Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Benetton feuert Starfotografen Oliviero Toscani

Oliviero Toscani erregte seit den 1980er Jahren mehrfach Aufsehen durch Foto-Kampagnen. Foto: Rosdiana Ciaravolo/Getty Images
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Das Unternehmen Benetton trennt sich von dem italienischen Starfotografen Oliviero Toscani. Hintergrund ist ein Radio-Interview des 77-Jährigen, in dem er sich Anfang dieser Woche zum tödlichen Brückeneinsturz in Genua aus dem Jahr 2018 geäussert hatte.

«Die Benetton-Gruppe mit ihrem Präsidenten Luciano Benetton distanziert sich auf das Schärfste von den Aussagen Oliviero Toscanis über den Einsturz der Morandi-Brücke und hält es damit für unmöglich, die Zusammenarbeit mit dem Kreativdirektor fortzusetzen», hiess es in einer kurzen Erklärung der Gruppe mit Sitz bei Treviso vom Donnerstag.

Toscani hatte in einer Sendung am Montag bei dem öffentlich-rechtlichen Sender RadioUno gesagt: «Aber wen kümmert es schon, wenn eine Brücke einstürzt, lasst uns aufhören.»

«Es tut mir leid»

In dem Gespräch ging es um ein Foto von einem Treffen von ihm, Luciano Benetton und Vertretern der alternativen sogenannten Sardinen-Bewegung in Genua. Dieses Foto hatte politisch für Wirbel gesorgt. Doch Toscanis Aussagen zur Brücke liessen die Wellen noch höher schlagen, auch Angehörige der Opfer protestierten.

Der Fotograf hatte sich vor seinem Rauswurf mehrfach entschuldigt und einen Fehler eingeräumt: «Es tut mir leid», sagte er Medien. Die Morandi-Brücke war am 14. August 2018 zusammengekracht. 43 Menschen starben. Für die Brücke war das Unternehmen Autostrade per l'Italia verantwortlich. Dieses Unternehmen wird über die Holding Atlantia von der Familie Benetton kontrolliert (zum Bericht).

Oliviero Toscani erregte seit den 1980er Jahren mehrfach Aufsehen durch Foto-Kampagnen mit Schockbildern wie von blutenden Soldaten, sterbenden Kranken und HIV-Positiven für die Modekette United Colors of Benetton.

Bildstrecke: Werbung durch Provokation

1 / 9
Gegen Magersucht: Die Plakate mit dem später verstorbenen Model Isabelle Caro wurden 2007 genau zu Beginn der Mailänder Modewoche publiziert.
Vieldiskutierte Schockwerbung: 1994 zeigte Oliviero Toscani für Benetton die blutverschmierte Kleidung eines getöteten bosnischen Soldaten.
Nicht nur im katholischen Italien eine Provokation: Der Kuss zwischen Nonne und Priester warb ebenfalls für Benetton (1991).

SDA/aru