weltweit zu verbessern. 

Als Stiftungen verstehen wir unsere Rolle darin, Innovationen voranzutreiben, Synergien zu schaffen und Brücken zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zu bauen. Dank der Aufrechterhaltung des Bildungsziels in der internationalen Zusammenarbeit bleibt dies möglich. Der Entscheid des Parlaments ist deshalb von grosser Wichtigkeit. Wir plädieren  für ein verstärktes gemeinsames Engagement zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, welches systemischen Wandel fördert und über eine projektbasierte Zusammenarbeit hinausgeht.

Die Autorinnen und Autoren sind für grosse Schweizer Stiftungen tätig und repräsentieren Friends of Education, eine Allianz von über 40 Stiftungen, die im Bereich der internationalen Bildung tätig sind.